Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 2. Berlin, 1786.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0045" n="45"/><lb/> fuͤr die einzig wichtige des Christenthums halten mochte, gelehret hatte, wuste er auch zu zeigen, aber freilich mochte er sich wohl wunderliche Vorstellungen davon machen, er hob drei Finger auf, legte die andern nieder und wieß gen Himmel, wo diese drei waͤren. Jch bemuͤhete mich, ihn auch etwas von der durch Jesum geschehenen Erloͤsung und daß er fuͤr uns gestorben beizubringen, ich zeigte ihm daher, daß alle Menschen von Gott gestraft zu werden verdient haͤtten, welches ich ihm dadurch sehr leicht begreiflich machen konnte, daß ich zeigte, daß der Blitz des Allmaͤchtigen uns alle haͤtte treffen sollen, weil wir nemlich gesuͤndiget haͤtten, welche Jdee ich ihm durch Ausuͤbung verschiedener Dinge, die er fuͤr unrecht hielt, beizubringen suchte, indem ich ihm hernach vorstellte, daß wir alle so etwas gethan. Und da er mir durch Gebehrden und Minen zu erkennen gab, daß er es verstanden, welches er dadurch, daß er alles, was ich ihm gesagt, durch seine Gebehrdensprache wiederhohlte, auch auf das deutlichste bewieß, so demonstrirte ich ihm nun weiter, daß die zweite Person in der Gottheit aus Liebe zu uns vom Himmel herabgekommen, menschliche Natur an sich genommen, fuͤr uns gestorben sei, und so die Strafen, den Blitz, den wir verdienet, auf sich geleitet haͤtte. Um ihm nun aber von der Art seines Todes auch etwas zu sagen, zeigte ich ihm, um seinem Verstande zu Huͤlfe zu kommen, ein Bild,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0045]
fuͤr die einzig wichtige des Christenthums halten mochte, gelehret hatte, wuste er auch zu zeigen, aber freilich mochte er sich wohl wunderliche Vorstellungen davon machen, er hob drei Finger auf, legte die andern nieder und wieß gen Himmel, wo diese drei waͤren. Jch bemuͤhete mich, ihn auch etwas von der durch Jesum geschehenen Erloͤsung und daß er fuͤr uns gestorben beizubringen, ich zeigte ihm daher, daß alle Menschen von Gott gestraft zu werden verdient haͤtten, welches ich ihm dadurch sehr leicht begreiflich machen konnte, daß ich zeigte, daß der Blitz des Allmaͤchtigen uns alle haͤtte treffen sollen, weil wir nemlich gesuͤndiget haͤtten, welche Jdee ich ihm durch Ausuͤbung verschiedener Dinge, die er fuͤr unrecht hielt, beizubringen suchte, indem ich ihm hernach vorstellte, daß wir alle so etwas gethan. Und da er mir durch Gebehrden und Minen zu erkennen gab, daß er es verstanden, welches er dadurch, daß er alles, was ich ihm gesagt, durch seine Gebehrdensprache wiederhohlte, auch auf das deutlichste bewieß, so demonstrirte ich ihm nun weiter, daß die zweite Person in der Gottheit aus Liebe zu uns vom Himmel herabgekommen, menschliche Natur an sich genommen, fuͤr uns gestorben sei, und so die Strafen, den Blitz, den wir verdienet, auf sich geleitet haͤtte. Um ihm nun aber von der Art seines Todes auch etwas zu sagen, zeigte ich ihm, um seinem Verstande zu Huͤlfe zu kommen, ein Bild,
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