Moritz, Karl Philipp (Hrsg.): Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde. Bd. 10, St. 1. Berlin, 1793.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0034" n="32"/><lb/> lem hat der Wesensliebhaber zum Augenmerk; alles Zufaͤllige muß dem Wesen dienen, nicht aber das Wesen dem Zufaͤlligen und Vergaͤnglichen, das ist die ewige Wesensordnung; und die bringt immer bestaͤndige Wesensharmonie und damit grundfeste Seligkeit mit sich, in Zeit und Ewigkeit gleich richtig, in Welt und Einsamkeit gleich gut, wesentlich fest. Jn allen Zerstreuungen unter zufaͤlligen Dingen kann der Wesensbeobachter Gott in seinen Werken sehen, und besonders Gott als die Allkraft der Liebe in allen kennen lernen, immer mehr als die hoͤchste liebvolle Anziehungs- Ausbreitungs- und Wallungskraft zur Gleichung und Fuͤgung der Harmonien von und zu aller Guͤte, Wahrheit und Schoͤnheit in allen Lebendigen, die Jhn abbilden, als Liebe, Licht und Lebensfreude, in Feuer, Licht und Luft als allbewegende, erleuchtende und belebende Liebe, in der ganzen Natur findet er uͤberall Anziehungs- oder Sammlungs- und Ausbreitungskraft, und die von beiden zusammen entspringende Respirations- und Revolutionskraft zum Umlauf aller Dinge der ganzen Welt, den Zug aller Gewichtskraͤfte in tiefen Grund, das Gegengewicht aller Ausdehnungskraͤfte, von beiden Stoß aller Schnell-Kraͤfte, davon Umtrieb in allen Kreisen und Wirbeln, und so alles von einer dreieinigen Triebkraft belebt, durchdrungen, erfuͤllt, uͤberstroͤmt. Findet er eine lautre dreikraͤftige Liebeskraft in sich, die ihn im Grunde des Herzens zu allem wahren ewigen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [32/0034]
lem hat der Wesensliebhaber zum Augenmerk; alles Zufaͤllige muß dem Wesen dienen, nicht aber das Wesen dem Zufaͤlligen und Vergaͤnglichen, das ist die ewige Wesensordnung; und die bringt immer bestaͤndige Wesensharmonie und damit grundfeste Seligkeit mit sich, in Zeit und Ewigkeit gleich richtig, in Welt und Einsamkeit gleich gut, wesentlich fest. Jn allen Zerstreuungen unter zufaͤlligen Dingen kann der Wesensbeobachter Gott in seinen Werken sehen, und besonders Gott als die Allkraft der Liebe in allen kennen lernen, immer mehr als die hoͤchste liebvolle Anziehungs- Ausbreitungs- und Wallungskraft zur Gleichung und Fuͤgung der Harmonien von und zu aller Guͤte, Wahrheit und Schoͤnheit in allen Lebendigen, die Jhn abbilden, als Liebe, Licht und Lebensfreude, in Feuer, Licht und Luft als allbewegende, erleuchtende und belebende Liebe, in der ganzen Natur findet er uͤberall Anziehungs- oder Sammlungs- und Ausbreitungskraft, und die von beiden zusammen entspringende Respirations- und Revolutionskraft zum Umlauf aller Dinge der ganzen Welt, den Zug aller Gewichtskraͤfte in tiefen Grund, das Gegengewicht aller Ausdehnungskraͤfte, von beiden Stoß aller Schnell-Kraͤfte, davon Umtrieb in allen Kreisen und Wirbeln, und so alles von einer dreieinigen Triebkraft belebt, durchdrungen, erfuͤllt, uͤberstroͤmt. Findet er eine lautre dreikraͤftige Liebeskraft in sich, die ihn im Grunde des Herzens zu allem wahren ewigen
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(2015-06-09T11:00:00Z)
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