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Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682.

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Ders VII. Cap. Gleichheit des Griechischen
angefü[h]rtem Ohrte/ meinet daß der bey
den Teutschen gepriesene Mannus niemand
anders als Adam sey/ womit Vossius in sei-
nem B[u]ch de Idololatria und Bocler. Exerc.
in Jose[p]h. lib. 1. c. 2. Antiq. Judaic
über ein-
stimmen. Welchen aber Rudbeck in seiner
Atlanti[c]a zu einem uhralten Könige der
Schweden macht/ nach welchen Schweden
selbst Manheim/ und noch gantze Lann-
der dar innen genennet werden. I. C. Sca-
liger
hat über diesem Wort Man eine son-
derliche Betrachtung/ in der treflichen
Rede/ die er zum Ruhm der ienigen gehal-
ten/ die in dem Türcken Kriege vor Wien ge-
blieben/ welche nebst seinen Briefen her-
auß[g]egeben. Wie er nun die Teutsche
Nation vor allen andern erhebt/ und besser
Urtheil von ihr fället/ als sein Sohn Jose-
phus
gethan: So hat er auß dem Nahmen
MAN, der durch alle Völcker gegangen/
die vortreflichkeit des Teutschen Volcks
erwiesen. Der Ohrt ist würdig allhie
herge setzet zu werden: Hoc numen Terrae
silium, sicuti Etrusci Tagem, ita hunc

pu-

Ders VII. Cap. Gleichheit des Griechiſchen
angefuͤ[h]rtem Ohrte/ meinet daß der bey
den Teutſchen geprieſene Mannus niemand
anders als Adam ſey/ womit Voſſius in ſei-
nem B[u]ch de Idololatria und Bocler. Exerc.
in Joſe[p]h. lib. 1. c. 2. Antiq. Judaic
uͤber ein-
ſtimmen. Welchen aber Rudbeck in ſeiner
Atlanti[c]a zu einem uhralten Koͤnige der
Schweden macht/ nach welchen Schweden
ſelbſt Manheim/ und noch gantze Lān-
der dar innen genennet werden. I. C. Sca-
liger
hat uͤber dieſem Wort Man eine ſon-
derliche Betrachtung/ in der treflichen
Rede/ die er zum Ruhm der ienigen gehal-
ten/ die in dem Tuͤrcken Kriege vor Wien ge-
blieben/ welche nebſt ſeinen Briefen her-
auß[g]egeben. Wie er nun die Teutſche
Nation vor allen andern erhebt/ und beſſer
Urtheil von ihr faͤllet/ als ſein Sohn Joſe-
phus
gethan: So hat er auß dem Nahmen
MAN, der durch alle Voͤlcker gegangen/
die vortreflichkeit des Teutſchen Volcks
erwieſen. Der Ohrt iſt wuͤrdig allhie
herge ſetzet zu werden: Hoc numen Terræ
ſilium, ſicuti Etruſci Tagem, ita hunc

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[128/0140] Ders VII. Cap. Gleichheit des Griechiſchen angefuͤhrtem Ohrte/ meinet daß der bey den Teutſchen geprieſene Mannus niemand anders als Adam ſey/ womit Voſſius in ſei- nem Buch de Idololatria und Bocler. Exerc. in Joſeph. lib. 1. c. 2. Antiq. Judaic uͤber ein- ſtimmen. Welchen aber Rudbeck in ſeiner Atlantica zu einem uhralten Koͤnige der Schweden macht/ nach welchen Schweden ſelbſt Manheim/ und noch gantze Lān- der dar innen genennet werden. I. C. Sca- liger hat uͤber dieſem Wort Man eine ſon- derliche Betrachtung/ in der treflichen Rede/ die er zum Ruhm der ienigen gehal- ten/ die in dem Tuͤrcken Kriege vor Wien ge- blieben/ welche nebſt ſeinen Briefen her- außgegeben. Wie er nun die Teutſche Nation vor allen andern erhebt/ und beſſer Urtheil von ihr faͤllet/ als ſein Sohn Joſe- phus gethan: So hat er auß dem Nahmen MAN, der durch alle Voͤlcker gegangen/ die vortreflichkeit des Teutſchen Volcks erwieſen. Der Ohrt iſt wuͤrdig allhie herge ſetzet zu werden: Hoc numen Terræ ſilium, ſicuti Etruſci Tagem, ita hunc pu-

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Zitationshilfe: Morhof, Daniel Georg: Unterricht Von Der Teutschen Sprache und Poesie. Kiel, 1682, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/morhof_unterricht_1682/140>, abgerufen am 24.11.2024.