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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791.

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Es hat diese Sache aber einen solchen Eindruck auf mich gemacht, daß ich nicht nur nachher zum öftern davon geträumt, sondern mir auch, nachdem man mir vom Himmel und Paradiese vorgesagt, diese Oerter nicht anders als unter einer solchen Erleuchtung habe denken können.

2.

Folgende Erinnerung von meinem vierten bis sechsten Jahre ist mir noch recht lebhaft und scheint mir wegen der Jdeenverbindung in der Kindheit merkwürdig.

Meine Eltern wohnten zu H.... in einem Brauhause, ganz oben unmittelbar unter dem Kornboden, auf welchem fast alle Tage das Korn umgestochen und Säcke mit Korn niedergeworfen wurden.

Dieses erschütterte öfters unsre ganze Wohnung, und einmal so, daß ein großes Stück Mauer in unsrer Kammer einstürzte.

Wir liefen gleich hinzu, und ich sahe diese Zerstörung, und meine Mutter mit aufgehobenen Händen dabei stehen, welche ganz erschrocken war, und mit einer mir furchtbaren Mine und Stimme sagte: Mein Gott! wer hier gestanden hätte, den hätte dies Stück Mauer auf der Stelle todt geschlagen!



Es hat diese Sache aber einen solchen Eindruck auf mich gemacht, daß ich nicht nur nachher zum oͤftern davon getraͤumt, sondern mir auch, nachdem man mir vom Himmel und Paradiese vorgesagt, diese Oerter nicht anders als unter einer solchen Erleuchtung habe denken koͤnnen.

2.

Folgende Erinnerung von meinem vierten bis sechsten Jahre ist mir noch recht lebhaft und scheint mir wegen der Jdeenverbindung in der Kindheit merkwuͤrdig.

Meine Eltern wohnten zu H.... in einem Brauhause, ganz oben unmittelbar unter dem Kornboden, auf welchem fast alle Tage das Korn umgestochen und Saͤcke mit Korn niedergeworfen wurden.

Dieses erschuͤtterte oͤfters unsre ganze Wohnung, und einmal so, daß ein großes Stuͤck Mauer in unsrer Kammer einstuͤrzte.

Wir liefen gleich hinzu, und ich sahe diese Zerstoͤrung, und meine Mutter mit aufgehobenen Haͤnden dabei stehen, welche ganz erschrocken war, und mit einer mir furchtbaren Mine und Stimme sagte: Mein Gott! wer hier gestanden haͤtte, den haͤtte dies Stuͤck Mauer auf der Stelle todt geschlagen!


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[85/0087] Es hat diese Sache aber einen solchen Eindruck auf mich gemacht, daß ich nicht nur nachher zum oͤftern davon getraͤumt, sondern mir auch, nachdem man mir vom Himmel und Paradiese vorgesagt, diese Oerter nicht anders als unter einer solchen Erleuchtung habe denken koͤnnen. 2. Folgende Erinnerung von meinem vierten bis sechsten Jahre ist mir noch recht lebhaft und scheint mir wegen der Jdeenverbindung in der Kindheit merkwuͤrdig. Meine Eltern wohnten zu H.... in einem Brauhause, ganz oben unmittelbar unter dem Kornboden, auf welchem fast alle Tage das Korn umgestochen und Saͤcke mit Korn niedergeworfen wurden. Dieses erschuͤtterte oͤfters unsre ganze Wohnung, und einmal so, daß ein großes Stuͤck Mauer in unsrer Kammer einstuͤrzte. Wir liefen gleich hinzu, und ich sahe diese Zerstoͤrung, und meine Mutter mit aufgehobenen Haͤnden dabei stehen, welche ganz erschrocken war, und mit einer mir furchtbaren Mine und Stimme sagte: Mein Gott! wer hier gestanden haͤtte, den haͤtte dies Stuͤck Mauer auf der Stelle todt geschlagen!

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 8, St. 1. Berlin, 1791, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0801_1791/87>, abgerufen am 25.11.2024.