von selbigen ohne sonderliches Bewußtseyn erhalten könne, wodurch er Veranlassung bekommt von diesem Freunde zu reden, auch wohl dessen Gegenwart zu wünschen. Zeigt sich nun dieser Freund, so hat man sich nicht zu verwundern, wenn man dessen Erscheinung als einen Erfolg von einer Ahndung ansieht. Hieraus läßt sich auch das Sprüchwort: lupus in fabula erklären. Jn solchen und andern ähnlichen Fällen ist zwar würklich ein ganz natürlicher Grund der Voraussehung und Vorauserkennung vorhanden, weil aber derjenige, der eine solche Prävision besitzt, auf diesen Grund nicht verfällt; so bleibt der Zusammenhang und die Folge der Vorstellungen diesem Vorausseher der Zukunft unbegreiflich, und er kann seine Vorausempfindung blos der Ahndung zuschreiben.
(Die Fortsetzung folgt.)
Pockels, Carl FriedrichC. F. Pockels.
von selbigen ohne sonderliches Bewußtseyn erhalten koͤnne, wodurch er Veranlassung bekommt von diesem Freunde zu reden, auch wohl dessen Gegenwart zu wuͤnschen. Zeigt sich nun dieser Freund, so hat man sich nicht zu verwundern, wenn man dessen Erscheinung als einen Erfolg von einer Ahndung ansieht. Hieraus laͤßt sich auch das Spruͤchwort: lupus in fabula erklaͤren. Jn solchen und andern aͤhnlichen Faͤllen ist zwar wuͤrklich ein ganz natuͤrlicher Grund der Voraussehung und Vorauserkennung vorhanden, weil aber derjenige, der eine solche Praͤvision besitzt, auf diesen Grund nicht verfaͤllt; so bleibt der Zusammenhang und die Folge der Vorstellungen diesem Vorausseher der Zukunft unbegreiflich, und er kann seine Vorausempfindung blos der Ahndung zuschreiben.
(Die Fortsetzung folgt.)
Pockels, Carl FriedrichC. F. Pockels.
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von selbigen ohne sonderliches Bewußtseyn erhalten koͤnne, wodurch er Veranlassung bekommt von diesem Freunde zu reden, auch wohl dessen Gegenwart zu wuͤnschen. Zeigt sich nun dieser Freund, so hat man sich nicht zu verwundern, wenn man dessen Erscheinung als einen Erfolg von einer Ahndung ansieht. Hieraus laͤßt sich auch das Spruͤchwort: <hirendition="#aq">lupus in fabula</hi> erklaͤren. Jn solchen und andern aͤhnlichen Faͤllen ist zwar wuͤrklich ein ganz natuͤrlicher Grund der Voraussehung und Vorauserkennung vorhanden, weil aber derjenige, der eine solche Praͤvision besitzt, auf diesen Grund nicht verfaͤllt; so bleibt der Zusammenhang und die Folge der Vorstellungen diesem Vorausseher der Zukunft unbegreiflich, und er kann seine Vorausempfindung blos der Ahndung zuschreiben.</p><prend="center">(Die Fortsetzung folgt.)</p><prendition="#right"><hirendition="#b"><persNameref="#ref0002"><notetype="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>C. F. Pockels.</persName></hi></p><lb/></div></div></body></text></TEI>
[20/0022]
von selbigen ohne sonderliches Bewußtseyn erhalten koͤnne, wodurch er Veranlassung bekommt von diesem Freunde zu reden, auch wohl dessen Gegenwart zu wuͤnschen. Zeigt sich nun dieser Freund, so hat man sich nicht zu verwundern, wenn man dessen Erscheinung als einen Erfolg von einer Ahndung ansieht. Hieraus laͤßt sich auch das Spruͤchwort: lupus in fabula erklaͤren. Jn solchen und andern aͤhnlichen Faͤllen ist zwar wuͤrklich ein ganz natuͤrlicher Grund der Voraussehung und Vorauserkennung vorhanden, weil aber derjenige, der eine solche Praͤvision besitzt, auf diesen Grund nicht verfaͤllt; so bleibt der Zusammenhang und die Folge der Vorstellungen diesem Vorausseher der Zukunft unbegreiflich, und er kann seine Vorausempfindung blos der Ahndung zuschreiben.
(Die Fortsetzung folgt.)
C. F. Pockels.
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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 5, St. 1. Berlin, 1787, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0501_1787/22>, abgerufen am 17.02.2025.
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