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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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Beziehung derselben aufs Subjekt möglich. Meine Anmerkung hierüber.

Wider die Verbindung psychologischer (oder sonst anderer) und physiologischer Gründe in der Erklärung gewisser Erscheinungen.

1) Eine Erscheinung erklären, heißt nicht bloß die Bedingungen unter welchen, sondern die Art, wie sie möglich ist, nach allgemeinen Naturgesetzen, angeben. Nach dem allgemeinen Gesetze von der Verbindung zwischen Seele und Körper aber, können wir allenfalls die körperlichen Bedingungen (die besondere Organisation, und den jedesmaligen Zustand des Körpers) einer psychologischen Erscheinung, nicht aber die Art, wie sie unter diesen Bedingungen nach allgemeinen Naturgesetzen möglich ist, bestimmen. Physiologische Beschaffenheiten können also keinen Erklärungsgrund von psychologischen Erscheinungen abgeben.

2) Selbst diese Bedingungen sind uns in besondern Fällen unbekannt, wir können sie allenfalls im Allgemeinen voraussetzen, nicht aber bestimmt angeben.

Für diese Verbindung.

1) Die Seele ist nur eine Substanz in der Erscheinung, d.h. zum Behuf des Erfahrungsgebrauchs, müssen wir sie als Substanz denken, wir können sie aber nicht durch innere Merkmale an sich, als solche erkennen. So lange also die


Beziehung derselben aufs Subjekt moͤglich. Meine Anmerkung hieruͤber.

Wider die Verbindung psychologischer (oder sonst anderer) und physiologischer Gruͤnde in der Erklaͤrung gewisser Erscheinungen.

1) Eine Erscheinung erklaͤren, heißt nicht bloß die Bedingungen unter welchen, sondern die Art, wie sie moͤglich ist, nach allgemeinen Naturgesetzen, angeben. Nach dem allgemeinen Gesetze von der Verbindung zwischen Seele und Koͤrper aber, koͤnnen wir allenfalls die koͤrperlichen Bedingungen (die besondere Organisation, und den jedesmaligen Zustand des Koͤrpers) einer psychologischen Erscheinung, nicht aber die Art, wie sie unter diesen Bedingungen nach allgemeinen Naturgesetzen moͤglich ist, bestimmen. Physiologische Beschaffenheiten koͤnnen also keinen Erklaͤrungsgrund von psychologischen Erscheinungen abgeben.

2) Selbst diese Bedingungen sind uns in besondern Faͤllen unbekannt, wir koͤnnen sie allenfalls im Allgemeinen voraussetzen, nicht aber bestimmt angeben.

Fuͤr diese Verbindung.

1) Die Seele ist nur eine Substanz in der Erscheinung, d.h. zum Behuf des Erfahrungsgebrauchs, muͤssen wir sie als Substanz denken, wir koͤnnen sie aber nicht durch innere Merkmale an sich, als solche erkennen. So lange also die

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[139/0139] Beziehung derselben aufs Subjekt moͤglich. Meine Anmerkung hieruͤber. Wider die Verbindung psychologischer (oder sonst anderer) und physiologischer Gruͤnde in der Erklaͤrung gewisser Erscheinungen. 1) Eine Erscheinung erklaͤren, heißt nicht bloß die Bedingungen unter welchen, sondern die Art, wie sie moͤglich ist, nach allgemeinen Naturgesetzen, angeben. Nach dem allgemeinen Gesetze von der Verbindung zwischen Seele und Koͤrper aber, koͤnnen wir allenfalls die koͤrperlichen Bedingungen (die besondere Organisation, und den jedesmaligen Zustand des Koͤrpers) einer psychologischen Erscheinung, nicht aber die Art, wie sie unter diesen Bedingungen nach allgemeinen Naturgesetzen moͤglich ist, bestimmen. Physiologische Beschaffenheiten koͤnnen also keinen Erklaͤrungsgrund von psychologischen Erscheinungen abgeben. 2) Selbst diese Bedingungen sind uns in besondern Faͤllen unbekannt, wir koͤnnen sie allenfalls im Allgemeinen voraussetzen, nicht aber bestimmt angeben. Fuͤr diese Verbindung. 1) Die Seele ist nur eine Substanz in der Erscheinung, d.h. zum Behuf des Erfahrungsgebrauchs, muͤssen wir sie als Substanz denken, wir koͤnnen sie aber nicht durch innere Merkmale an sich, als solche erkennen. So lange also die

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/139>, abgerufen am 24.11.2024.