Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.Das V. Cap. Von der Prosodia gen/ die sich ohne Noht bemühet. Istalso nicht nöthig hierin sich weitläufftig auffzuhalten. Das erste damit die Prosodia um- hat
Das V. Cap. Von der Proſodia gen/ die ſich ohne Noht bemuͤhet. Iſtalſo nicht noͤthig hierin ſich weitlaͤufftig auffzuhalten. Das erſte damit die Proſodia um- hat
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Das V. Cap. Von der Proſodia
gen/ die ſich ohne Noht bemuͤhet. Iſt
alſo nicht noͤthig hierin ſich weitlaͤufftig
auffzuhalten.
Das erſte damit die Proſodia um-
gehet/ iſt/ daß die quantitas Syllabarum
woll in acht genommen werde. Sel-
bige iſt nun in der Griechiſchen und La-
teiniſchen Sprache mehr auff die Eygen-
ſchafft der Buchſtaben gerichtet/ als in
der Teutſchen/ Frantzoͤſiſchen und Itali-
āniſchen/ welche nur bloß auff den Accent
gehen. Nachdem derſelbe die Woͤrter
erhebet oder niederdrucket/ nach dem muß
auch die quantitas Syllabarum ſich richten.
Wie nun bey den Griechen und Latei-
nern ihre quantitas Syllabarum mehꝛ Kunſt
hat/ ſo folgt bey uns die quantitas Sylla-
barum der Natur und Außſprach. Deñ
auch der Griecheñ und Lateiner Woͤr-
ter vor alters nicht anders als die unſri-
ge geweſen/ nachgehends aber ſein durch
die verſchiedene endigungen/ Zertrei-
bung der Conſonantium, dieſe Sprachen
in eine gantz andere Form gegoſſen/ und
hat
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