Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 2. Berlin, 1786.N. S. Noch muß ich hinzusetzen, daß M. M. wirklich, nach meinem Vorschlage, seine Versorgung im Arbeitshause gefunden, wo er wohl sicher keine Schätze mehr graben wird. Was den Züchnermeister T*** betrift, so habe ich mich nach dem 28sten April a. c. um sein Befinden erkundiget. Vielleicht, dacht' ich, hat das Traumgesicht mächtig genug auf seine Einbildungskraft gewirkt, um ihm eine tödliche Krankheit zu verursachen. -- Doch nein, er lebt noch gesund, schwärmt immer fort, weissagt aus Karten, und wird wohl zum klug werden schon zu alt seyn. K--g den 4ten Mai 1785. 2. Geschichte eines sonderbaren Wahnsinnes und dadurch am Ende verursachten Mordes. (Aus einem Schreiben des Herrn D. zu Brieg an Herrn Stadtphysikus GlawingD. zu Berlin.) Pyl Walock Flaccus, siebenundvierzig Jahr alt, aus Woschnick in Oberschlesien von katholischen Eltern gebürtig, fol. Act. 2. p. 1. behauptete, daß N. S. Noch muß ich hinzusetzen, daß M. M. wirklich, nach meinem Vorschlage, seine Versorgung im Arbeitshause gefunden, wo er wohl sicher keine Schaͤtze mehr graben wird. Was den Zuͤchnermeister T*** betrift, so habe ich mich nach dem 28sten April a. c. um sein Befinden erkundiget. Vielleicht, dacht' ich, hat das Traumgesicht maͤchtig genug auf seine Einbildungskraft gewirkt, um ihm eine toͤdliche Krankheit zu verursachen. — Doch nein, er lebt noch gesund, schwaͤrmt immer fort, weissagt aus Karten, und wird wohl zum klug werden schon zu alt seyn. K—g den 4ten Mai 1785. 2. Geschichte eines sonderbaren Wahnsinnes und dadurch am Ende verursachten Mordes. (Aus einem Schreiben des Herrn D. zu Brieg an Herrn Stadtphysikus GlawingD. zu Berlin.) Pyl Walock Flaccus, siebenundvierzig Jahr alt, aus Woschnick in Oberschlesien von katholischen Eltern gebuͤrtig, fol. Act. 2. p. 1. behauptete, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0032" n="32"/><lb/> <postscript> <p>N. S.</p> <p>Noch muß ich hinzusetzen, daß M. M. wirklich, nach meinem Vorschlage, seine Versorgung im Arbeitshause gefunden, wo er wohl sicher keine Schaͤtze mehr graben wird. </p> <p>Was den Zuͤchnermeister <hi rendition="#b">T***</hi> betrift, so habe ich mich nach dem 28sten April <hi rendition="#b">a. c.</hi> um sein Befinden erkundiget. Vielleicht, dacht' ich, hat das Traumgesicht maͤchtig genug auf seine Einbildungskraft gewirkt, um ihm eine toͤdliche Krankheit zu verursachen. — Doch nein, er lebt noch gesund, schwaͤrmt immer fort, weissagt aus Karten, und wird wohl zum klug werden schon zu alt seyn. </p> <p rend="indention2">K—g den 4ten Mai 1785. </p> </postscript><lb/> </div> </div> <div n="3"> <head>2. Geschichte eines sonderbaren Wahnsinnes und dadurch am Ende verursachten Mordes. (Aus einem Schreiben des Herrn <hi rendition="#aq">D.</hi> <persName ref="#ref0092"><note type="editorial">Glawnig, Ernst Gottlieb</note>Glawing</persName> zu Brieg an Herrn Stadtphysikus <hi rendition="#aq">D.</hi> <persName ref="#ref102"><note type="editorial">Pyl, Johann Theodor</note>Pyl</persName> zu Berlin.) </head><lb/> <note type="editorial"> <bibl> <persName ref="#ref92"><note type="editorial"/>Glawnig</persName> </bibl> </note> <p><hi rendition="#b">Walock Flaccus,</hi> siebenundvierzig Jahr alt, aus Woschnick in Oberschlesien von katholischen Eltern gebuͤrtig, <hi rendition="#b">fol. Act. 2. p. 1.</hi> behauptete, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0032]
N. S.
Noch muß ich hinzusetzen, daß M. M. wirklich, nach meinem Vorschlage, seine Versorgung im Arbeitshause gefunden, wo er wohl sicher keine Schaͤtze mehr graben wird.
Was den Zuͤchnermeister T*** betrift, so habe ich mich nach dem 28sten April a. c. um sein Befinden erkundiget. Vielleicht, dacht' ich, hat das Traumgesicht maͤchtig genug auf seine Einbildungskraft gewirkt, um ihm eine toͤdliche Krankheit zu verursachen. — Doch nein, er lebt noch gesund, schwaͤrmt immer fort, weissagt aus Karten, und wird wohl zum klug werden schon zu alt seyn.
K—g den 4ten Mai 1785.
2. Geschichte eines sonderbaren Wahnsinnes und dadurch am Ende verursachten Mordes. (Aus einem Schreiben des Herrn D. Glawing zu Brieg an Herrn Stadtphysikus D. Pyl zu Berlin.)
Walock Flaccus, siebenundvierzig Jahr alt, aus Woschnick in Oberschlesien von katholischen Eltern gebuͤrtig, fol. Act. 2. p. 1. behauptete, daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |