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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 2. Berlin, 1785.

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Kurz L... und B... gehen zu Bette. Nachmitternacht ungefähr kommt L..... nach der Stube, wo sie schlafen, gehet nach seinem Koffer, und langt sich etwas heraus, darüber erwacht L... und sagt: sind Sie doch noch nicht zu Bette! O ich habe Sie wohl gestöret? das schadet nichts: und so schläft L... wieder ein.

Des Morgens frühe, da mein Bedienter um sechs Uhr hinzukommt, und auch in die Stube, wo die Conducteurs arbeiten, herein will, um Nachtigallen zu füttern, findet er solche zugeschlossen; er gehet nach der Stube, wo sie schlafen, und siehet, daß L....s Bette noch gemacht, worüber er, so wie die übrigen beiden Conducteurs, die beim Anziehen begriffen, sich wundern, zusammen nach der Stube gehen, mit Gewalt die Thür eröfnen wollen, aber so wenig damit als mit dem stärksten Lerm daran, das geringste ausrichten können.

Sie gehen also in meine Stube, wo man auch durch eine Thür hereinkommen kann, allein auch diese, welche ich beständig verschlossen gehalten, können sie nicht öfnen.

Von ohngefähr siehet sich mein Bedienter um, und wird ein Bund Schlüssel gewahr, passet alle durch und findet den dazu gehörigen. Er ruft


Kurz L... und B... gehen zu Bette. Nachmitternacht ungefaͤhr kommt L..... nach der Stube, wo sie schlafen, gehet nach seinem Koffer, und langt sich etwas heraus, daruͤber erwacht L... und sagt: sind Sie doch noch nicht zu Bette! O ich habe Sie wohl gestoͤret? das schadet nichts: und so schlaͤft L... wieder ein.

Des Morgens fruͤhe, da mein Bedienter um sechs Uhr hinzukommt, und auch in die Stube, wo die Conducteurs arbeiten, herein will, um Nachtigallen zu fuͤttern, findet er solche zugeschlossen; er gehet nach der Stube, wo sie schlafen, und siehet, daß L....s Bette noch gemacht, woruͤber er, so wie die uͤbrigen beiden Conducteurs, die beim Anziehen begriffen, sich wundern, zusammen nach der Stube gehen, mit Gewalt die Thuͤr eroͤfnen wollen, aber so wenig damit als mit dem staͤrksten Lerm daran, das geringste ausrichten koͤnnen.

Sie gehen also in meine Stube, wo man auch durch eine Thuͤr hereinkommen kann, allein auch diese, welche ich bestaͤndig verschlossen gehalten, koͤnnen sie nicht oͤfnen.

Von ohngefaͤhr siehet sich mein Bedienter um, und wird ein Bund Schluͤssel gewahr, passet alle durch und findet den dazu gehoͤrigen. Er ruft

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[118/0118] Kurz L... und B... gehen zu Bette. Nachmitternacht ungefaͤhr kommt L..... nach der Stube, wo sie schlafen, gehet nach seinem Koffer, und langt sich etwas heraus, daruͤber erwacht L... und sagt: sind Sie doch noch nicht zu Bette! O ich habe Sie wohl gestoͤret? das schadet nichts: und so schlaͤft L... wieder ein. Des Morgens fruͤhe, da mein Bedienter um sechs Uhr hinzukommt, und auch in die Stube, wo die Conducteurs arbeiten, herein will, um Nachtigallen zu fuͤttern, findet er solche zugeschlossen; er gehet nach der Stube, wo sie schlafen, und siehet, daß L....s Bette noch gemacht, woruͤber er, so wie die uͤbrigen beiden Conducteurs, die beim Anziehen begriffen, sich wundern, zusammen nach der Stube gehen, mit Gewalt die Thuͤr eroͤfnen wollen, aber so wenig damit als mit dem staͤrksten Lerm daran, das geringste ausrichten koͤnnen. Sie gehen also in meine Stube, wo man auch durch eine Thuͤr hereinkommen kann, allein auch diese, welche ich bestaͤndig verschlossen gehalten, koͤnnen sie nicht oͤfnen. Von ohngefaͤhr siehet sich mein Bedienter um, und wird ein Bund Schluͤssel gewahr, passet alle durch und findet den dazu gehoͤrigen. Er ruft

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 2. Berlin, 1785, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0302_1785/118>, abgerufen am 29.11.2024.