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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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der Reime.
dem Zahl der Füsse und dem accent in
acht nehmen. Welches klärlich auß des
Bedae seinem Buch de metris zu sehen/ der
diese Verse zum Exempel bringet:

Apparebit repentina dies magna Domini

dessen metrum trochaicum ist/ ob gleich
die quantitas Syllabarum nicht in acht ge-
nommen. Solcher art versus, die bey
den Griechen politici genant worden/
sind auch schon vor alters bey den Ron-
mern gewesen/ und nicht von den Gothen
auffgebracht: Dann das gemeine Volck
hat solche Gesänge bißweilen erdacht/
und gebraucht/ welche zwar den rhythmum
des Carminis hatten/ aber nicht die ge-
bührende und von den verständigern ein-
geführte quantitatem pedum. Würden al-
so ad distinctionem metricorum Carmi-
num, rhythmica
genant/ weil sie nichts
als nur die blossen tempora behielten.
Solcher art war auch dieses der Solda-
ten auff den Caesarem. Urbani servate u-
xores, moechum calvum adducimus.
Die
metra bey den Comicis können auch dessen

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der Reime.
dem Zahl der Fuͤſſe und dem accent in
acht nehmen. Welches klaͤrlich auß des
Bedæ ſeinem Buch de metris zu ſehen/ der
dieſe Verſe zum Exempel bringet:

Apparebit repentina dies magna Domini

deſſen metrum trochaicum iſt/ ob gleich
die quantitas Syllabarum nicht in acht ge-
nommen. Solcher art verſus, die bey
den Griechen politici genant worden/
ſind auch ſchon vor alters bey den Rō-
mern geweſen/ und nicht von den Gothen
auffgebracht: Dann das gemeine Volck
hat ſolche Geſaͤnge bißweilen erdacht/
un̄ gebraucht/ welche zwar den rhythmum
des Carminis hatten/ aber nicht die ge-
buͤhrende und von den verſtaͤndigern ein-
gefuͤhrte quantitatem pedum. Wuͤrden al-
ſo ad diſtinctionem metricorum Carmi-
num, rhythmica
genant/ weil ſie nichts
als nur die bloſſen tempora behielten.
Solcher art war auch dieſes der Solda-
ten auff den Cæſarem. Urbani ſervate u-
xores, mœchum calvum adducimus.
Die
metra bey den Comicis koͤnnen auch deſſen

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[595/0607] der Reime. dem Zahl der Fuͤſſe und dem accent in acht nehmen. Welches klaͤrlich auß des Bedæ ſeinem Buch de metris zu ſehen/ der dieſe Verſe zum Exempel bringet: Apparebit repentina dies magna Domini deſſen metrum trochaicum iſt/ ob gleich die quantitas Syllabarum nicht in acht ge- nommen. Solcher art verſus, die bey den Griechen politici genant worden/ ſind auch ſchon vor alters bey den Rō- mern geweſen/ und nicht von den Gothen auffgebracht: Dann das gemeine Volck hat ſolche Geſaͤnge bißweilen erdacht/ un̄ gebraucht/ welche zwar den rhythmum des Carminis hatten/ aber nicht die ge- buͤhrende und von den verſtaͤndigern ein- gefuͤhrte quantitatem pedum. Wuͤrden al- ſo ad diſtinctionem metricorum Carmi- num, rhythmica genant/ weil ſie nichts als nur die bloſſen tempora behielten. Solcher art war auch dieſes der Solda- ten auff den Cæſarem. Urbani ſervate u- xores, mœchum calvum adducimus. Die metra bey den Comicis koͤnnen auch deſſen ein p p 2

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/607>, abgerufen am 22.11.2024.