Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das XVII. Cap Von den mir Simeonis Polocensis, eines Rußsi-schen München Predigten vorgezeiget/ und erklanret/ die in Warheit den sinn- reichsten Meditationibus der Itali- äner und Engelländer/ nicht allein nicht nachgeben/ sondern fast zuvor thun. Der- selbe hat auch die Rußische Poesie erst- lich angefangen/ und zur Vollkommen- heit gebracht/ wie er dann die Psaline Da- vids in allerhand bey uns üblichen arten der Reimgebände übersetzet/ deren tref- lichkeit er nicht gnug rühmen können. Ich könte hie dessen eine schöne Probe/ nem- lich eine Poetische Rede eines in die Einö- de sich begebenden Indianischen Königs/ aus dieses meines guten Freundes Dolmetschung/ beybringen; wann es uns nicht zu weit aus den Schrancken setzte. Daß ich auff die Epigrammata wieder heit
Das XVII. Cap Von den mir Simeonis Polocenſis, eines Rußſi-ſchen Muͤnchen Predigten vorgezeiget/ und erklāret/ die in Warheit den ſinn- reichſten Meditationibus der Itali- aͤner und Engellaͤnder/ nicht allein nicht nachgeben/ ſondern faſt zuvor thun. Der- ſelbe hat auch die Rußiſche Poeſie erſt- lich angefangen/ und zur Vollkommen- heit gebracht/ wie er dann die Pſaline Da- vids in allerhand bey uns uͤblichen arten der Reimgebaͤnde uͤberſetzet/ deren tref- lichkeit er nicht gnug ruͤhmen koͤnnen. Ich koͤnte hie deſſen eine ſchoͤne Probe/ nem- lich eine Poetiſche Rede eines in die Einoͤ- de ſich begebenden Indianiſchen Koͤnigs/ aus dieſes meines guten Freundes Dolmetſchung/ beybringen; wann es uns nicht zu weit aus den Schrancken ſetzte. Daß ich auff die Epigrammata wieder heit
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Das XVII. Cap Von den
mir Simeonis Polocenſis, eines Rußſi-
ſchen Muͤnchen Predigten vorgezeiget/
und erklāret/ die in Warheit den ſinn-
reichſten Meditationibus der Itali-
aͤner und Engellaͤnder/ nicht allein nicht
nachgeben/ ſondern faſt zuvor thun. Der-
ſelbe hat auch die Rußiſche Poeſie erſt-
lich angefangen/ und zur Vollkommen-
heit gebracht/ wie er dann die Pſaline Da-
vids in allerhand bey uns uͤblichen arten
der Reimgebaͤnde uͤberſetzet/ deren tref-
lichkeit er nicht gnug ruͤhmen koͤnnen. Ich
koͤnte hie deſſen eine ſchoͤne Probe/ nem-
lich eine Poetiſche Rede eines in die Einoͤ-
de ſich begebenden Indianiſchen Koͤnigs/
aus dieſes meines guten Freundes
Dolmetſchung/ beybringen; wann es
uns nicht zu weit aus den Schrancken
ſetzte.
Daß ich auff die Epigrammata wieder
komme/ ſo werden dieſelbe von dem Gry-
phio Beyſchrifften/ von andern Siñge-
tichte/ von den Niederlāndern Snell-dicht,
Puntdicht genant. Von der Beſchaffen-
heit
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