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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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griffe des höchsten übernatürlichen Prinzips, ohne Bedenken vereinigen, und nicht allein alle Philosophen, sondern auch alle Gottesgelehrte müssen ihre Stimme dazu geben. Die vollkommene Möglichkeit des Daseyns der Dinge, kann vor ihrem wirklichen Daseyn nicht vorhergehen, und eben so wenig nach demselben überbleiben."

Die vollkommene Möglichkeit ist nicht blos der Mangel eines Widerspruchs die logische conditio sine qua non, sondern der synthetische Grund eines Objekts, das immer ein Daseyn voraussetzt.

"Wenn es eine vollkommene Möglichkeit wirklich zu seyn, ohne wirkliches Daseyn gäbe, so erschaften die Dinge sich selbst, und wären da, ehe sie da wären. Das erste und vollkommenste Prinzip fasset alles Daseyn in sich; kann alles seyn, und ist alles. Wenn es nicht Alles seyn könnte, so wär' es auch nicht alles. Thätige Kraft und Potenz, Möglichkeit und Würklichkeit, sind in ihm also ein unzertrennliches und unzertrennbares Eins. Nicht so die andern Dinge, welche seyn und nicht seyn, so oder anders bestimmt werden können. Jeder Mensch ist in jedem Augenblicke, was er in diesem Augenblicke seyn kann; aber nicht alles, was er überhaupt und der Substanz nach seyn kann. Was alles ist, was es seyn kann, ist nur ein Einziges, welches in seinem Daseyn alles andere Daseyn begreift. Die übrigen Dinge sind nur was sie sind, und jedesmal seyn können, einzeln, besonders, in


griffe des hoͤchsten uͤbernatuͤrlichen Prinzips, ohne Bedenken vereinigen, und nicht allein alle Philosophen, sondern auch alle Gottesgelehrte muͤssen ihre Stimme dazu geben. Die vollkommene Moͤglichkeit des Daseyns der Dinge, kann vor ihrem wirklichen Daseyn nicht vorhergehen, und eben so wenig nach demselben uͤberbleiben.«

Die vollkommene Moͤglichkeit ist nicht blos der Mangel eines Widerspruchs die logische conditio sine qua non, sondern der synthetische Grund eines Objekts, das immer ein Daseyn voraussetzt.

»Wenn es eine vollkommene Moͤglichkeit wirklich zu seyn, ohne wirkliches Daseyn gaͤbe, so erschaften die Dinge sich selbst, und waͤren da, ehe sie da waͤren. Das erste und vollkommenste Prinzip fasset alles Daseyn in sich; kann alles seyn, und ist alles. Wenn es nicht Alles seyn koͤnnte, so waͤr' es auch nicht alles. Thaͤtige Kraft und Potenz, Moͤglichkeit und Wuͤrklichkeit, sind in ihm also ein unzertrennliches und unzertrennbares Eins. Nicht so die andern Dinge, welche seyn und nicht seyn, so oder anders bestimmt werden koͤnnen. Jeder Mensch ist in jedem Augenblicke, was er in diesem Augenblicke seyn kann; aber nicht alles, was er uͤberhaupt und der Substanz nach seyn kann. Was alles ist, was es seyn kann, ist nur ein Einziges, welches in seinem Daseyn alles andere Daseyn begreift. Die uͤbrigen Dinge sind nur was sie sind, und jedesmal seyn koͤnnen, einzeln, besonders, in

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/80>, abgerufen am 25.11.2024.