Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 2, St. 2. Berlin, 1784.
Wann dich aber niemand haben will, komme mit gesammleter Erfahrung zurück bei den Ungenannten nicht vor der Zeit. Jch schliesse hiermit, und dieses sei das Zeichen zwischen mir und Jhnen, wenn ich solches in den Hamburgischen Correspondenten lesen werde, so mögen Sie sich auf gutes Druckpapier, scharfe Lettern und Subscribenten versehen, ich verlange nichts als zwei Exemplare. Sollte aber wider Vermuthen das Porto zu viel werden, so bitte um einen kleinen Beitrag. Kürzlich ist mir auf eine Viertelstunde eine Jungensschleuder zu Augen kommen, ich möchte wohl wissen, ob das Jüngelchen wohl getroffen. Von dem Nothanker habe nur gehöret; nebst denen zwei Exemplaren werde mir diese zwei Bücher ausbitten, wenn sie nicht zu hoch stehn. Jm Durchblättern habe angemerket, daß das Jüngelchen ein Stück von der Medicin ist. Jch werde auch unter Gleichgewicht bringen, ob Judas oder Peter höher gefallen, und glaube, daß erstern Unrecht geschieht, wenn er von dem Pater Abraham von St. Clara ein Erzschelm genennet wird. Endlich bin ich erstaunet, daß ein phi-
Wann dich aber niemand haben will, komme mit gesammleter Erfahrung zuruͤck bei den Ungenannten nicht vor der Zeit. Jch schliesse hiermit, und dieses sei das Zeichen zwischen mir und Jhnen, wenn ich solches in den Hamburgischen Correspondenten lesen werde, so moͤgen Sie sich auf gutes Druckpapier, scharfe Lettern und Subscribenten versehen, ich verlange nichts als zwei Exemplare. Sollte aber wider Vermuthen das Porto zu viel werden, so bitte um einen kleinen Beitrag. Kuͤrzlich ist mir auf eine Viertelstunde eine Jungensschleuder zu Augen kommen, ich moͤchte wohl wissen, ob das Juͤngelchen wohl getroffen. Von dem Nothanker habe nur gehoͤret; nebst denen zwei Exemplaren werde mir diese zwei Buͤcher ausbitten, wenn sie nicht zu hoch stehn. Jm Durchblaͤttern habe angemerket, daß das Juͤngelchen ein Stuͤck von der Medicin ist. Jch werde auch unter Gleichgewicht bringen, ob Judas oder Peter hoͤher gefallen, und glaube, daß erstern Unrecht geschieht, wenn er von dem Pater Abraham von St. Clara ein Erzschelm genennet wird. Endlich bin ich erstaunet, daß ein phi- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0011" n="11"/><lb/> daß der Verstand mit denen Pocken nicht mehr duͤrfe inoculiret werden, und daß die liebe Eltern, zu Verbesserung ihrer Schoͤnheit, nicht mehr noͤtig haben, auf jede Pockengrube einen Louisd'or zu legen, denn franzoͤsische, englische, ja aͤcht schoͤne Waare verkaufet sich selbst.</p> <p>Wann dich aber niemand haben will, komme mit gesammleter Erfahrung zuruͤck bei den Ungenannten nicht vor der Zeit. Jch schliesse hiermit, und dieses sei das Zeichen zwischen mir und Jhnen, wenn ich solches in den Hamburgischen Correspondenten lesen werde, so moͤgen Sie sich auf gutes Druckpapier, scharfe Lettern und Subscribenten versehen, ich verlange nichts als zwei Exemplare. Sollte aber wider Vermuthen das Porto zu viel werden, so bitte um einen kleinen Beitrag.</p> <p>Kuͤrzlich ist mir auf eine Viertelstunde eine Jungensschleuder zu Augen kommen, ich moͤchte wohl wissen, ob das Juͤngelchen wohl getroffen. Von dem Nothanker habe nur gehoͤret; nebst denen zwei Exemplaren werde mir diese zwei Buͤcher ausbitten, wenn sie nicht zu hoch stehn. Jm Durchblaͤttern habe angemerket, daß das Juͤngelchen ein Stuͤck von der Medicin ist.</p> <p>Jch werde auch unter Gleichgewicht bringen, ob Judas oder Peter hoͤher gefallen, und glaube, daß erstern Unrecht geschieht, wenn er von dem Pater Abraham von St. Clara ein Erzschelm genennet wird. Endlich bin ich erstaunet, daß ein phi-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0011]
daß der Verstand mit denen Pocken nicht mehr duͤrfe inoculiret werden, und daß die liebe Eltern, zu Verbesserung ihrer Schoͤnheit, nicht mehr noͤtig haben, auf jede Pockengrube einen Louisd'or zu legen, denn franzoͤsische, englische, ja aͤcht schoͤne Waare verkaufet sich selbst.
Wann dich aber niemand haben will, komme mit gesammleter Erfahrung zuruͤck bei den Ungenannten nicht vor der Zeit. Jch schliesse hiermit, und dieses sei das Zeichen zwischen mir und Jhnen, wenn ich solches in den Hamburgischen Correspondenten lesen werde, so moͤgen Sie sich auf gutes Druckpapier, scharfe Lettern und Subscribenten versehen, ich verlange nichts als zwei Exemplare. Sollte aber wider Vermuthen das Porto zu viel werden, so bitte um einen kleinen Beitrag.
Kuͤrzlich ist mir auf eine Viertelstunde eine Jungensschleuder zu Augen kommen, ich moͤchte wohl wissen, ob das Juͤngelchen wohl getroffen. Von dem Nothanker habe nur gehoͤret; nebst denen zwei Exemplaren werde mir diese zwei Buͤcher ausbitten, wenn sie nicht zu hoch stehn. Jm Durchblaͤttern habe angemerket, daß das Juͤngelchen ein Stuͤck von der Medicin ist.
Jch werde auch unter Gleichgewicht bringen, ob Judas oder Peter hoͤher gefallen, und glaube, daß erstern Unrecht geschieht, wenn er von dem Pater Abraham von St. Clara ein Erzschelm genennet wird. Endlich bin ich erstaunet, daß ein phi-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Christof Wingertszahn, Sheila Dickson, Goethe-Museum Düsseldorf/Anton-und-Katharina-Kippenberg-Stiftung, University of Glasgow: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien
(2015-06-09T11:00:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
(2015-06-09T11:00:00Z)
UB Uni-Bielefeld: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2015-06-09T11:00:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |