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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 2. Berlin, 1785.

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Jch mußte verreisen, als er noch an demjenigen Stücke zeichnete, so er zum Geburtstage seines Herrn Vaters gemacht hat, dieses war ihm schon vorher zweimal verunglückt, und es gefiel mir sehr, daß er dessen ohngeachtet Lust hatte, es auch zum drittenmal zu machen.

Jch empfahl ihm daher Fleiß und gute Aufführung, bat ihn, seine Eltern zu grüßen, und gab ihm Vorschrift, was er arbeiten sollte, während meiner Abwesenheit.

Hätte er nicht gerade die Arbeit vorgehabt, und wäre ich nicht, meine Reise zu beschleunigen, gezwungen gewesen, so hätte ich beschlossen ihn mitzunehmen. Jndessen versicherte mir meine Frau in allen Briefen: L..... ist fleißig und gehet wenig aus.

Jch schrieb also: den Sonntag als den ersten Feyertag oder Sonnabend vorher hoffte ich wieder einzutreffen, kam aber schon den Donnerstag als den 12ten Mai eben zurück, als meine Frau im Begriff war, nach dem Thiergarten zu ziehen, wo wir alle Jahre wohnen.

Er kam herunter gelaufen, und schien sich über meine Ankunft zu freuen, hatte aber den Landconducteur B..., der auch zurückgeblieben war, und eben, als ich ankam, im Fenster lag, gleich gefragt, da dieser ihm sagt, der


Jch mußte verreisen, als er noch an demjenigen Stuͤcke zeichnete, so er zum Geburtstage seines Herrn Vaters gemacht hat, dieses war ihm schon vorher zweimal verungluͤckt, und es gefiel mir sehr, daß er dessen ohngeachtet Lust hatte, es auch zum drittenmal zu machen.

Jch empfahl ihm daher Fleiß und gute Auffuͤhrung, bat ihn, seine Eltern zu gruͤßen, und gab ihm Vorschrift, was er arbeiten sollte, waͤhrend meiner Abwesenheit.

Haͤtte er nicht gerade die Arbeit vorgehabt, und waͤre ich nicht, meine Reise zu beschleunigen, gezwungen gewesen, so haͤtte ich beschlossen ihn mitzunehmen. Jndessen versicherte mir meine Frau in allen Briefen: L..... ist fleißig und gehet wenig aus.

Jch schrieb also: den Sonntag als den ersten Feyertag oder Sonnabend vorher hoffte ich wieder einzutreffen, kam aber schon den Donnerstag als den 12ten Mai eben zuruͤck, als meine Frau im Begriff war, nach dem Thiergarten zu ziehen, wo wir alle Jahre wohnen.

Er kam herunter gelaufen, und schien sich uͤber meine Ankunft zu freuen, hatte aber den Landconducteur B..., der auch zuruͤckgeblieben war, und eben, als ich ankam, im Fenster lag, gleich gefragt, da dieser ihm sagt, der

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[116/0116] Jch mußte verreisen, als er noch an demjenigen Stuͤcke zeichnete, so er zum Geburtstage seines Herrn Vaters gemacht hat, dieses war ihm schon vorher zweimal verungluͤckt, und es gefiel mir sehr, daß er dessen ohngeachtet Lust hatte, es auch zum drittenmal zu machen. Jch empfahl ihm daher Fleiß und gute Auffuͤhrung, bat ihn, seine Eltern zu gruͤßen, und gab ihm Vorschrift, was er arbeiten sollte, waͤhrend meiner Abwesenheit. Haͤtte er nicht gerade die Arbeit vorgehabt, und waͤre ich nicht, meine Reise zu beschleunigen, gezwungen gewesen, so haͤtte ich beschlossen ihn mitzunehmen. Jndessen versicherte mir meine Frau in allen Briefen: L..... ist fleißig und gehet wenig aus. Jch schrieb also: den Sonntag als den ersten Feyertag oder Sonnabend vorher hoffte ich wieder einzutreffen, kam aber schon den Donnerstag als den 12ten Mai eben zuruͤck, als meine Frau im Begriff war, nach dem Thiergarten zu ziehen, wo wir alle Jahre wohnen. Er kam herunter gelaufen, und schien sich uͤber meine Ankunft zu freuen, hatte aber den Landconducteur B..., der auch zuruͤckgeblieben war, und eben, als ich ankam, im Fenster lag, gleich gefragt, da dieser ihm sagt, der

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 3, St. 2. Berlin, 1785, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde0302_1785/116>, abgerufen am 28.11.2024.