Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Exempel der Reimgebände 16. Sie schnauben/ schnarchen toben so/ als wen die gröste Krie-ges Macht Dem Feinde mit gantz tollem Wuht numehr den garauß zugedacht. 3. Da schüttert Und zittert 11. Der Kauffman; sprechend: Ach der Himmel liebet Dem außer Meers das Land die Nahrung giebet. 5. Bald spürt man wieder/ Wie er die Glieder 9. An seinem wüsten Schiff erbauet/ Und wiederum nach Vortheil schauet. 13. Den lässet sich auch wol ein feuchter Bruder finden/ Der mit dem Alicanth sich hertzlich will verbinden/ 2. Und spricht: Mein Licht. 6. Entfleucht mir gleich ein Tag So komt einander nach 17. Dann legt er sein bewolcktes Haupt beschirmt von einer grünen Linden/ Und lauschet/ wie die Steinchen da im klaren Bach sich artlich winden 15. Der jauchtzet wan des Spiel geregt und wann Trom- peten klingen/ Weint Tethys gleich/ so muß dennoch Achilles frölich singen. 12. Das Hertz geht ienem auff wann je ein Waldge- schrey Von Hunden wird erweckt/ da findet er sich bey. 8. Was er zu Hause lieben pflegt/ Bleibt auff ein andre Zeit verhägt. 10 Ein Hindin ist sein Weib/ ein junges Thier Das
Exempel der Reimgebaͤnde 16. Sie ſchnauben/ ſchnarchen toben ſo/ als wen die groͤſte Krie-ges Macht Dem Feinde mit gantz tollem Wuht numehr den garauß zugedacht. 3. Da ſchuͤttert Und zittert 11. Der Kauffman; ſprechend: Ach der Himmel liebet Dem außer Meers das Land die Nahrung giebet. 5. Bald ſpuͤrt man wieder/ Wie er die Glieder 9. An ſeinem wuͤſten Schiff erbauet/ Und wiederum nach Vortheil ſchauet. 13. Den laͤſſet ſich auch wol ein feuchter Bruder finden/ Der mit dem Alicanth ſich hertzlich will verbinden/ 2. Und ſpricht: Mein Licht. 6. Entfleucht mir gleich ein Tag So komt einander nach 17. Dann legt er ſein bewolcktes Haupt beſchirmt von einer gruͤnen Linden/ Und lauſchet/ wie die Steinchen da im klaren Bach ſich artlich winden 15. Der jauchtzet wan des Spiel geregt und wann Trom- peten klingen/ Weint Tethys gleich/ ſo muß dennoch Achilles froͤlich ſingen. 12. Das Hertz geht ienem auff wann je ein Waldge- ſchrey Von Hunden wird erweckt/ da findet er ſich bey. 8. Was er zu Hauſe lieben pflegt/ Bleibt auff ein andre Zeit verhaͤgt. 10 Ein Hindin iſt ſein Weib/ ein junges Thier Das
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Exempel der Reimgebaͤnde
16. Sie ſchnauben/ ſchnarchen toben ſo/ als wen die groͤſte Krie-
ges Macht
Dem Feinde mit gantz tollem Wuht numehr den garauß
zugedacht.
3. Da ſchuͤttert
Und zittert
11. Der Kauffman; ſprechend: Ach der Himmel liebet
Dem außer Meers das Land die Nahrung giebet.
5. Bald ſpuͤrt man wieder/
Wie er die Glieder
9. An ſeinem wuͤſten Schiff erbauet/
Und wiederum nach Vortheil ſchauet.
13. Den laͤſſet ſich auch wol ein feuchter Bruder finden/
Der mit dem Alicanth ſich hertzlich will verbinden/
2. Und ſpricht:
Mein Licht.
6. Entfleucht mir gleich ein Tag
So komt einander nach
17. Dann legt er ſein bewolcktes Haupt beſchirmt von einer
gruͤnen Linden/
Und lauſchet/ wie die Steinchen da im klaren Bach ſich
artlich winden
15. Der jauchtzet wan des Spiel geregt und wann Trom-
peten klingen/
Weint Tethys gleich/ ſo muß dennoch Achilles froͤlich
ſingen.
12. Das Hertz geht ienem auff wann je ein Waldge-
ſchrey
Von Hunden wird erweckt/ da findet er ſich bey.
8. Was er zu Hauſe lieben pflegt/
Bleibt auff ein andre Zeit verhaͤgt.
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Zitationshilfe: | Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/795>, abgerufen am 23.07.2024. |