Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791.
Ersten Bandes 1tes Stück. S. 2. ff. (Fakta und kein moralisches Geschwätz, keinen Roman und keine Komödie -- auch keine andere Bücher ausschreibe.) Der Versicherung, keine Bücher auszuschreiben, ist man in der Folge nicht treu geblieben. Jndessen bin ich so weit entfernt, den Verfassern einen Vorwurf darüber zu machen, daß ich vielmehr zwei Magazine, zwei Sammlungen gewünscht hätte, davon das eine nur neue, -- und das andere aus Büchern ausgeschriebene Fakta, aus Biographieen, aus dem Gebiete der Arzneigelartheit, der Weltweisheit u.s.w. enthalten hätte. Hätte man dann diese Fakta mit Ueberlegung gewählt, ohne den Geist des Endzwecks dabei aus den Augen zu setzen, so würde man vielleicht am Ende das zweite Magazin für das nützlichere erkannt haben. S. 7. (Nachrichten von J. M. Klug.) Vor einiger Zeit starb zu London ein Sonderling, von dem alle öffentlichen Blätter sprachen. Er
Ersten Bandes 1tes Stuͤck. S. 2. ff. (Fakta und kein moralisches Geschwaͤtz, keinen Roman und keine Komoͤdie — auch keine andere Buͤcher ausschreibe.) Der Versicherung, keine Buͤcher auszuschreiben, ist man in der Folge nicht treu geblieben. Jndessen bin ich so weit entfernt, den Verfassern einen Vorwurf daruͤber zu machen, daß ich vielmehr zwei Magazine, zwei Sammlungen gewuͤnscht haͤtte, davon das eine nur neue, — und das andere aus Buͤchern ausgeschriebene Fakta, aus Biographieen, aus dem Gebiete der Arzneigelartheit, der Weltweisheit u.s.w. enthalten haͤtte. Haͤtte man dann diese Fakta mit Ueberlegung gewaͤhlt, ohne den Geist des Endzwecks dabei aus den Augen zu setzen, so wuͤrde man vielleicht am Ende das zweite Magazin fuͤr das nuͤtzlichere erkannt haben. S. 7. (Nachrichten von J. M. Klug.) Vor einiger Zeit starb zu London ein Sonderling, von dem alle oͤffentlichen Blaͤtter sprachen. Er <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0052" n="52"/><lb/> als eine der nuͤtzlichsten dieses Jahrhunderts betrachte, die ich, als Monarch, mit allem Nachdruck unterstuͤtzen wuͤrde. Jch wuͤrde alsdann die Kostenbestreitung auf mich nehmen; ich wuͤrde die Herausgeber in den Stand setzen, dieser Arbeit allein alle ihre Seelenkraͤfte zu widmen; ich wuͤrde die Gelehrten und die Weltweisen aller Laͤnder aufmuntern, zu der Vervollkommnung dieses Werks herbei zu eilen. </p> <p>Ersten Bandes 1tes Stuͤck. S. 2. ff. <hi rendition="#b">(Fakta und kein moralisches Geschwaͤtz, keinen Roman und keine Komoͤdie — auch keine andere Buͤcher ausschreibe.)</hi> Der Versicherung, keine <hi rendition="#b">Buͤcher auszuschreiben,</hi> ist man in der Folge nicht treu geblieben. Jndessen bin ich so weit entfernt, den Verfassern einen Vorwurf daruͤber zu machen, daß ich vielmehr zwei Magazine, zwei Sammlungen gewuͤnscht haͤtte, davon das eine nur neue, — und das andere aus <hi rendition="#b">Buͤchern ausgeschriebene</hi> Fakta, aus Biographieen, aus dem Gebiete der Arzneigelartheit, der Weltweisheit u.s.w. enthalten haͤtte. Haͤtte man dann diese Fakta mit Ueberlegung gewaͤhlt, ohne den Geist des Endzwecks dabei aus den Augen zu setzen, so wuͤrde man vielleicht am Ende das zweite Magazin fuͤr das nuͤtzlichere erkannt haben. </p> <p>S. 7. <hi rendition="#b">(Nachrichten von J. M. Klug.)</hi> Vor einiger Zeit starb zu London ein Sonderling, von dem alle oͤffentlichen Blaͤtter sprachen. Er<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0052]
als eine der nuͤtzlichsten dieses Jahrhunderts betrachte, die ich, als Monarch, mit allem Nachdruck unterstuͤtzen wuͤrde. Jch wuͤrde alsdann die Kostenbestreitung auf mich nehmen; ich wuͤrde die Herausgeber in den Stand setzen, dieser Arbeit allein alle ihre Seelenkraͤfte zu widmen; ich wuͤrde die Gelehrten und die Weltweisen aller Laͤnder aufmuntern, zu der Vervollkommnung dieses Werks herbei zu eilen.
Ersten Bandes 1tes Stuͤck. S. 2. ff. (Fakta und kein moralisches Geschwaͤtz, keinen Roman und keine Komoͤdie — auch keine andere Buͤcher ausschreibe.) Der Versicherung, keine Buͤcher auszuschreiben, ist man in der Folge nicht treu geblieben. Jndessen bin ich so weit entfernt, den Verfassern einen Vorwurf daruͤber zu machen, daß ich vielmehr zwei Magazine, zwei Sammlungen gewuͤnscht haͤtte, davon das eine nur neue, — und das andere aus Buͤchern ausgeschriebene Fakta, aus Biographieen, aus dem Gebiete der Arzneigelartheit, der Weltweisheit u.s.w. enthalten haͤtte. Haͤtte man dann diese Fakta mit Ueberlegung gewaͤhlt, ohne den Geist des Endzwecks dabei aus den Augen zu setzen, so wuͤrde man vielleicht am Ende das zweite Magazin fuͤr das nuͤtzlichere erkannt haben.
S. 7. (Nachrichten von J. M. Klug.) Vor einiger Zeit starb zu London ein Sonderling, von dem alle oͤffentlichen Blaͤtter sprachen. Er
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 3. Berlin, 1791, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0803_1791/52>, abgerufen am 17.02.2025. |