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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 3. Berlin, 1788.

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ner abscheulichen That verleitet worden ist, und welch eine Menge qualvoller Jdeen vorhergehen mußten, ehe er sich dazu entschloß.

Hat ernannter C. als man ihn Artikelsweise vernommen, gestanden und bekannt, daß er den seit vierzehn Tagen, und besonders die lezten 4 Tage davon, gehegten Vorsatz, sein Eheweib, Theodoren Reginen, ums Leben zu bringen, am 15ten October des abgewichenen 1764sten Jahres, Abends gegen 12 Uhr in der ordentlichen obern Wohnstube der R--er Pfarrwohnung, worinnen sein Eheweib so wie er in der daneben befindlichen Cammer zu schlafen pflegte, dergestalt zu Werke gerichtet, daß, da er aus dem Schnauben des Eheweibes, als er die Cammerthür sachte aufgemacht, gemerkt, daß selbige im Schlafe liege, er aus der Cammer in die Stube gegangen, mit der Hand auf des Weibes Kopf gefühlt, sodann nach dem Orte, wo er seine Hand gehabt, mit dem bei sich gehabten Beile den heftigen Hieb gethan, und da hierauf das Eheweib im Bette sich aufgerichtet, und nebst dem bei ihr gelegenen Tochterkinde, dem H--schen Töchterlein heftig geschrien, er mitler Zeit immer mit dem Beile auf das Eheweib weiter zugehauen, so sehr sie sich mit den Füßen gewehrt, und damit sie desto eher sterben sollte, mit dem aus der Tasche und Scheide gezogenen Federmesser in die Kehle, wonach er zuvörderst mit der linken Hand gefühlt, mit der rechten Hand gestochen; selbiger


ner abscheulichen That verleitet worden ist, und welch eine Menge qualvoller Jdeen vorhergehen mußten, ehe er sich dazu entschloß.

Hat ernannter C. als man ihn Artikelsweise vernommen, gestanden und bekannt, daß er den seit vierzehn Tagen, und besonders die lezten 4 Tage davon, gehegten Vorsatz, sein Eheweib, Theodoren Reginen, ums Leben zu bringen, am 15ten October des abgewichenen 1764sten Jahres, Abends gegen 12 Uhr in der ordentlichen obern Wohnstube der R—er Pfarrwohnung, worinnen sein Eheweib so wie er in der daneben befindlichen Cammer zu schlafen pflegte, dergestalt zu Werke gerichtet, daß, da er aus dem Schnauben des Eheweibes, als er die Cammerthuͤr sachte aufgemacht, gemerkt, daß selbige im Schlafe liege, er aus der Cammer in die Stube gegangen, mit der Hand auf des Weibes Kopf gefuͤhlt, sodann nach dem Orte, wo er seine Hand gehabt, mit dem bei sich gehabten Beile den heftigen Hieb gethan, und da hierauf das Eheweib im Bette sich aufgerichtet, und nebst dem bei ihr gelegenen Tochterkinde, dem H—schen Toͤchterlein heftig geschrien, er mitler Zeit immer mit dem Beile auf das Eheweib weiter zugehauen, so sehr sie sich mit den Fuͤßen gewehrt, und damit sie desto eher sterben sollte, mit dem aus der Tasche und Scheide gezogenen Federmesser in die Kehle, wonach er zuvoͤrderst mit der linken Hand gefuͤhlt, mit der rechten Hand gestochen; selbiger

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[28/0028] ner abscheulichen That verleitet worden ist, und welch eine Menge qualvoller Jdeen vorhergehen mußten, ehe er sich dazu entschloß. Hat ernannter C. als man ihn Artikelsweise vernommen, gestanden und bekannt, daß er den seit vierzehn Tagen, und besonders die lezten 4 Tage davon, gehegten Vorsatz, sein Eheweib, Theodoren Reginen, ums Leben zu bringen, am 15ten October des abgewichenen 1764sten Jahres, Abends gegen 12 Uhr in der ordentlichen obern Wohnstube der R—er Pfarrwohnung, worinnen sein Eheweib so wie er in der daneben befindlichen Cammer zu schlafen pflegte, dergestalt zu Werke gerichtet, daß, da er aus dem Schnauben des Eheweibes, als er die Cammerthuͤr sachte aufgemacht, gemerkt, daß selbige im Schlafe liege, er aus der Cammer in die Stube gegangen, mit der Hand auf des Weibes Kopf gefuͤhlt, sodann nach dem Orte, wo er seine Hand gehabt, mit dem bei sich gehabten Beile den heftigen Hieb gethan, und da hierauf das Eheweib im Bette sich aufgerichtet, und nebst dem bei ihr gelegenen Tochterkinde, dem H—schen Toͤchterlein heftig geschrien, er mitler Zeit immer mit dem Beile auf das Eheweib weiter zugehauen, so sehr sie sich mit den Fuͤßen gewehrt, und damit sie desto eher sterben sollte, mit dem aus der Tasche und Scheide gezogenen Federmesser in die Kehle, wonach er zuvoͤrderst mit der linken Hand gefuͤhlt, mit der rechten Hand gestochen; selbiger

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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 3. Berlin, 1788, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0603_1788/28>, abgerufen am 18.12.2024.