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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.

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so weit es menschliche Klugheit zuläßt, bei ähnlichen Dingen auf ähnliche Wirkungen zu schließen: daß es also immer angenehm und nützlich seyn kann, wahrscheinlich zu bestimmen: aus diesem Kinde kann ein solcher Mann werden!

So äußern sich itzt die Kräfte seiner Seele, und so werden sie sich künftig äußern! So viel, oder so wenig verspricht er für die Zukunft! --

Für den Pädagogen kömmt dann noch der unmittelbare Vortheil hinzu: daß er Menschenkenntniß sammelt; daß er verschiedene Fähigkeiten und verschiedene Neigungen, verschieden behandelt, und dadurch ungleich nützlicher wird, als wenn er alles, was Kind oder Knabe heißt, gleich behandeln, gleich einschränken oder anspornen wollte.

Von irgend einer Seite wird es also immer etwas werth seyn, jugendliche Charaktere zu entwerfen, und sie dann zu lesen und wieder zu nutzen.

Jch werde also von Zeit zu Zeit fortfahren, mit Genauigkeit zu beobachten, und das Beobachtete ohne Schminke und Zusatz wieder zu erzählen.



Nebeneinanderstellung jugendlicher Charaktere.

**, den ich bereits ehemals geschildert, ist nicht mehr ganz das, was er sonst war. Sein drolligtes Wesen hat er zwar noch so ziemlich be-


so weit es menschliche Klugheit zulaͤßt, bei aͤhnlichen Dingen auf aͤhnliche Wirkungen zu schließen: daß es also immer angenehm und nuͤtzlich seyn kann, wahrscheinlich zu bestimmen: aus diesem Kinde kann ein solcher Mann werden!

So aͤußern sich itzt die Kraͤfte seiner Seele, und so werden sie sich kuͤnftig aͤußern! So viel, oder so wenig verspricht er fuͤr die Zukunft! —

Fuͤr den Paͤdagogen koͤmmt dann noch der unmittelbare Vortheil hinzu: daß er Menschenkenntniß sammelt; daß er verschiedene Faͤhigkeiten und verschiedene Neigungen, verschieden behandelt, und dadurch ungleich nuͤtzlicher wird, als wenn er alles, was Kind oder Knabe heißt, gleich behandeln, gleich einschraͤnken oder anspornen wollte.

Von irgend einer Seite wird es also immer etwas werth seyn, jugendliche Charaktere zu entwerfen, und sie dann zu lesen und wieder zu nutzen.

Jch werde also von Zeit zu Zeit fortfahren, mit Genauigkeit zu beobachten, und das Beobachtete ohne Schminke und Zusatz wieder zu erzaͤhlen.



Nebeneinanderstellung jugendlicher Charaktere.

**, den ich bereits ehemals geschildert, ist nicht mehr ganz das, was er sonst war. Sein drolligtes Wesen hat er zwar noch so ziemlich be-

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[80/0082] so weit es menschliche Klugheit zulaͤßt, bei aͤhnlichen Dingen auf aͤhnliche Wirkungen zu schließen: daß es also immer angenehm und nuͤtzlich seyn kann, wahrscheinlich zu bestimmen: aus diesem Kinde kann ein solcher Mann werden! So aͤußern sich itzt die Kraͤfte seiner Seele, und so werden sie sich kuͤnftig aͤußern! So viel, oder so wenig verspricht er fuͤr die Zukunft! — Fuͤr den Paͤdagogen koͤmmt dann noch der unmittelbare Vortheil hinzu: daß er Menschenkenntniß sammelt; daß er verschiedene Faͤhigkeiten und verschiedene Neigungen, verschieden behandelt, und dadurch ungleich nuͤtzlicher wird, als wenn er alles, was Kind oder Knabe heißt, gleich behandeln, gleich einschraͤnken oder anspornen wollte. Von irgend einer Seite wird es also immer etwas werth seyn, jugendliche Charaktere zu entwerfen, und sie dann zu lesen und wieder zu nutzen. Jch werde also von Zeit zu Zeit fortfahren, mit Genauigkeit zu beobachten, und das Beobachtete ohne Schminke und Zusatz wieder zu erzaͤhlen. Nebeneinanderstellung jugendlicher Charaktere. **, den ich bereits ehemals geschildert, ist nicht mehr ganz das, was er sonst war. Sein drolligtes Wesen hat er zwar noch so ziemlich be-

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/82>, abgerufen am 30.11.2024.