Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786.
Zur Seelennaturkunde. Sind eine starke Anzahl Beiträge geliefert, die ich jetzt so nebeneinanderzustellen versuchen will, daß Resultate daraus können gezogen werden. Um die Natur und das Wesen unserer innern vorstellenden Kraft zu erforschen, ist wohl die Aufmerksamkeit auf dasjenige, wodurch sich diese vorstellende Kraft vorzüglich äußert, oder die Aufmerksamkeit auf die Sprache in psychologischer Rücksicht eines der ersten Mittel. -- Die Sprache mit ihrem ganzen Bau ist ein getreuer Abdruck unsrer vorstellenden Kraft, so wie diese wieder ein Abdruck der sie umgebenden Welt ist. -- Diese Betrachtung der Sprache in psychologischer Rücksicht habe ich vorzüglich zum Gegenstande meiner eignen Bearbeitungen gemacht, und daher fast in jedem Stück dieses Magazins einen Beitrag von der Art geliefert. -- Auch
Zur Seelennaturkunde. Sind eine starke Anzahl Beitraͤge geliefert, die ich jetzt so nebeneinanderzustellen versuchen will, daß Resultate daraus koͤnnen gezogen werden. Um die Natur und das Wesen unserer innern vorstellenden Kraft zu erforschen, ist wohl die Aufmerksamkeit auf dasjenige, wodurch sich diese vorstellende Kraft vorzuͤglich aͤußert, oder die Aufmerksamkeit auf die Sprache in psychologischer Ruͤcksicht eines der ersten Mittel. — Die Sprache mit ihrem ganzen Bau ist ein getreuer Abdruck unsrer vorstellenden Kraft, so wie diese wieder ein Abdruck der sie umgebenden Welt ist. — Diese Betrachtung der Sprache in psychologischer Ruͤcksicht habe ich vorzuͤglich zum Gegenstande meiner eignen Bearbeitungen gemacht, und daher fast in jedem Stuͤck dieses Magazins einen Beitrag von der Art geliefert. — Auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0047" n="45"/><lb/> Art von <hi rendition="#b">guthmuͤtigem Phlegma</hi> auszeichnet, und bei dem dennoch ein musikalischer Satz, so oft er gespielt wurde, einen so wiedrigen Effekt that, daß er mit Thraͤnen bat, doch diesen Satz nicht zu spielen. </p> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head>Zur Seelennaturkunde. </head><lb/> <p>Sind eine starke Anzahl Beitraͤge geliefert, die ich jetzt so nebeneinanderzustellen versuchen will, daß Resultate daraus koͤnnen gezogen werden. </p> <p>Um die Natur und das Wesen unserer <hi rendition="#b">innern vorstellenden Kraft</hi> zu erforschen, ist wohl die Aufmerksamkeit auf dasjenige, wodurch sich diese vorstellende Kraft vorzuͤglich aͤußert, oder die Aufmerksamkeit auf die </p> </div> <div n="3"> <head> Sprache in psychologischer Ruͤcksicht </head><lb/> <p>eines der ersten Mittel. — Die Sprache <hi rendition="#b">mit ihrem ganzen Bau</hi> ist ein getreuer Abdruck unsrer vorstellenden Kraft, so wie diese wieder ein Abdruck der sie umgebenden Welt ist. — </p> <p>Diese Betrachtung der Sprache in psychologischer Ruͤcksicht habe ich vorzuͤglich zum Gegenstande meiner eignen Bearbeitungen gemacht, und daher fast in jedem Stuͤck dieses Magazins einen Beitrag von der Art geliefert. — Auch <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0002"><note type="editorial">Pockels, Carl Friedrich</note>Herr Pockels</persName></hi> hat uͤber diese Materie gedacht, und seine Gedanken daruͤber mitgetheilt — und in diesem Stuͤck erfolgt<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0047]
Art von guthmuͤtigem Phlegma auszeichnet, und bei dem dennoch ein musikalischer Satz, so oft er gespielt wurde, einen so wiedrigen Effekt that, daß er mit Thraͤnen bat, doch diesen Satz nicht zu spielen.
Zur Seelennaturkunde.
Sind eine starke Anzahl Beitraͤge geliefert, die ich jetzt so nebeneinanderzustellen versuchen will, daß Resultate daraus koͤnnen gezogen werden.
Um die Natur und das Wesen unserer innern vorstellenden Kraft zu erforschen, ist wohl die Aufmerksamkeit auf dasjenige, wodurch sich diese vorstellende Kraft vorzuͤglich aͤußert, oder die Aufmerksamkeit auf die
Sprache in psychologischer Ruͤcksicht
eines der ersten Mittel. — Die Sprache mit ihrem ganzen Bau ist ein getreuer Abdruck unsrer vorstellenden Kraft, so wie diese wieder ein Abdruck der sie umgebenden Welt ist. —
Diese Betrachtung der Sprache in psychologischer Ruͤcksicht habe ich vorzuͤglich zum Gegenstande meiner eignen Bearbeitungen gemacht, und daher fast in jedem Stuͤck dieses Magazins einen Beitrag von der Art geliefert. — Auch Herr Pockels hat uͤber diese Materie gedacht, und seine Gedanken daruͤber mitgetheilt — und in diesem Stuͤck erfolgt
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Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 4, St. 1. Berlin, 1786, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0401_1786/47>, abgerufen am 16.07.2024. |