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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das I. Cap. Von der Kunstrichkigkeit
dazu kommen/ daß man sie in richtige
Reguln gebracht. Hierin ist Carolus M.
zu loben/ welcher zum ersten seine Mut-
ter Sprache in eine Grammatische Rich-
tigkeit verfaßt/ durch Beyhülffe des
Nannonis Theobaldi, Albim und Beren-
geri.
Dann ob zwar die Theodisca und
Francica lingua unterschieden gewesen/
wie Lambecius lib. 2. de Biblioth. Vindo-
bon. p.
427. erweiset/ so ist doch kein we-
sentlicher Unterscheid darinnen gewesen.
Diese des Caroli M. Grammatica ist wie
Gesnerus in seiner Bibliotheca erwehnet
noch zu seiner Zeit verhanden gewesen.
Sie ist aber dennoch nicht zur Voll-
kommenheit gebracht: denn es kla-
get nachgehends der Ottfridus in der
Vorrede seiner Evangelien sehr über die
härtigkeit und unfreundlichkeit der Spra-
che. Es hat auch Trithemius nicht we-
nig sich bemühet dieselbe in Richtigkeit
zu bringen. Der Kayser Maximilianus
hat auch die Besserung der Teutschen
Sprache vorgehabt. Bibliander de ratio-

ne

Das I. Cap. Von der Kunſtrichkigkeit
dazu kommen/ daß man ſie in richtige
Reguln gebracht. Hierin iſt Carolus M.
zu loben/ welcher zum erſten ſeine Mut-
ter Sprache in eine Grammatiſche Rich-
tigkeit verfaßt/ durch Beyhuͤlffe des
Nannonis Theobaldi, Albim und Beren-
geri.
Dann ob zwar die Theodiſca und
Francica lingua unterſchieden geweſen/
wie Lambecius lib. 2. de Biblioth. Vindo-
bon. p.
427. erweiſet/ ſo iſt doch kein we-
ſentlicher Unterſcheid darinnen geweſen.
Dieſe des Caroli M. Grammâtica iſt wie
Geſnerus in ſeiner Bibliothecâ erwehnet
noch zu ſeiner Zeit verhanden geweſen.
Sie iſt aber dennoch nicht zur Voll-
kommenheit gebracht: denn es kla-
get nachgehends der Ottfridus in der
Vorrede ſeiner Evangelien ſehr uͤber die
haͤrtigkeit und unfreundlichkeit der Spꝛa-
che. Es hat auch Trithemius nicht we-
nig ſich bemuͤhet dieſelbe in Richtigkeit
zu bringen. Der Kayſer Maximilianus
hat auch die Beſſerung der Teutſchen
Sprache vorgehabt. Bibliander de ratio-

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[454/0466] Das I. Cap. Von der Kunſtrichkigkeit dazu kommen/ daß man ſie in richtige Reguln gebracht. Hierin iſt Carolus M. zu loben/ welcher zum erſten ſeine Mut- ter Sprache in eine Grammatiſche Rich- tigkeit verfaßt/ durch Beyhuͤlffe des Nannonis Theobaldi, Albim und Beren- geri. Dann ob zwar die Theodiſca und Francica lingua unterſchieden geweſen/ wie Lambecius lib. 2. de Biblioth. Vindo- bon. p. 427. erweiſet/ ſo iſt doch kein we- ſentlicher Unterſcheid darinnen geweſen. Dieſe des Caroli M. Grammâtica iſt wie Geſnerus in ſeiner Bibliothecâ erwehnet noch zu ſeiner Zeit verhanden geweſen. Sie iſt aber dennoch nicht zur Voll- kommenheit gebracht: denn es kla- get nachgehends der Ottfridus in der Vorrede ſeiner Evangelien ſehr uͤber die haͤrtigkeit und unfreundlichkeit der Spꝛa- che. Es hat auch Trithemius nicht we- nig ſich bemuͤhet dieſelbe in Richtigkeit zu bringen. Der Kayſer Maximilianus hat auch die Beſſerung der Teutſchen Sprache vorgehabt. Bibliander de ratio- ne

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/466>, abgerufen am 25.11.2024.