Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 2. Berlin, 1786.
Soweit wären nun die Erscheinungen ohnleugbar bestätiget. Nun ist noch etwas von den besonderen Umständen derselben anzumerken. Alle
Soweit waͤren nun die Erscheinungen ohnleugbar bestaͤtiget. Nun ist noch etwas von den besonderen Umstaͤnden derselben anzumerken. Alle <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0083" n="83"/><lb/> wieder nach Hause; auf Befragen bestaͤtiget sich es, daß er nicht zuruͤckgekommen war, und in drei Monathen nach dieser Erscheinung war er todt, bei der Erscheinung aber noch frisch und gesund. An einem Tag gehet die Frau in die Kuͤche und siehet eins ihrer Kinder unter ihren Fuͤssen liegen, daß sie der Magd ruft: thut das Kind hinweg, ich trete darauf, und das Kind verschwand, in vier Wochen war es todt. Dergleichen Erscheinungen koͤnnte ich nun noch viele anfuͤhren, da aber nun die Gewißheit derselben einmal ganz ausser allem Zweifel ist, so ist es uͤberfluͤssig. Es ist mit dieser Frau so weit, daß wenn jemand in unserer Familie krank ist, so lassen wir sie bitten, uns sagen zu lassen: ob der Kranke stirbt oder nicht, und ihre Wahrsagung ist Gewißheit; die Erscheinung vom October 1784 war die Vorbedeutung des Todes meiner Schwiegermutter. Jn dem Augenblick, da ich dieses schreibe, ist eine der besten Freundinnen dieser Frau gefaͤhrlich krank, die Aerzte haben ihr schon vor vier Wochen das Leben abgesprochen, unsere Geisterseherin hat aber noch keine Erscheinung gehabt, und sie hat bis diese Stunde gegen die Aerzte behauptet, ihre Freundin wuͤrde nicht sterben. Seit dem dieses geschrieben, ist diese Freundin wieder gesund worden. </p> <p>Soweit waͤren nun die Erscheinungen ohnleugbar bestaͤtiget. Nun ist noch etwas von den besonderen Umstaͤnden derselben anzumerken. Alle<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [83/0083]
wieder nach Hause; auf Befragen bestaͤtiget sich es, daß er nicht zuruͤckgekommen war, und in drei Monathen nach dieser Erscheinung war er todt, bei der Erscheinung aber noch frisch und gesund. An einem Tag gehet die Frau in die Kuͤche und siehet eins ihrer Kinder unter ihren Fuͤssen liegen, daß sie der Magd ruft: thut das Kind hinweg, ich trete darauf, und das Kind verschwand, in vier Wochen war es todt. Dergleichen Erscheinungen koͤnnte ich nun noch viele anfuͤhren, da aber nun die Gewißheit derselben einmal ganz ausser allem Zweifel ist, so ist es uͤberfluͤssig. Es ist mit dieser Frau so weit, daß wenn jemand in unserer Familie krank ist, so lassen wir sie bitten, uns sagen zu lassen: ob der Kranke stirbt oder nicht, und ihre Wahrsagung ist Gewißheit; die Erscheinung vom October 1784 war die Vorbedeutung des Todes meiner Schwiegermutter. Jn dem Augenblick, da ich dieses schreibe, ist eine der besten Freundinnen dieser Frau gefaͤhrlich krank, die Aerzte haben ihr schon vor vier Wochen das Leben abgesprochen, unsere Geisterseherin hat aber noch keine Erscheinung gehabt, und sie hat bis diese Stunde gegen die Aerzte behauptet, ihre Freundin wuͤrde nicht sterben. Seit dem dieses geschrieben, ist diese Freundin wieder gesund worden.
Soweit waͤren nun die Erscheinungen ohnleugbar bestaͤtiget. Nun ist noch etwas von den besonderen Umstaͤnden derselben anzumerken. Alle
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