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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788.

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eben keinen Nutzen stiften würden. Jm Jahr 1573 verbrannte er noch 120 Bücher, und zog nur das Beste davon aus. So interessant übrigens das ganze Kapitel für den Litterator seyn mag, so zwecklos wäre es hier noch mehr von seinen gelehrten Arbeiten zu sagen.

Jm 46sten Kapitel, de me ipso überschrieben, gesteht Cardan ein, daß es ihn, ungeachtet seiner unzähligen erduldeten Uebel, nicht gereut, gelebt zu haben, und schätzt sich vornehmlich deswegen glücklich, daß er von so vielen und erhabnen Dingen eine gewisse und seltne Kenntniß besessen habe, und daß er nun (in seinem Alter) wisse, daß die Natur des Menschen an der Gottheit selbst Antheil habe.

Das 47ste Kapitel handelt von seinem Schutzgeist, dessen er schon oft im Vorhergehenden gedenkt. Er nennt eine Menge großer Leute, die einen dergleichen Schutzgeist gehabt haben sollen, worunter er sich ausdrücklich rechnet, und die Anmerkung dabei macht, daß alle, die einen dergleichen Dämon gehabt hätten, Socrates und er ausgenommen, sehr glückliche Menschen gewesen wären.

"Daß mir ein solcher Dämon beigewohnt, sagt er, davon bin ich schon längst überzeugt gewesen, hab' es aber nicht eher begriffen, auf welche Art er


eben keinen Nutzen stiften wuͤrden. Jm Jahr 1573 verbrannte er noch 120 Buͤcher, und zog nur das Beste davon aus. So interessant uͤbrigens das ganze Kapitel fuͤr den Litterator seyn mag, so zwecklos waͤre es hier noch mehr von seinen gelehrten Arbeiten zu sagen.

Jm 46sten Kapitel, de me ipso uͤberschrieben, gesteht Cardan ein, daß es ihn, ungeachtet seiner unzaͤhligen erduldeten Uebel, nicht gereut, gelebt zu haben, und schaͤtzt sich vornehmlich deswegen gluͤcklich, daß er von so vielen und erhabnen Dingen eine gewisse und seltne Kenntniß besessen habe, und daß er nun (in seinem Alter) wisse, daß die Natur des Menschen an der Gottheit selbst Antheil habe.

Das 47ste Kapitel handelt von seinem Schutzgeist, dessen er schon oft im Vorhergehenden gedenkt. Er nennt eine Menge großer Leute, die einen dergleichen Schutzgeist gehabt haben sollen, worunter er sich ausdruͤcklich rechnet, und die Anmerkung dabei macht, daß alle, die einen dergleichen Daͤmon gehabt haͤtten, Socrates und er ausgenommen, sehr gluͤckliche Menschen gewesen waͤren.

»Daß mir ein solcher Daͤmon beigewohnt, sagt er, davon bin ich schon laͤngst uͤberzeugt gewesen, hab' es aber nicht eher begriffen, auf welche Art er

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[102/0102] eben keinen Nutzen stiften wuͤrden. Jm Jahr 1573 verbrannte er noch 120 Buͤcher, und zog nur das Beste davon aus. So interessant uͤbrigens das ganze Kapitel fuͤr den Litterator seyn mag, so zwecklos waͤre es hier noch mehr von seinen gelehrten Arbeiten zu sagen. Jm 46sten Kapitel, de me ipso uͤberschrieben, gesteht Cardan ein, daß es ihn, ungeachtet seiner unzaͤhligen erduldeten Uebel, nicht gereut, gelebt zu haben, und schaͤtzt sich vornehmlich deswegen gluͤcklich, daß er von so vielen und erhabnen Dingen eine gewisse und seltne Kenntniß besessen habe, und daß er nun (in seinem Alter) wisse, daß die Natur des Menschen an der Gottheit selbst Antheil habe. Das 47ste Kapitel handelt von seinem Schutzgeist, dessen er schon oft im Vorhergehenden gedenkt. Er nennt eine Menge großer Leute, die einen dergleichen Schutzgeist gehabt haben sollen, worunter er sich ausdruͤcklich rechnet, und die Anmerkung dabei macht, daß alle, die einen dergleichen Daͤmon gehabt haͤtten, Socrates und er ausgenommen, sehr gluͤckliche Menschen gewesen waͤren. »Daß mir ein solcher Daͤmon beigewohnt, sagt er, davon bin ich schon laͤngst uͤberzeugt gewesen, hab' es aber nicht eher begriffen, auf welche Art er

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 2. Berlin, 1788, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0602_1788/102>, abgerufen am 09.11.2024.