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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792.

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wie Spinoza, vielmehr absolut allbedingende Freiheit zur Gesetzgebung und Regulation alles positiv möglichen in Quantität, Qualität, Relation, Modalität dem ewigen höchsten Einheitsgesetz der Allvollkommenheit zu entsprechen, in Grund, Muster, Mittel und Zweck, in Gleichgewicht und Ebenmaaß aller dreien.*)

Absolute Negation alles positiven Denkens giebt auch absolute Negation alles positiven Anschauens und Bezielens; absolute Position im Gegentheil importirt die Form absoluter Anschaulichkeit und Bezielbarkeit. Was ist nun zuerst absolut anschaulich? Was gar keine Größe hat, ist absolut unanschaulich. Also grad im Gegentheil absolut anschaulich vor allem ist absolute Größe, Unendlichkeit, Unermeßlichkeit, Ewigkeit. Absolute Größe ist Universalgrund per se, für die ganze Mathematik oder Größenlehre. Die Form der absoluten Größe, und aller andern, ist entweder intensiv, oder extensiv, oder protensiv, oder alles dreies. Jntensive giebt Gewicht, extensive Maaß, protensive Dauer von beiden, und Aequation von allen

*) Siehe den zuerst rohen, formlosen Ersten Salto mortale: Die verzweifelte Metaphysik, 1787. Berlin, bei Decker. Und Ejusd. NB. Aufklärungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts zur tiefsten Grundkritik, Berlin bei Decker und Sohn, 1788. 164. J. u. J. B.


wie Spinoza, vielmehr absolut allbedingende Freiheit zur Gesetzgebung und Regulation alles positiv moͤglichen in Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation, Modalitaͤt dem ewigen hoͤchsten Einheitsgesetz der Allvollkommenheit zu entsprechen, in Grund, Muster, Mittel und Zweck, in Gleichgewicht und Ebenmaaß aller dreien.*)

Absolute Negation alles positiven Denkens giebt auch absolute Negation alles positiven Anschauens und Bezielens; absolute Position im Gegentheil importirt die Form absoluter Anschaulichkeit und Bezielbarkeit. Was ist nun zuerst absolut anschaulich? Was gar keine Groͤße hat, ist absolut unanschaulich. Also grad im Gegentheil absolut anschaulich vor allem ist absolute Groͤße, Unendlichkeit, Unermeßlichkeit, Ewigkeit. Absolute Groͤße ist Universalgrund per se, fuͤr die ganze Mathematik oder Groͤßenlehre. Die Form der absoluten Groͤße, und aller andern, ist entweder intensiv, oder extensiv, oder protensiv, oder alles dreies. Jntensive giebt Gewicht, extensive Maaß, protensive Dauer von beiden, und Aequation von allen

*) Siehe den zuerst rohen, formlosen Ersten Salto mortale: Die verzweifelte Metaphysik, 1787. Berlin, bei Decker. Und Ejusd. NB. Aufklaͤrungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts zur tiefsten Grundkritik, Berlin bei Decker und Sohn, 1788. 164. J. u. J. B.
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[92/0092] wie Spinoza, vielmehr absolut allbedingende Freiheit zur Gesetzgebung und Regulation alles positiv moͤglichen in Quantitaͤt, Qualitaͤt, Relation, Modalitaͤt dem ewigen hoͤchsten Einheitsgesetz der Allvollkommenheit zu entsprechen, in Grund, Muster, Mittel und Zweck, in Gleichgewicht und Ebenmaaß aller dreien.*) Absolute Negation alles positiven Denkens giebt auch absolute Negation alles positiven Anschauens und Bezielens; absolute Position im Gegentheil importirt die Form absoluter Anschaulichkeit und Bezielbarkeit. Was ist nun zuerst absolut anschaulich? Was gar keine Groͤße hat, ist absolut unanschaulich. Also grad im Gegentheil absolut anschaulich vor allem ist absolute Groͤße, Unendlichkeit, Unermeßlichkeit, Ewigkeit. Absolute Groͤße ist Universalgrund per se, fuͤr die ganze Mathematik oder Groͤßenlehre. Die Form der absoluten Groͤße, und aller andern, ist entweder intensiv, oder extensiv, oder protensiv, oder alles dreies. Jntensive giebt Gewicht, extensive Maaß, protensive Dauer von beiden, und Aequation von allen *) Siehe den zuerst rohen, formlosen Ersten Salto mortale: Die verzweifelte Metaphysik, 1787. Berlin, bei Decker. Und Ejusd. NB. Aufklaͤrungsversuch der Optik des ewigen Naturlichts zur tiefsten Grundkritik, Berlin bei Decker und Sohn, 1788. 164. J. u. J. B.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0903_1792/92>, abgerufen am 25.11.2024.