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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792.

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gieren. Nach neutraler, doch universal moralisch natürlicher Durchwanderung aller Philosophie und Weltbekanntschaft von Jugend auf, von den niedrigsten bis zu den höchsten Ständen, kenne ich doch aber nun, obgleich von Natur nordisch gesinnt und zu nordischer Form gestimmt, demohngeachtet frei bei aller Heiterkeit und Ruhe des durchsehenden Alters keinen bessern vollkommnern Grund und Zweck, als den ersten orientalischen von Henoch, Abraham und ihres Gleichen, und sollens Gelehrte und Weise eigentlich seyn, keinen weisern als Daniels, seiner chaldäisch gelehrten erhabnen Geistesgenossen und ihres Gleichen in folgenden Zeiten, wovon eben die Kabbala Bereschith ihren Ursprung hat, daher auch in Grund- und Hauptideen damit Zoroasters erhabnes Lichtsystem in Zendavesta einstimmt.

Mag auch die Kabbala zuerst nur durch imaginative und intellectuelle Abstraction aus der Propheten Schriften abstrahirt seyn, so sind, wenn man nur auf das Wesentliche sieht, die ersten zehn Sephiroth in den original objectiven Grundformen des menschlichen Gemüths wieder zu finden, nur von erstem absolutem Grund aus genetisch und mehr natürlich systematisch auszudrücken, dann aber klar mehr allbegreifend, als Kants Formen, Kategorien, Schemata. Der Hebräer kann an einheimischen Geistesschätzen, wenn er sie kennt und pene-


gieren. Nach neutraler, doch universal moralisch natuͤrlicher Durchwanderung aller Philosophie und Weltbekanntschaft von Jugend auf, von den niedrigsten bis zu den hoͤchsten Staͤnden, kenne ich doch aber nun, obgleich von Natur nordisch gesinnt und zu nordischer Form gestimmt, demohngeachtet frei bei aller Heiterkeit und Ruhe des durchsehenden Alters keinen bessern vollkommnern Grund und Zweck, als den ersten orientalischen von Henoch, Abraham und ihres Gleichen, und sollens Gelehrte und Weise eigentlich seyn, keinen weisern als Daniels, seiner chaldaͤisch gelehrten erhabnen Geistesgenossen und ihres Gleichen in folgenden Zeiten, wovon eben die Kabbala Bereschith ihren Ursprung hat, daher auch in Grund- und Hauptideen damit Zoroasters erhabnes Lichtsystem in Zendavesta einstimmt.

Mag auch die Kabbala zuerst nur durch imaginative und intellectuelle Abstraction aus der Propheten Schriften abstrahirt seyn, so sind, wenn man nur auf das Wesentliche sieht, die ersten zehn Sephiroth in den original objectiven Grundformen des menschlichen Gemuͤths wieder zu finden, nur von erstem absolutem Grund aus genetisch und mehr natuͤrlich systematisch auszudruͤcken, dann aber klar mehr allbegreifend, als Kants Formen, Kategorien, Schemata. Der Hebraͤer kann an einheimischen Geistesschaͤtzen, wenn er sie kennt und pene-

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[97/0097] gieren. Nach neutraler, doch universal moralisch natuͤrlicher Durchwanderung aller Philosophie und Weltbekanntschaft von Jugend auf, von den niedrigsten bis zu den hoͤchsten Staͤnden, kenne ich doch aber nun, obgleich von Natur nordisch gesinnt und zu nordischer Form gestimmt, demohngeachtet frei bei aller Heiterkeit und Ruhe des durchsehenden Alters keinen bessern vollkommnern Grund und Zweck, als den ersten orientalischen von Henoch, Abraham und ihres Gleichen, und sollens Gelehrte und Weise eigentlich seyn, keinen weisern als Daniels, seiner chaldaͤisch gelehrten erhabnen Geistesgenossen und ihres Gleichen in folgenden Zeiten, wovon eben die Kabbala Bereschith ihren Ursprung hat, daher auch in Grund- und Hauptideen damit Zoroasters erhabnes Lichtsystem in Zendavesta einstimmt. Mag auch die Kabbala zuerst nur durch imaginative und intellectuelle Abstraction aus der Propheten Schriften abstrahirt seyn, so sind, wenn man nur auf das Wesentliche sieht, die ersten zehn Sephiroth in den original objectiven Grundformen des menschlichen Gemuͤths wieder zu finden, nur von erstem absolutem Grund aus genetisch und mehr natuͤrlich systematisch auszudruͤcken, dann aber klar mehr allbegreifend, als Kants Formen, Kategorien, Schemata. Der Hebraͤer kann an einheimischen Geistesschaͤtzen, wenn er sie kennt und pene-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0903_1792/97>, abgerufen am 22.11.2024.