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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793.

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Anmerkung.

Auch dieses ist sehr unbestimmt. Eine extensive Größe kann unmittelbar durch einen angenommenen Maaßstab bestimmt werden. Eine intensive Größe kann zwar nicht unmittelbar, aber dennoch durch Vergleichung mit einer extensiven Größe, deren Ursache oder Wirkung sie ist, bestimmt werden.

Wie z.B. die Grade der Wärme und Kälte, Schwere und Leichtigkeit (der Luft) durch das Steigen und Fallen der Flüssigkeiten im Thermometer und Barometer, d.h. durch ihre Wirkung.

Eben so kann die Höhe und Tiefe der Töne nicht unmittelbar, aber doch vermittelst der Länge und Dicke der Saiten, d.h. durch ihre Ursachen, bestimmt werden. Das feine Gehör braucht sich freilich nicht dieses Maaßes zu bedienen. Aber eben so wenig braucht sich ein geübter Mensch des Maaßes bei extensiven Größen zu bedienen.

Das musikalische Gehör hat mit gar keiner Größe was zu thun, sondern bloß mit der Beziehung einer gegebenen Größe (eines Verhältnisses) aufs Subjekt (als angenehmes oder unangenehmes Gefühl). Die Töne können also in diesem Betracht mit keiner andern extensiven oder intensiven Größe verglichen werden.

S. M.




Anmerkung.

Auch dieses ist sehr unbestimmt. Eine extensive Groͤße kann unmittelbar durch einen angenommenen Maaßstab bestimmt werden. Eine intensive Groͤße kann zwar nicht unmittelbar, aber dennoch durch Vergleichung mit einer extensiven Groͤße, deren Ursache oder Wirkung sie ist, bestimmt werden.

Wie z.B. die Grade der Waͤrme und Kaͤlte, Schwere und Leichtigkeit (der Luft) durch das Steigen und Fallen der Fluͤssigkeiten im Thermometer und Barometer, d.h. durch ihre Wirkung.

Eben so kann die Hoͤhe und Tiefe der Toͤne nicht unmittelbar, aber doch vermittelst der Laͤnge und Dicke der Saiten, d.h. durch ihre Ursachen, bestimmt werden. Das feine Gehoͤr braucht sich freilich nicht dieses Maaßes zu bedienen. Aber eben so wenig braucht sich ein geuͤbter Mensch des Maaßes bei extensiven Groͤßen zu bedienen.

Das musikalische Gehoͤr hat mit gar keiner Groͤße was zu thun, sondern bloß mit der Beziehung einer gegebenen Groͤße (eines Verhaͤltnisses) aufs Subjekt (als angenehmes oder unangenehmes Gefuͤhl). Die Toͤne koͤnnen also in diesem Betracht mit keiner andern extensiven oder intensiven Groͤße verglichen werden.

S. M.



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[113/0113] Anmerkung. Auch dieses ist sehr unbestimmt. Eine extensive Groͤße kann unmittelbar durch einen angenommenen Maaßstab bestimmt werden. Eine intensive Groͤße kann zwar nicht unmittelbar, aber dennoch durch Vergleichung mit einer extensiven Groͤße, deren Ursache oder Wirkung sie ist, bestimmt werden. Wie z.B. die Grade der Waͤrme und Kaͤlte, Schwere und Leichtigkeit (der Luft) durch das Steigen und Fallen der Fluͤssigkeiten im Thermometer und Barometer, d.h. durch ihre Wirkung. Eben so kann die Hoͤhe und Tiefe der Toͤne nicht unmittelbar, aber doch vermittelst der Laͤnge und Dicke der Saiten, d.h. durch ihre Ursachen, bestimmt werden. Das feine Gehoͤr braucht sich freilich nicht dieses Maaßes zu bedienen. Aber eben so wenig braucht sich ein geuͤbter Mensch des Maaßes bei extensiven Groͤßen zu bedienen. Das musikalische Gehoͤr hat mit gar keiner Groͤße was zu thun, sondern bloß mit der Beziehung einer gegebenen Groͤße (eines Verhaͤltnisses) aufs Subjekt (als angenehmes oder unangenehmes Gefuͤhl). Die Toͤne koͤnnen also in diesem Betracht mit keiner andern extensiven oder intensiven Groͤße verglichen werden. S. M.

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 3. Berlin, 1793, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01003_1793/113>, abgerufen am 26.11.2024.