Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.
-- der seiner Phillis zu Füßen die Schäferstunde verseufzt -- und härme mich um sie wenn ich allein bin, indessen der gracilis puer im weißen Mantel seine Zeit sehr gut bey ihr zubringt. Jch bin jetzt wieder ganz ruhig, -- wenigstens hab' ich wieder einen gewissen erreichbaren Zweck, drüber hinaus mags dann gehen -- wie es kann und will. Ja, meine aurea Pyrrha, verzeih', ich liebte Dich ich war ein wenig toll! Künftig sollst du sicher keine Langeweile mehr bey mir haben. Ha! ich kann nicht genug über mich lachen. Ein Mädchen, ein frisches, süßes herrliches Wonnemädchen, daß mir all seine Schätze beut, und ich wäre vorübergegangen! -- -- Nein! das könnt' ich mir nie vergeben.
— der seiner Phillis zu Fuͤßen die Schaͤferstunde verseufzt — und haͤrme mich um sie wenn ich allein bin, indessen der gracilis puer im weißen Mantel seine Zeit sehr gut bey ihr zubringt. Jch bin jetzt wieder ganz ruhig, — wenigstens hab' ich wieder einen gewissen erreichbaren Zweck, druͤber hinaus mags dann gehen — wie es kann und will. Ja, meine aurea Pyrrha, verzeih', ich liebte Dich ich war ein wenig toll! Kuͤnftig sollst du sicher keine Langeweile mehr bey mir haben. Ha! ich kann nicht genug uͤber mich lachen. Ein Maͤdchen, ein frisches, suͤßes herrliches Wonnemaͤdchen, daß mir all seine Schaͤtze beut, und ich waͤre voruͤbergegangen! — — Nein! das koͤnnt' ich mir nie vergeben. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0105" n="105"/><lb/><choice><corr>las</corr><sic>lab</sic></choice> Sie durch und hub laut an zu lachen. — Jch ein Mondesritter! Ha! ha! ha! und gerade bey ihr. Wie laͤcherlich muß ich ihr oft gewesen seyn mit meinem Getaͤndel! welche naͤrrische Metamorphose ist mit mir vorgegangen! Sitze da Naͤchte lang bey einem gluͤhenden nach Genuß schmachtenden Maͤdchen, die mich zum schoͤnsten Siege einladet, — ein Seladon</p> <p>— der seiner Phillis zu Fuͤßen</p> <p>die Schaͤferstunde verseufzt —</p> <p>und haͤrme mich um sie wenn ich allein bin, indessen der <hi rendition="#b">gracilis puer</hi> im weißen Mantel seine Zeit sehr gut bey ihr zubringt. Jch bin jetzt wieder ganz ruhig, — wenigstens hab' ich wieder einen gewissen erreichbaren Zweck, druͤber hinaus mags dann gehen — wie es kann und will. Ja, meine <hi rendition="#aq">aurea Pyrrha,</hi></p> <p>verzeih', ich liebte Dich</p> <p>ich war ein wenig toll!</p> <p>Kuͤnftig sollst du sicher keine Langeweile mehr bey mir haben. Ha! ich kann nicht genug uͤber mich lachen. Ein Maͤdchen, ein frisches, suͤßes herrliches Wonnemaͤdchen, daß mir all seine Schaͤtze beut, und ich waͤre voruͤbergegangen! — — Nein! das koͤnnt' ich mir nie vergeben.</p> </div><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [105/0105]
las Sie durch und hub laut an zu lachen. — Jch ein Mondesritter! Ha! ha! ha! und gerade bey ihr. Wie laͤcherlich muß ich ihr oft gewesen seyn mit meinem Getaͤndel! welche naͤrrische Metamorphose ist mit mir vorgegangen! Sitze da Naͤchte lang bey einem gluͤhenden nach Genuß schmachtenden Maͤdchen, die mich zum schoͤnsten Siege einladet, — ein Seladon
— der seiner Phillis zu Fuͤßen
die Schaͤferstunde verseufzt —
und haͤrme mich um sie wenn ich allein bin, indessen der gracilis puer im weißen Mantel seine Zeit sehr gut bey ihr zubringt. Jch bin jetzt wieder ganz ruhig, — wenigstens hab' ich wieder einen gewissen erreichbaren Zweck, druͤber hinaus mags dann gehen — wie es kann und will. Ja, meine aurea Pyrrha,
verzeih', ich liebte Dich
ich war ein wenig toll!
Kuͤnftig sollst du sicher keine Langeweile mehr bey mir haben. Ha! ich kann nicht genug uͤber mich lachen. Ein Maͤdchen, ein frisches, suͤßes herrliches Wonnemaͤdchen, daß mir all seine Schaͤtze beut, und ich waͤre voruͤbergegangen! — — Nein! das koͤnnt' ich mir nie vergeben.
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Matthias Boenig, Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Konvertierung nach DTA-Basisformat
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