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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Poeterey ersten Zeit.
stonem Deum terra editum, & filium Man-
num, originem gentis conditoresque.
Die-
ses hat niemand in zweiffel gezogen/ und
stehet es ja so klar alhie/ daß man deß-
halben nicht nöthig hat die geringste
Grubeley zu machen. Aber es hat den-
noch neulich den Teutschen der Herr
Olaus Rudbeckius diß streitig gemacht in
seiner Atlantica cap. 24. l. 4. und darthun
wollen/ daß solches von keiner andern
als der Schwedischen Nation verstanden
werden könne. Ich ehre dieses vorneh-
men Mannes hohen Verstand: Aber
hierin kan ich ihm keinen Beyfall geben.
Dann bey seite gesetzet/ was er von
der Teutschen herstammung aus Schwe-
den weitläufftig darthun wollen/ (da-
von auff eine andere Zeit kan geredet
werden) so ist dieses doch handgreiflich
wieder des Taciti und aller/ die den Ta-
citum
lesen und verstehen konnen/ Mei-
nung: daß es also von keinen andern Teut-
schen als mit welchen die Römer damahls
zu thun hatten kan verstanden werden.

Denn
S 4

Poeterey erſten Zeit.
ſtonem Deum terrâ editum, & filium Man-
num, originem gentis conditoresque.
Die-
ſes hat niemand in zweiffel gezogen/ und
ſtehet es ja ſo klar alhie/ daß man deß-
halben nicht noͤthig hat die geringſte
Grubeley zu machen. Aber es hat den-
noch neulich den Teutſchen der Herr
Olaus Rudbeckius diß ſtreitig gemacht in
ſeiner Atlantica cap. 24. l. 4. und darthun
wollen/ daß ſolches von keiner andern
als der Schwediſchen Nation verſtanden
werden koͤnne. Ich ehre dieſes vorneh-
men Mannes hohen Verſtand: Aber
hierin kan ich ihm keinen Beyfall geben.
Dann bey ſeite geſetzet/ was er von
der Teutſchen herſtammung aus Schwe-
den weitlaͤufftig darthun wollen/ (da-
von auff eine andere Zeit kan geredet
werden) ſo iſt dieſes doch handgreiflich
wieder des Taciti und aller/ die den Ta-
citum
leſen und verſtehen konnen/ Mei-
nung: daß es alſo von keinen andeꝛn Teut-
ſchen als mit welchen die Roͤmer damahls
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Denn
S 4
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[279/0291] Poeterey erſten Zeit. ſtonem Deum terrâ editum, & filium Man- num, originem gentis conditoresque. Die- ſes hat niemand in zweiffel gezogen/ und ſtehet es ja ſo klar alhie/ daß man deß- halben nicht noͤthig hat die geringſte Grubeley zu machen. Aber es hat den- noch neulich den Teutſchen der Herr Olaus Rudbeckius diß ſtreitig gemacht in ſeiner Atlantica cap. 24. l. 4. und darthun wollen/ daß ſolches von keiner andern als der Schwediſchen Nation verſtanden werden koͤnne. Ich ehre dieſes vorneh- men Mannes hohen Verſtand: Aber hierin kan ich ihm keinen Beyfall geben. Dann bey ſeite geſetzet/ was er von der Teutſchen herſtammung aus Schwe- den weitlaͤufftig darthun wollen/ (da- von auff eine andere Zeit kan geredet werden) ſo iſt dieſes doch handgreiflich wieder des Taciti und aller/ die den Ta- citum leſen und verſtehen konnen/ Mei- nung: daß es alſo von keinen andeꝛn Teut- ſchen als mit welchen die Roͤmer damahls zu thun hatten kan verſtanden werden. Denn S 4

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/291>, abgerufen am 25.11.2024.