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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 1. Berlin, 1787.

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Menschen, denen ich am meisten glauben darf, hat mir bezeuget, daß er ist kein Gaukler, kein Betrogener, kein Betrüger. Er glaubt, und lebt seines Glaubens. O Gaßner! Jch weiß, daß ich nicht werth bin an einen Mann Gottes zu schreiben; aber wenn Gottes Barmherzigkeit in Jhnen wohnet - (und ohne diese was wäre denn der mächtigste Wunderglaube - ?) so erbarmen Sie sich meiner, und schreiben mir bald. Aber laßt uns stille - stille unsere Seelen einander mittheilen. Jch bin des Geräusches herzlich müde, die Welt ists auch nicht werth, daß wir ihr die Kraft Gottes vor die Füße werfen.

O wie seelig preis' ich Sie, daß Gott Sie in der Stille zurückführt! O daß Jhre Ruhe nun auch mir zum Seegen würde. Lassen Sie mich, bester miskannter Mann, Jhnen oft mein Bruderherz entgegenbringen. Stärken Sie mich oft mit Glauben an den, an welchen ich meiner Unwürdigkeit wegen kaum glauben darf. Sie können kein besser Werk thun, als mir oft schreiben, was Sie wollen.

Unser lieber Kaufmann hat mich Jhrer Liebe gegen mich versichert. Nehmen Sie die Versicherung meiner Liebe zu Jhnen vor Gott mit Einfalt und Liebe an. Bitten Sie Gott, daß wir einander bald sehen können, und daß sich kein Satan zwischen uns hineindränge. Meine Seele dürstet


Menschen, denen ich am meisten glauben darf, hat mir bezeuget, daß er ist kein Gaukler, kein Betrogener, kein Betruͤger. Er glaubt, und lebt seines Glaubens. O Gaßner! Jch weiß, daß ich nicht werth bin an einen Mann Gottes zu schreiben; aber wenn Gottes Barmherzigkeit in Jhnen wohnet – (und ohne diese was waͤre denn der maͤchtigste Wunderglaube – ?) so erbarmen Sie sich meiner, und schreiben mir bald. Aber laßt uns stillestille unsere Seelen einander mittheilen. Jch bin des Geraͤusches herzlich muͤde, die Welt ists auch nicht werth, daß wir ihr die Kraft Gottes vor die Fuͤße werfen.

O wie seelig preis' ich Sie, daß Gott Sie in der Stille zuruͤckfuͤhrt! O daß Jhre Ruhe nun auch mir zum Seegen wuͤrde. Lassen Sie mich, bester miskannter Mann, Jhnen oft mein Bruderherz entgegenbringen. Staͤrken Sie mich oft mit Glauben an den, an welchen ich meiner Unwuͤrdigkeit wegen kaum glauben darf. Sie koͤnnen kein besser Werk thun, als mir oft schreiben, was Sie wollen.

Unser lieber Kaufmann hat mich Jhrer Liebe gegen mich versichert. Nehmen Sie die Versicherung meiner Liebe zu Jhnen vor Gott mit Einfalt und Liebe an. Bitten Sie Gott, daß wir einander bald sehen koͤnnen, und daß sich kein Satan zwischen uns hineindraͤnge. Meine Seele duͤrstet

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[33/0035] Menschen, denen ich am meisten glauben darf, hat mir bezeuget, daß er ist kein Gaukler, kein Betrogener, kein Betruͤger. Er glaubt, und lebt seines Glaubens. O Gaßner! Jch weiß, daß ich nicht werth bin an einen Mann Gottes zu schreiben; aber wenn Gottes Barmherzigkeit in Jhnen wohnet – (und ohne diese was waͤre denn der maͤchtigste Wunderglaube – ?) so erbarmen Sie sich meiner, und schreiben mir bald. Aber laßt uns stille – stille unsere Seelen einander mittheilen. Jch bin des Geraͤusches herzlich muͤde, die Welt ists auch nicht werth, daß wir ihr die Kraft Gottes vor die Fuͤße werfen. O wie seelig preis' ich Sie, daß Gott Sie in der Stille zuruͤckfuͤhrt! O daß Jhre Ruhe nun auch mir zum Seegen wuͤrde. Lassen Sie mich, bester miskannter Mann, Jhnen oft mein Bruderherz entgegenbringen. Staͤrken Sie mich oft mit Glauben an den, an welchen ich meiner Unwuͤrdigkeit wegen kaum glauben darf. Sie koͤnnen kein besser Werk thun, als mir oft schreiben, was Sie wollen. Unser lieber Kaufmann hat mich Jhrer Liebe gegen mich versichert. Nehmen Sie die Versicherung meiner Liebe zu Jhnen vor Gott mit Einfalt und Liebe an. Bitten Sie Gott, daß wir einander bald sehen koͤnnen, und daß sich kein Satan zwischen uns hineindraͤnge. Meine Seele duͤrstet

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 1. Berlin, 1787, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0501_1787/35>, abgerufen am 27.11.2024.