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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Das II. Cap. Von der Spanier
halten/ dessen Nation von dem Sorbier
in seiner Englischen Reisebeschreibung
etwas zu nahe getreten war/ und deren
Ehre er allhie verfechten wollen. Zu
den Spaniern wider zu kommen/ so ist
gewiß/ daß ihre Gemüthsregung alles
was sie vornehmen zur höchsten vollkom-
menheit bringen läst/ auß Uhrsachen wel-
che Erythraeus Pinacoth. III. p. 163. gar wol
und weitläufftig angeführet. Es ist a-
ber ihr Trieb zu der Tichterey mit vielen
außspürigen Romain schen Gedancken/ als
wie mit einer Kranckheit eingenommen/
welche sie in allen ihren Vornehmen be-
gleitet. Ihre Ritter die sie einführen/
müssen nothwendig Liebhaber sein. Ih-
re Heroische Poemata, ihre Tragoedien
sein mehrentheils mit solchen Thorhei-
ten verdorben. Sie ergiessen sich in weit-
läufftige Digressiones wie Diego Xime-
nes
in der eroberung von Valencia. Sie
ergötzen sich in ihren Einfällen und han-
gen ihnen nach/ wollen dinge mit weit
geholten Zierrathen mehr und mehr auß-

putzen.

Das II. Cap. Von der Spanier
halten/ deſſen Nation von dem Sorbier
in ſeiner Engliſchen Reiſebeſchreibung
etwas zu nahe getreten war/ und deren
Ehre er allhie verfechten wollen. Zu
den Spaniern wider zu kommen/ ſo iſt
gewiß/ daß ihre Gemuͤthsregung alles
was ſie vornehmen zur hoͤchſten vollkom-
menheit bringen laͤſt/ auß Uhrſachen wel-
che Erythræus Pinacoth. III. p. 163. gar wol
und weitlaͤufftig angefuͤhret. Es iſt a-
ber ihr Trieb zu der Tichterey mit vielen
außſpuͤrigen Romain ſchen Gedancken/ als
wie mit einer Kranckheit eingenommen/
welche ſie in allen ihren Vornehmen be-
gleitet. Ihre Ritter die ſie einfuͤhren/
muͤſſen nothwendig Liebhaber ſein. Ih-
re Heroiſche Poëmata, ihre Tragœdien
ſein mehrentheils mit ſolchen Thorhei-
ten verdorben. Sie ergieſſen ſich in weit-
laͤufftige Digreſſiones wie Diego Xime-
nes
in der eroberung von Valencia. Sie
ergoͤtzen ſich in ihren Einfaͤllen und han-
gen ihnen nach/ wollen dinge mit weit
geholten Zierrathen mehr und mehr auß-

putzen.
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[216/0228] Das II. Cap. Von der Spanier halten/ deſſen Nation von dem Sorbier in ſeiner Engliſchen Reiſebeſchreibung etwas zu nahe getreten war/ und deren Ehre er allhie verfechten wollen. Zu den Spaniern wider zu kommen/ ſo iſt gewiß/ daß ihre Gemuͤthsregung alles was ſie vornehmen zur hoͤchſten vollkom- menheit bringen laͤſt/ auß Uhrſachen wel- che Erythræus Pinacoth. III. p. 163. gar wol und weitlaͤufftig angefuͤhret. Es iſt a- ber ihr Trieb zu der Tichterey mit vielen außſpuͤrigen Romain ſchen Gedancken/ als wie mit einer Kranckheit eingenommen/ welche ſie in allen ihren Vornehmen be- gleitet. Ihre Ritter die ſie einfuͤhren/ muͤſſen nothwendig Liebhaber ſein. Ih- re Heroiſche Poëmata, ihre Tragœdien ſein mehrentheils mit ſolchen Thorhei- ten verdorben. Sie ergieſſen ſich in weit- laͤufftige Digreſſiones wie Diego Xime- nes in der eroberung von Valencia. Sie ergoͤtzen ſich in ihren Einfaͤllen und han- gen ihnen nach/ wollen dinge mit weit geholten Zierrathen mehr und mehr auß- putzen.

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/228>, abgerufen am 25.11.2024.