Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 2. Berlin, 1787.

Bild:
erste Seite

Magazin
zur
Erfahrungsseelenkunde.

Fünften Bandes zweites Stück.

Fortsetzung
der
Revision der drei ersten Bände dieses
Magazins.

Da es der gegenwärtigen Natur und Beschaffenheit unserer Seele, ein Vorhersehungsvermögen derselben, oder, wie es Andere genennt haben, eine vim divinatoriam, anzunehmen, durchaus zuwider ist; -- so fragt sichs nun aber: ob unsere Ahndungen nicht vielleicht auf eine andere Art erklärbar sind? Können wir nicht vielleicht Ahndungen durch Hülfe außer uns vorhandener Geister haben, und was lassen sich für reelle psychologische Gründe für diese Meinung anführen? -- Jch antworte: keine! wenigstens gewiß keine wahrscheinliche, keine gegründete.



Magazin
zur
Erfahrungsseelenkunde.

Fuͤnften Bandes zweites Stuͤck.

Fortsetzung
der
Revision der drei ersten Baͤnde dieses
Magazins.

Da es der gegenwaͤrtigen Natur und Beschaffenheit unserer Seele, ein Vorhersehungsvermoͤgen derselben, oder, wie es Andere genennt haben, eine vim divinatoriam, anzunehmen, durchaus zuwider ist; — so fragt sichs nun aber: ob unsere Ahndungen nicht vielleicht auf eine andere Art erklaͤrbar sind? Koͤnnen wir nicht vielleicht Ahndungen durch Huͤlfe außer uns vorhandener Geister haben, und was lassen sich fuͤr reelle psychologische Gruͤnde fuͤr diese Meinung anfuͤhren? — Jch antworte: keine! wenigstens gewiß keine wahrscheinliche, keine gegruͤndete.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0001" n="[1]"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Magazin<lb/>
zur<lb/>
Erfahrungsseelenkunde.</hi><lb/>
Fu&#x0364;nften Bandes zweites Stu&#x0364;ck.</head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <note type="editorial">&lt;Revision.&gt;</note>
        <div n="2">
          <head>Fortsetzung<lb/>
der<lb/>
Revision der drei ersten Ba&#x0364;nde dieses<lb/>
Magazins.</head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <note type="editorial">
            <bibl>
              <persName ref="#ref2"><note type="editorial"/>Pockels, C. F.</persName>
            </bibl>
          </note>
          <p>Da es der <hi rendition="#b">gegenwa&#x0364;rtigen</hi> Natur und                   Beschaffenheit unserer Seele, ein Vorhersehungsvermo&#x0364;gen derselben, oder, wie es                   Andere <choice><corr>genennt</corr><sic>gegenennt</sic></choice>                   haben, eine <hi rendition="#aq">vim divinatoriam,</hi> anzunehmen, durchaus                   zuwider ist; &#x2014; so fragt sichs nun aber: ob unsere Ahndungen nicht vielleicht auf                   eine andere Art erkla&#x0364;rbar sind? Ko&#x0364;nnen wir nicht vielleicht Ahndungen durch Hu&#x0364;lfe                   außer uns vorhandener Geister haben, und was lassen sich fu&#x0364;r <hi rendition="#b">reelle</hi> psychologische Gru&#x0364;nde fu&#x0364;r diese Meinung anfu&#x0364;hren? &#x2014; Jch                   antworte: keine! wenigstens gewiß keine wahrscheinliche, keine gegru&#x0364;ndete.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[1]/0001] Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Fuͤnften Bandes zweites Stuͤck. Fortsetzung der Revision der drei ersten Baͤnde dieses Magazins. Da es der gegenwaͤrtigen Natur und Beschaffenheit unserer Seele, ein Vorhersehungsvermoͤgen derselben, oder, wie es Andere genennt haben, eine vim divinatoriam, anzunehmen, durchaus zuwider ist; — so fragt sichs nun aber: ob unsere Ahndungen nicht vielleicht auf eine andere Art erklaͤrbar sind? Koͤnnen wir nicht vielleicht Ahndungen durch Huͤlfe außer uns vorhandener Geister haben, und was lassen sich fuͤr reelle psychologische Gruͤnde fuͤr diese Meinung anfuͤhren? — Jch antworte: keine! wenigstens gewiß keine wahrscheinliche, keine gegruͤndete.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2015-06-09T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-06-09T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Die Umlautschreibung mit ›e‹ über dem Vokal wurden übernommen.
  • Die Majuskel I/J wurde nicht nach Lautwert transkribiert.
  • Verbessert wird nur bei eindeutigen Druckfehlern. Die editorischen Eingriffe sind stets nachgewiesen.
  • Zu Moritz’ Zeit war es üblich, bei mehrzeiligen Zitaten vor jeder Zeile Anführungsstriche zu setzen. Diese wiederholten Anführungsstriche des Originals werden stillschweigend getilgt.
  • Die Druckgestalt der Vorlagen (Absätze, Überschriften, Schriftgrade etc.) wird schematisiert wiedergegeben. Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Worteinfügungen der Herausgeber im edierten Text sowie Ergänzungen einzelner Buchstaben sind dokumentiert.
  • Die Originalseite wird als einzelne Seite in der Internetausgabe wiedergegeben. Von diesem Darstellungsprinzip wird bei langen, sich über mehr als eine Seite erstreckenden Fußnoten abgewichen. Die vollständige Fußnote erscheint in diesem Fall zusammenhängend an der ersten betreffenden Seite.
  • Die textkritischen Nachweise erfolgen in XML-Form nach dem DTABf-Schema: <choice><corr>[Verbesserung]</corr><sic>[Originaltext]</sic></choice> vorgenommen.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0502_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0502_1787/1
Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 2. Berlin, 1787, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0502_1787/1>, abgerufen am 21.11.2024.