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Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793.

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henden feinern Verarbeitung durch Werkzeuge. Neuton sahe den Fall des Apfels -- und das Gesetz der Schwere war da, -- oder vielmehr er dachte das Gesetz der Schwere -- und die Natur bestätigte. Von allgemeinen Gesetzen müssen wir anfangen, wenn wir die Gesetze lernen wollen, nach denen die Natur in ihrer zeugenden Werkstäte arbeitet. --

Zwei Wege -- und die unendlichen Hypothesen kamen zum Vorschein: -- die Natur giebt unthätig her, was Jahrhunderte durch in ihrem Schooße geschlummert -- oder sie arbeitet mit Schöpferkraft selbst an der vorhergehenden Schöpfungsreihe -- wie ein schlafender Embrio lässet sie die träumenden Phantasien, von dem spielenden nächtlichen Glockenschlage, dem Stoß eines kreisenden Atomen geweckt, aus sich herausspinnen -- oder mit fliegender Phantasie schaffet und wiederschaffet sie selbst die stolzen Geburten der schönen vergeistigten Formen der organischen Leiber. -- Jsts Evolution -- oder epigenetische Schöpfung? -- Alles ist Hervorgehen alter Zeugung in verjüngenden Formen, -- Formen die ewig in der Natur da sind, ewig in der Natur dieselben bleiben -- bestimmt von der Quantität der Bewegung und der Qualität der Formung, die beide selbst ausser den gegenseitigen und zurückwürkenden Ursachen noch in den alles herausbildenden Formen der Elemente sich bestimmt halten. Die Natur


henden feinern Verarbeitung durch Werkzeuge. Neuton sahe den Fall des Apfels — und das Gesetz der Schwere war da, — oder vielmehr er dachte das Gesetz der Schwere — und die Natur bestaͤtigte. Von allgemeinen Gesetzen muͤssen wir anfangen, wenn wir die Gesetze lernen wollen, nach denen die Natur in ihrer zeugenden Werkstaͤte arbeitet. —

Zwei Wege — und die unendlichen Hypothesen kamen zum Vorschein: — die Natur giebt unthaͤtig her, was Jahrhunderte durch in ihrem Schooße geschlummert — oder sie arbeitet mit Schoͤpferkraft selbst an der vorhergehenden Schoͤpfungsreihe — wie ein schlafender Embrio laͤsset sie die traͤumenden Phantasien, von dem spielenden naͤchtlichen Glockenschlage, dem Stoß eines kreisenden Atomen geweckt, aus sich herausspinnen — oder mit fliegender Phantasie schaffet und wiederschaffet sie selbst die stolzen Geburten der schoͤnen vergeistigten Formen der organischen Leiber. — Jsts Evolution — oder epigenetische Schoͤpfung? — Alles ist Hervorgehen alter Zeugung in verjuͤngenden Formen, — Formen die ewig in der Natur da sind, ewig in der Natur dieselben bleiben — bestimmt von der Quantitaͤt der Bewegung und der Qualitaͤt der Formung, die beide selbst ausser den gegenseitigen und zuruͤckwuͤrkenden Ursachen noch in den alles herausbildenden Formen der Elemente sich bestimmt halten. Die Natur

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[10/0010] henden feinern Verarbeitung durch Werkzeuge. Neuton sahe den Fall des Apfels — und das Gesetz der Schwere war da, — oder vielmehr er dachte das Gesetz der Schwere — und die Natur bestaͤtigte. Von allgemeinen Gesetzen muͤssen wir anfangen, wenn wir die Gesetze lernen wollen, nach denen die Natur in ihrer zeugenden Werkstaͤte arbeitet. — Zwei Wege — und die unendlichen Hypothesen kamen zum Vorschein: — die Natur giebt unthaͤtig her, was Jahrhunderte durch in ihrem Schooße geschlummert — oder sie arbeitet mit Schoͤpferkraft selbst an der vorhergehenden Schoͤpfungsreihe — wie ein schlafender Embrio laͤsset sie die traͤumenden Phantasien, von dem spielenden naͤchtlichen Glockenschlage, dem Stoß eines kreisenden Atomen geweckt, aus sich herausspinnen — oder mit fliegender Phantasie schaffet und wiederschaffet sie selbst die stolzen Geburten der schoͤnen vergeistigten Formen der organischen Leiber. — Jsts Evolution — oder epigenetische Schoͤpfung? — Alles ist Hervorgehen alter Zeugung in verjuͤngenden Formen, — Formen die ewig in der Natur da sind, ewig in der Natur dieselben bleiben — bestimmt von der Quantitaͤt der Bewegung und der Qualitaͤt der Formung, die beide selbst ausser den gegenseitigen und zuruͤckwuͤrkenden Ursachen noch in den alles herausbildenden Formen der Elemente sich bestimmt halten. Die Natur

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Zitationshilfe: Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 2. Berlin, 1793, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01002_1793/10>, abgerufen am 21.11.2024.