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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das XI. Cap. Von der Teutschen
liänischen weise durch und durch gewür-
tzet. Es muß des Herrn Risten auch
nicht vergessen werden/ welcher eine flüs-
sige art Lieder zu schreiben gehabt/ dessen
letzte Schrifften sehr von den ersten verschie-
den sein. Dann seine Musa Teutonica,
die er Anno 1640. heraußgegeben hat/
lauffen sehr wieder die Reguln der Kunst.
Simon Dach hat auch sehr gute Oden
geschrieben/ dessen Nachfolger in der Pro-
fessione Poeseos
zu Königsberg der Hr.
Röling
mein lieber Freund/ gewesen/
der gar zu frühe uns durch den Tod ent-
rissen ist. Seine Geistliche Lieder/ deren
ein Theil heraußgegangen/ sein voll tieff-
sinniger Einfälle/ und führen eine Flem-
mingische art bey sich/ als die er jederzeit
beliebet hat. Es ist zu beklagen/ daß
nicht alle seine Verse in ein vollständig
Werck versamlet werden sollen/ die fähig
sein unter die treflichsten Geister dieser
Zeit ihn zu setzen/ und der Nachwelt
vorzustellen. Johann Franck/ ein
Räthsherr der Stadt Guben/ hat ein

renn-

Das XI. Cap. Von der Teutſchen
liaͤniſchen weiſe durch und durch gewuͤr-
tzet. Es muß des Herrn Riſten auch
nicht vergeſſen werden/ welcher eine fluͤſ-
ſige art Lieder zu ſchreiben gehabt/ deſſen
letzte Schrifften ſehr von den eꝛſtẽ verſchie-
den ſein. Dann ſeine Muſa Teutonica,
die er Anno 1640. heraußgegeben hat/
lauffen ſehr wieder die Reguln der Kunſt.
Simon Dach hat auch ſehr gute Oden
geſchrieben/ deſſen Nachfolger in der Pro-
feſſione Poëſeos
zu Koͤnigsberg der Hr.
Roͤling
mein lieber Freund/ geweſen/
der gar zu fruͤhe uns durch den Tod ent-
riſſen iſt. Seine Geiſtliche Lieder/ deren
ein Theil heraußgegangen/ ſein voll tieff-
ſinniger Einfaͤlle/ und fuͤhren eine Flem-
mingiſche art bey ſich/ als die er jederzeit
beliebet hat. Es iſt zu beklagen/ daß
nicht alle ſeine Verſe in ein vollſtaͤndig
Werck verſamlet werden ſollen/ die faͤhig
ſein unter die treflichſten Geiſter dieſer
Zeit ihn zu ſetzen/ und der Nachwelt
vorzuſtellen. Johann Franck/ ein
Raͤthsherr der Stadt Guben/ hat ein

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[432/0444] Das XI. Cap. Von der Teutſchen liaͤniſchen weiſe durch und durch gewuͤr- tzet. Es muß des Herrn Riſten auch nicht vergeſſen werden/ welcher eine fluͤſ- ſige art Lieder zu ſchreiben gehabt/ deſſen letzte Schrifften ſehr von den eꝛſtẽ verſchie- den ſein. Dann ſeine Muſa Teutonica, die er Anno 1640. heraußgegeben hat/ lauffen ſehr wieder die Reguln der Kunſt. Simon Dach hat auch ſehr gute Oden geſchrieben/ deſſen Nachfolger in der Pro- feſſione Poëſeos zu Koͤnigsberg der Hr. Roͤling mein lieber Freund/ geweſen/ der gar zu fruͤhe uns durch den Tod ent- riſſen iſt. Seine Geiſtliche Lieder/ deren ein Theil heraußgegangen/ ſein voll tieff- ſinniger Einfaͤlle/ und fuͤhren eine Flem- mingiſche art bey ſich/ als die er jederzeit beliebet hat. Es iſt zu beklagen/ daß nicht alle ſeine Verſe in ein vollſtaͤndig Werck verſamlet werden ſollen/ die faͤhig ſein unter die treflichſten Geiſter dieſer Zeit ihn zu ſetzen/ und der Nachwelt vorzuſtellen. Johann Franck/ ein Raͤthsherr der Stadt Guben/ hat ein renn-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 432. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/444>, abgerufen am 23.11.2024.