Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 1. Berlin, 1788.5) Eben so die, von den Wohnungen Gottes. Einer, nur Einer hat sie gesehen, der wahre Offenbarung hatte. Der eben erzählt 2. Cor. 12, 4. er habe gehört arreta remata a dkh exon anthropo lalesai. Hatte die Frau B. eine ausserordentliche Erlaubniß die ihrige zu sagen? Paulus, der Apostel, darf uns den Himmel nicht beschreiben. Es ist also Gottes Wille, wir sollen ihn nicht kennen für jetzt. Also auch falsch, daß er d. Fr. B. gezeigt worden; oder was sie sah, ist nicht der Himmel. Die Sache sieht abermal einem bekannten Kupferstich aus irgend einem himmlischen Brautschatz, Liebeskuß, geistlichen Perlenschnur etc. gleich. 6) Anno 1776 sieht die Frau den Vater. Die alte ächte Offenbarung Gottes spricht von ihm 1. Tim. 6, 16. Welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann. Es kann ihn also auch F. B. nicht gesehen haben, oder was sie sah, ist nicht der König aller Könige, der Herr aller Herren. Moses wollte auch einmal ihn gerne sehen: da bekam er zur Antwort: Exod. 33, 20). Mein Angesicht kann Niemand sehen. Die Jünger wollten's auch, und der Herr sprach: Wer mich siehet, der siehet den Vater. 7) Die Erscheinung mit dem Donner 1778, ist wieder recht ungöttlich. Jst denn die Drohung: Jch will ihn verderben - eingetroffen? Jst 5) Eben so die, von den Wohnungen Gottes. Einer, nur Einer hat sie gesehen, der wahre Offenbarung hatte. Der eben erzaͤhlt 2. Cor. 12, 4. er habe gehoͤrt αρρητα ρηματα α δχ εξον ανϑρωπω λαλησαι. Hatte die Frau B. eine ausserordentliche Erlaubniß die ihrige zu sagen? Paulus, der Apostel, darf uns den Himmel nicht beschreiben. Es ist also Gottes Wille, wir sollen ihn nicht kennen fuͤr jetzt. Also auch falsch, daß er d. Fr. B. gezeigt worden; oder was sie sah, ist nicht der Himmel. Die Sache sieht abermal einem bekannten Kupferstich aus irgend einem himmlischen Brautschatz, Liebeskuß, geistlichen Perlenschnur etc. gleich. 6) Anno 1776 sieht die Frau den Vater. Die alte aͤchte Offenbarung Gottes spricht von ihm 1. Tim. 6, 16. Welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann. Es kann ihn also auch F. B. nicht gesehen haben, oder was sie sah, ist nicht der Koͤnig aller Koͤnige, der Herr aller Herren. Moses wollte auch einmal ihn gerne sehen: da bekam er zur Antwort: Exod. 33, 20). Mein Angesicht kann Niemand sehen. Die Juͤnger wollten's auch, und der Herr sprach: Wer mich siehet, der siehet den Vater. 7) Die Erscheinung mit dem Donner 1778, ist wieder recht ungoͤttlich. Jst denn die Drohung: Jch will ihn verderben – eingetroffen? Jst <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <pb facs="#f0051" n="49"/><lb/> <item>5) Eben so die, von den Wohnungen Gottes. Einer, nur Einer hat sie gesehen, der wahre Offenbarung hatte. Der eben erzaͤhlt 2. Cor. 12, 4. er habe gehoͤrt αρρητα ρηματα α δχ εξον ανϑρωπω λαλησαι. Hatte die Frau B. eine ausserordentliche Erlaubniß die ihrige zu sagen? Paulus, der Apostel, darf uns den Himmel nicht beschreiben. Es ist also Gottes Wille, wir sollen ihn nicht kennen fuͤr jetzt. Also auch falsch, daß er d. Fr. B. gezeigt worden; oder was sie sah, ist nicht der Himmel. Die Sache sieht abermal einem bekannten Kupferstich aus irgend einem himmlischen Brautschatz, Liebeskuß, geistlichen Perlenschnur etc. gleich.</item> <item>6) <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1776 sieht die Frau den Vater. Die alte aͤchte Offenbarung Gottes spricht von ihm 1. Tim. 6, 16. Welchen <hi rendition="#b">kein Mensch</hi> gesehen hat, noch <hi rendition="#b">sehen kann.</hi> Es kann ihn also auch F. B. nicht gesehen haben, oder was sie sah, ist nicht der Koͤnig aller Koͤnige, der Herr aller Herren. Moses wollte auch einmal ihn gerne sehen: da bekam er zur Antwort: <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 33, 20). Mein Angesicht kann Niemand sehen. Die Juͤnger wollten's auch, und der Herr sprach: Wer mich siehet, der siehet den Vater.</item> <item>7) Die Erscheinung mit dem Donner 1778, ist wieder recht ungoͤttlich. Jst denn die Drohung: Jch will ihn verderben – eingetroffen? Jst<lb/></item> </list> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [49/0051]
5) Eben so die, von den Wohnungen Gottes. Einer, nur Einer hat sie gesehen, der wahre Offenbarung hatte. Der eben erzaͤhlt 2. Cor. 12, 4. er habe gehoͤrt αρρητα ρηματα α δχ εξον ανϑρωπω λαλησαι. Hatte die Frau B. eine ausserordentliche Erlaubniß die ihrige zu sagen? Paulus, der Apostel, darf uns den Himmel nicht beschreiben. Es ist also Gottes Wille, wir sollen ihn nicht kennen fuͤr jetzt. Also auch falsch, daß er d. Fr. B. gezeigt worden; oder was sie sah, ist nicht der Himmel. Die Sache sieht abermal einem bekannten Kupferstich aus irgend einem himmlischen Brautschatz, Liebeskuß, geistlichen Perlenschnur etc. gleich.
6) Anno 1776 sieht die Frau den Vater. Die alte aͤchte Offenbarung Gottes spricht von ihm 1. Tim. 6, 16. Welchen kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann. Es kann ihn also auch F. B. nicht gesehen haben, oder was sie sah, ist nicht der Koͤnig aller Koͤnige, der Herr aller Herren. Moses wollte auch einmal ihn gerne sehen: da bekam er zur Antwort: Exod. 33, 20). Mein Angesicht kann Niemand sehen. Die Juͤnger wollten's auch, und der Herr sprach: Wer mich siehet, der siehet den Vater.
7) Die Erscheinung mit dem Donner 1778, ist wieder recht ungoͤttlich. Jst denn die Drohung: Jch will ihn verderben – eingetroffen? Jst
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 6, St. 1. Berlin, 1788, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0601_1788/51>, abgerufen am 16.02.2025. |