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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792.

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Einsicht der Wiederbringung aller Dinge zum ersten kindlichen Ebenbild Gottes. An dieser dem Vater neuen und alldurchdringenden Einsicht zur hellsten Erklärung der ganzen göttlich väterlichen Haushaltung des Ewigen, nahm nebst der Mutter auch ihrer beider, damals zwölfjähriger Sohn Arcas auf seine Art Theil. Dieser, der bis dahin alles historisch studiert hatte, auch die ganze Kirchen- und Ketzerhistorie, und Litterargeschichte der Kirchenväter, nebst den ersten apostolischen selbst, fieng bei dem neuen Licht an zu philosophiren, vom Ende aller Dinge zu ihrem Anfangsgrunde zurück zu gehen, da nehmlich am Ende aller Dinge Gott alles in allem seyn soll, so schloß er rückwärts, so muß es im Anfang gewesen seyn, da natürlich klar aus Gott selbst, dem reinen Allgrunde, zuerst alles vollkommen rein kam, alles voll lautrer göttlicher und im Grunde verborgner Ursprungs- Musters- und Zielsherrlichkeit. Und so gebahr die theologische Allzurechtbringungslehre des Vaters einen jungen philosophischen Pantheisten.



Einsicht der Wiederbringung aller Dinge zum ersten kindlichen Ebenbild Gottes. An dieser dem Vater neuen und alldurchdringenden Einsicht zur hellsten Erklaͤrung der ganzen goͤttlich vaͤterlichen Haushaltung des Ewigen, nahm nebst der Mutter auch ihrer beider, damals zwoͤlfjaͤhriger Sohn Arcas auf seine Art Theil. Dieser, der bis dahin alles historisch studiert hatte, auch die ganze Kirchen- und Ketzerhistorie, und Litterargeschichte der Kirchenvaͤter, nebst den ersten apostolischen selbst, fieng bei dem neuen Licht an zu philosophiren, vom Ende aller Dinge zu ihrem Anfangsgrunde zuruͤck zu gehen, da nehmlich am Ende aller Dinge Gott alles in allem seyn soll, so schloß er ruͤckwaͤrts, so muß es im Anfang gewesen seyn, da natuͤrlich klar aus Gott selbst, dem reinen Allgrunde, zuerst alles vollkommen rein kam, alles voll lautrer goͤttlicher und im Grunde verborgner Ursprungs- Musters- und Zielsherrlichkeit. Und so gebahr die theologische Allzurechtbringungslehre des Vaters einen jungen philosophischen Pantheisten.


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[105/0105] Einsicht der Wiederbringung aller Dinge zum ersten kindlichen Ebenbild Gottes. An dieser dem Vater neuen und alldurchdringenden Einsicht zur hellsten Erklaͤrung der ganzen goͤttlich vaͤterlichen Haushaltung des Ewigen, nahm nebst der Mutter auch ihrer beider, damals zwoͤlfjaͤhriger Sohn Arcas auf seine Art Theil. Dieser, der bis dahin alles historisch studiert hatte, auch die ganze Kirchen- und Ketzerhistorie, und Litterargeschichte der Kirchenvaͤter, nebst den ersten apostolischen selbst, fieng bei dem neuen Licht an zu philosophiren, vom Ende aller Dinge zu ihrem Anfangsgrunde zuruͤck zu gehen, da nehmlich am Ende aller Dinge Gott alles in allem seyn soll, so schloß er ruͤckwaͤrts, so muß es im Anfang gewesen seyn, da natuͤrlich klar aus Gott selbst, dem reinen Allgrunde, zuerst alles vollkommen rein kam, alles voll lautrer goͤttlicher und im Grunde verborgner Ursprungs- Musters- und Zielsherrlichkeit. Und so gebahr die theologische Allzurechtbringungslehre des Vaters einen jungen philosophischen Pantheisten.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 9, St. 2. Berlin, 1792, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0902_1792/105>, abgerufen am 24.11.2024.