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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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praktische Vernunftgesetz ist ihm nun die Grundlage aller Philosophie. Uebrigens läßt sich von einem Aufsatz dieser Art kein Auszug liefern. --


Drittes Stück.
1-28.

Die empirische Psychologie des H. Pr. Schmids wird, wie sie es wirklich verdient, gerühmt, und eine Anzeige von ihren ersten Gründen geliefert.

Die Erklärung von Seele und Gemüth. Seele ist das Subjekt aller Vorstellungen, das wir aber zugleich auch als Subjekt anderer Akzidenzen denken, die keine Vorstellungen sind, und mit keinen Vorstellungen in einem erkennbarem Verhältnisse stehen. Gemüth aber ist die Seele, bloß als Subjekt der Vorstellungen, oder dessen, was mit den Vorstellungen in einem erkennbaren Verhältniß stehet, gedacht.

Jch bemerke hier, daß ich keinen Grund einsehen kann, warum wir das Gebiet der Seele über die Gränzen des Gemüths ausdehnen sollen? Die Akzidenzen des Bewustseyns sind Prädikate der Seele; alle andere Akzidenzen aber sind Prädikate des Körpers. Die Substanzialität der Seele ist nur während des Bewustseyns ein realer Begrif, außerdem aber eine bloße Fiktion.

Der V. unterscheidet Grundkraft von Generalkraft. Grundkraft ist das innere Prinzip der


praktische Vernunftgesetz ist ihm nun die Grundlage aller Philosophie. Uebrigens laͤßt sich von einem Aufsatz dieser Art kein Auszug liefern. —


Drittes Stuͤck.
1-28.

Die empirische Psychologie des H. Pr. Schmids wird, wie sie es wirklich verdient, geruͤhmt, und eine Anzeige von ihren ersten Gruͤnden geliefert.

Die Erklaͤrung von Seele und Gemuͤth. Seele ist das Subjekt aller Vorstellungen, das wir aber zugleich auch als Subjekt anderer Akzidenzen denken, die keine Vorstellungen sind, und mit keinen Vorstellungen in einem erkennbarem Verhaͤltnisse stehen. Gemuͤth aber ist die Seele, bloß als Subjekt der Vorstellungen, oder dessen, was mit den Vorstellungen in einem erkennbaren Verhaͤltniß stehet, gedacht.

Jch bemerke hier, daß ich keinen Grund einsehen kann, warum wir das Gebiet der Seele uͤber die Graͤnzen des Gemuͤths ausdehnen sollen? Die Akzidenzen des Bewustseyns sind Praͤdikate der Seele; alle andere Akzidenzen aber sind Praͤdikate des Koͤrpers. Die Substanzialitaͤt der Seele ist nur waͤhrend des Bewustseyns ein realer Begrif, außerdem aber eine bloße Fiktion.

Der V. unterscheidet Grundkraft von Generalkraft. Grundkraft ist das innere Prinzip der

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[136/0136] praktische Vernunftgesetz ist ihm nun die Grundlage aller Philosophie. Uebrigens laͤßt sich von einem Aufsatz dieser Art kein Auszug liefern. — Drittes Stuͤck. 1-28. Die empirische Psychologie des H. Pr. Schmids wird, wie sie es wirklich verdient, geruͤhmt, und eine Anzeige von ihren ersten Gruͤnden geliefert. Die Erklaͤrung von Seele und Gemuͤth. Seele ist das Subjekt aller Vorstellungen, das wir aber zugleich auch als Subjekt anderer Akzidenzen denken, die keine Vorstellungen sind, und mit keinen Vorstellungen in einem erkennbarem Verhaͤltnisse stehen. Gemuͤth aber ist die Seele, bloß als Subjekt der Vorstellungen, oder dessen, was mit den Vorstellungen in einem erkennbaren Verhaͤltniß stehet, gedacht. Jch bemerke hier, daß ich keinen Grund einsehen kann, warum wir das Gebiet der Seele uͤber die Graͤnzen des Gemuͤths ausdehnen sollen? Die Akzidenzen des Bewustseyns sind Praͤdikate der Seele; alle andere Akzidenzen aber sind Praͤdikate des Koͤrpers. Die Substanzialitaͤt der Seele ist nur waͤhrend des Bewustseyns ein realer Begrif, außerdem aber eine bloße Fiktion. Der V. unterscheidet Grundkraft von Generalkraft. Grundkraft ist das innere Prinzip der

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/136>, abgerufen am 24.11.2024.