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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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ker,
ihre Vorzüge und Mängel. Geschichte der Arzneikunde. Methoden der Seelenarzneikunde. 1) Die Seele als ein Selbstständiges, vom Körper unabhängiges Wesen mit andern Geistern, nach den Gesetzen der Geisterwelt, in Wechselwirkung gedacht. 2) Die Seele, als kein für sich bestehendes Wesen, sondern Modifikation des Körpers gedacht. 3) Das dualistische System. Die Würkung der höhern Seelenkräfte und des freien Willens ist von den Bedingungen der Sinnlichkeit unabhängig. Die Seelengesundheit bestehet in der ungehinderten Würksamkeit der höheren Seelenkräfte und des freien Willens. Die Seelenkrankheit, in der durch unrichtigen Gebrauch der niedern Seelenkräfte, gehinderten Würksamkeit derselben. Die Kurmethode der Seelenkrankheit bestehet in der Wiederherstellung dieses richtigen Gebrauchs. Vergleichung der verschiedenen Theilen der Seelenarzneikunde, mit den verschiedenen Theilen der Körperarzneikunde.

Anmerkung.

Durch diese Erklärung der Seelengesundheit und Seelenkrankheit glaube ich den Umfang der Seelenarzneikunde genau bestimmt zu haben. Dieser Erklärung zufolge müssen alle sogenannte Seelenkrankheiten, die in dem Zustande des Körpers ihren Grund haben, obschon sie mit den eigentlichen Seelenkrankheiten noch so viel Aehnlichkeit haben,


ker,
ihre Vorzuͤge und Maͤngel. Geschichte der Arzneikunde. Methoden der Seelenarzneikunde. 1) Die Seele als ein Selbststaͤndiges, vom Koͤrper unabhaͤngiges Wesen mit andern Geistern, nach den Gesetzen der Geisterwelt, in Wechselwirkung gedacht. 2) Die Seele, als kein fuͤr sich bestehendes Wesen, sondern Modifikation des Koͤrpers gedacht. 3) Das dualistische System. Die Wuͤrkung der hoͤhern Seelenkraͤfte und des freien Willens ist von den Bedingungen der Sinnlichkeit unabhaͤngig. Die Seelengesundheit bestehet in der ungehinderten Wuͤrksamkeit der hoͤheren Seelenkraͤfte und des freien Willens. Die Seelenkrankheit, in der durch unrichtigen Gebrauch der niedern Seelenkraͤfte, gehinderten Wuͤrksamkeit derselben. Die Kurmethode der Seelenkrankheit bestehet in der Wiederherstellung dieses richtigen Gebrauchs. Vergleichung der verschiedenen Theilen der Seelenarzneikunde, mit den verschiedenen Theilen der Koͤrperarzneikunde.

Anmerkung.

Durch diese Erklaͤrung der Seelengesundheit und Seelenkrankheit glaube ich den Umfang der Seelenarzneikunde genau bestimmt zu haben. Dieser Erklaͤrung zufolge muͤssen alle sogenannte Seelenkrankheiten, die in dem Zustande des Koͤrpers ihren Grund haben, obschon sie mit den eigentlichen Seelenkrankheiten noch so viel Aehnlichkeit haben,

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[126/0126] ker, ihre Vorzuͤge und Maͤngel. Geschichte der Arzneikunde. Methoden der Seelenarzneikunde. 1) Die Seele als ein Selbststaͤndiges, vom Koͤrper unabhaͤngiges Wesen mit andern Geistern, nach den Gesetzen der Geisterwelt, in Wechselwirkung gedacht. 2) Die Seele, als kein fuͤr sich bestehendes Wesen, sondern Modifikation des Koͤrpers gedacht. 3) Das dualistische System. Die Wuͤrkung der hoͤhern Seelenkraͤfte und des freien Willens ist von den Bedingungen der Sinnlichkeit unabhaͤngig. Die Seelengesundheit bestehet in der ungehinderten Wuͤrksamkeit der hoͤheren Seelenkraͤfte und des freien Willens. Die Seelenkrankheit, in der durch unrichtigen Gebrauch der niedern Seelenkraͤfte, gehinderten Wuͤrksamkeit derselben. Die Kurmethode der Seelenkrankheit bestehet in der Wiederherstellung dieses richtigen Gebrauchs. Vergleichung der verschiedenen Theilen der Seelenarzneikunde, mit den verschiedenen Theilen der Koͤrperarzneikunde. Anmerkung. Durch diese Erklaͤrung der Seelengesundheit und Seelenkrankheit glaube ich den Umfang der Seelenarzneikunde genau bestimmt zu haben. Dieser Erklaͤrung zufolge muͤssen alle sogenannte Seelenkrankheiten, die in dem Zustande des Koͤrpers ihren Grund haben, obschon sie mit den eigentlichen Seelenkrankheiten noch so viel Aehnlichkeit haben,

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/126>, abgerufen am 25.11.2024.