Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793.Fest in Hoffnung sterben, Ew'ges Reich zu erben, Größtes Menschenglück! Leben wir, so leben Wir dem Herrn, wir geben Sterbend uns zurück. Wie im Heer, so auf dem Meer, Durch Gebrechen, Krankheit, Morden, Gott an allen Orten. Jst eine Vermuthung erlaubt, so glaube ich, daß eine Schwächung seines Körpers durch Ausschweifungen in der Liebe während seines Umgangs mit der Wittwe B.... in Hannover, den ersten und vorzüglichsten Grund zur Hypochondrie des bedauernswürdigen Mannes gelegt habe, die in der Folge -- wie das Gutachten des Landphysikus zeigt -- durch schlechte Diät zu einem so hohen Grade getrieben worden. --
Fest in Hoffnung sterben, Ew'ges Reich zu erben, Groͤßtes Menschengluͤck! Leben wir, so leben Wir dem Herrn, wir geben Sterbend uns zuruͤck. Wie im Heer, so auf dem Meer, Durch Gebrechen, Krankheit, Morden, Gott an allen Orten. Jst eine Vermuthung erlaubt, so glaube ich, daß eine Schwaͤchung seines Koͤrpers durch Ausschweifungen in der Liebe waͤhrend seines Umgangs mit der Wittwe B.... in Hannover, den ersten und vorzuͤglichsten Grund zur Hypochondrie des bedauernswuͤrdigen Mannes gelegt habe, die in der Folge — wie das Gutachten des Landphysikus zeigt — durch schlechte Diaͤt zu einem so hohen Grade getrieben worden. —
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0069" n="67"/><lb/> <lg n="3"> <l>Fest in Hoffnung sterben,</l> <l>Ew'ges Reich zu erben,</l> <l>Groͤßtes Menschengluͤck!</l> <l>Leben wir, so leben</l> <l>Wir dem Herrn, wir geben</l> <l>Sterbend uns zuruͤck.</l> <l>Wie im Heer, so auf dem Meer,</l> <l>Durch Gebrechen, Krankheit, <hi rendition="#b">Morden,</hi> </l> <l>Gott an allen Orten.</l> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Jst eine Vermuthung erlaubt, so glaube ich, daß eine Schwaͤchung seines Koͤrpers durch Ausschweifungen in der Liebe waͤhrend seines Umgangs mit der Wittwe B.... in Hannover, den ersten und vorzuͤglichsten Grund zur Hypochondrie des bedauernswuͤrdigen Mannes gelegt habe, die in der Folge — wie das Gutachten des Landphysikus zeigt — durch schlechte Diaͤt zu einem so hohen Grade getrieben worden. —</p> <p rendition="#right"> <hi rendition="#b"><persName ref="#ref0059"><note type="editorial">K.</note>K.</persName> —</hi> </p> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0069]
Fest in Hoffnung sterben, Ew'ges Reich zu erben, Groͤßtes Menschengluͤck! Leben wir, so leben Wir dem Herrn, wir geben Sterbend uns zuruͤck. Wie im Heer, so auf dem Meer, Durch Gebrechen, Krankheit, Morden, Gott an allen Orten.
Jst eine Vermuthung erlaubt, so glaube ich, daß eine Schwaͤchung seines Koͤrpers durch Ausschweifungen in der Liebe waͤhrend seines Umgangs mit der Wittwe B.... in Hannover, den ersten und vorzuͤglichsten Grund zur Hypochondrie des bedauernswuͤrdigen Mannes gelegt habe, die in der Folge — wie das Gutachten des Landphysikus zeigt — durch schlechte Diaͤt zu einem so hohen Grade getrieben worden. —
K. —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/69 |
Zitationshilfe: | Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moritz_erfahrungsseelenkunde01001_1793/69>, abgerufen am 16.02.2025. |