Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.
Jch glaube irgendwo gefunden zu haben, daß die Alten den Sitz des Gedächtnisses ins Vorderhaupt (oder ins cerebrum), den Sitz des Denkvermögens aber ins Hinterhaupt (oder ins cerrebellum) verwiesen haben. Dieses kann durch die gemachte Beobachtung bestätigt werden. -- S. Maimon.
Jch glaube irgendwo gefunden zu haben, daß die Alten den Sitz des Gedaͤchtnisses ins Vorderhaupt (oder ins cerebrum), den Sitz des Denkvermoͤgens aber ins Hinterhaupt (oder ins cerrebellum) verwiesen haben. Dieses kann durch die gemachte Beobachtung bestaͤtigt werden. — S. Maimon. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0146" n="146"/><lb/> hen nach und nach abnahm, so daß, wenn diese Bemuͤhung die gehoͤrige Zeit anhielt, ich endlich meines auf einen Gegenstand fixirten Nachdenkens, und mit demselben dieses peinlichen Spannens und Ziehens los ward. Jch freute mich uͤber diese Entdeckung, und brauchte sie nachher immer mit gutem Erfolg. Jch suchte naͤmlich mich bei dieser Gelegenheit auf etwas, das laͤngst vorgefallen ist, recht zu besinnen, wodurch ich von meiner Quaal befreit wurde.</p> <p>Jch glaube irgendwo gefunden zu haben, daß die Alten den Sitz des Gedaͤchtnisses ins Vorderhaupt (oder ins <hi rendition="#b">cerebrum),</hi> den Sitz des Denkvermoͤgens aber ins Hinterhaupt (oder ins <hi rendition="#b">cerrebellum)</hi> verwiesen haben. Dieses kann durch die gemachte Beobachtung bestaͤtigt werden. —</p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#b"> <persName ref="#ref0003"><note type="editorial">Maimon, Salomon</note>S. Maimon.</persName> </hi> </p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> <back><lb/> </back> </text> </TEI> [146/0146]
hen nach und nach abnahm, so daß, wenn diese Bemuͤhung die gehoͤrige Zeit anhielt, ich endlich meines auf einen Gegenstand fixirten Nachdenkens, und mit demselben dieses peinlichen Spannens und Ziehens los ward. Jch freute mich uͤber diese Entdeckung, und brauchte sie nachher immer mit gutem Erfolg. Jch suchte naͤmlich mich bei dieser Gelegenheit auf etwas, das laͤngst vorgefallen ist, recht zu besinnen, wodurch ich von meiner Quaal befreit wurde.
Jch glaube irgendwo gefunden zu haben, daß die Alten den Sitz des Gedaͤchtnisses ins Vorderhaupt (oder ins cerebrum), den Sitz des Denkvermoͤgens aber ins Hinterhaupt (oder ins cerrebellum) verwiesen haben. Dieses kann durch die gemachte Beobachtung bestaͤtigt werden. —
S. Maimon.
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