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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792.

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adlicher seyn darf, für ein Versehn ausgegeben, aber demohngeachtet nicht abgeändert wurde.

"Auch der König kennt mich und meine Abkunft. Er sah mich auf dem Postwagen bei meiner Herreise, und fragte den General **, der ihm zur Seite ritt: was ist er nun? Durch des Generals Antwort merkte ich erst recht, daß die Frage des Königs mich anging. Philosoph! antwortete der General."

"Ehre genug erzeigt man mir. Die Schildwache am Posthause trat, bei meinem Absteigen vom Wagen, ins Gewehr vor mir. Aber was hilft das; das Geld, das ich gewonnen habe, wollen, sagen sie dorten, die Generalstaaten nicht über die Grenze lassen und ....."

Er hatte mir nun schon genug gesagt, um ihn unterbrechen und einsehn zu können, daß auch sein vermeinter Gewinnst in der holländischen Lotterie eine Geburt seines zerrütteten Gehirns gewesen sei. Möglichkeiten hatten bei ihm die Stelle der Wirklichkeit vertreten; ließen ihn in seiner Einbildung von Stufe zu Stufe des verbesserten Zustandes steigen, und machten ihn endlich zum Bastarten eines Prinzen.

Seine Freunde schrieben mir nun zu verschiedenenmalen, ihn von Berlin nach H. zu schaffen,


adlicher seyn darf, fuͤr ein Versehn ausgegeben, aber demohngeachtet nicht abgeaͤndert wurde.

»Auch der Koͤnig kennt mich und meine Abkunft. Er sah mich auf dem Postwagen bei meiner Herreise, und fragte den General **, der ihm zur Seite ritt: was ist er nun? Durch des Generals Antwort merkte ich erst recht, daß die Frage des Koͤnigs mich anging. Philosoph! antwortete der General.«

»Ehre genug erzeigt man mir. Die Schildwache am Posthause trat, bei meinem Absteigen vom Wagen, ins Gewehr vor mir. Aber was hilft das; das Geld, das ich gewonnen habe, wollen, sagen sie dorten, die Generalstaaten nicht uͤber die Grenze lassen und .....«

Er hatte mir nun schon genug gesagt, um ihn unterbrechen und einsehn zu koͤnnen, daß auch sein vermeinter Gewinnst in der hollaͤndischen Lotterie eine Geburt seines zerruͤtteten Gehirns gewesen sei. Moͤglichkeiten hatten bei ihm die Stelle der Wirklichkeit vertreten; ließen ihn in seiner Einbildung von Stufe zu Stufe des verbesserten Zustandes steigen, und machten ihn endlich zum Bastarten eines Prinzen.

Seine Freunde schrieben mir nun zu verschiedenenmalen, ihn von Berlin nach H. zu schaffen,

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[81/0081] adlicher seyn darf, fuͤr ein Versehn ausgegeben, aber demohngeachtet nicht abgeaͤndert wurde. »Auch der Koͤnig kennt mich und meine Abkunft. Er sah mich auf dem Postwagen bei meiner Herreise, und fragte den General **, der ihm zur Seite ritt: was ist er nun? Durch des Generals Antwort merkte ich erst recht, daß die Frage des Koͤnigs mich anging. Philosoph! antwortete der General.« »Ehre genug erzeigt man mir. Die Schildwache am Posthause trat, bei meinem Absteigen vom Wagen, ins Gewehr vor mir. Aber was hilft das; das Geld, das ich gewonnen habe, wollen, sagen sie dorten, die Generalstaaten nicht uͤber die Grenze lassen und .....« Er hatte mir nun schon genug gesagt, um ihn unterbrechen und einsehn zu koͤnnen, daß auch sein vermeinter Gewinnst in der hollaͤndischen Lotterie eine Geburt seines zerruͤtteten Gehirns gewesen sei. Moͤglichkeiten hatten bei ihm die Stelle der Wirklichkeit vertreten; ließen ihn in seiner Einbildung von Stufe zu Stufe des verbesserten Zustandes steigen, und machten ihn endlich zum Bastarten eines Prinzen. Seine Freunde schrieben mir nun zu verschiedenenmalen, ihn von Berlin nach H. zu schaffen,

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 3. Berlin, 1792, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0903_1792/81>, abgerufen am 25.11.2024.