Monti, Anton de: Zwey Brieffe welche der Frantzösische Minister Marqvis de Monti vor seiner Arretirung an den Rußl. Kayserl. Hn. Gen. Feld-Marschall Graffen von Münnich abgelassen. [s. l.], [1734].billig so viel Regard für meine Bedienten und Equipage gehabt/ was soll ich mir MARQUIS de MONTI. Der Andre Brieff. Mein Herr! Es hat mich äusserst wunder genommen/ daß Ew. Excell. auf mein Schreiben Ewr. Excellence &c. MARQUIS de MONTI. billig ſo viel Regard fuͤr meine Bedienten und Equipage gehabt/ was ſoll ich mir MARQUIS de MONTI. Der Andre Brieff. Mein Herr! Es hat mich aͤuſſerſt wunder genommen/ daß Ew. Excell. auf mein Schreiben Ewr. Excellence &c. MARQUIS de MONTI. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0006" n="6"/> billig ſo viel <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Regard</hi></hi> fuͤr meine Bedienten und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Equipage</hi></hi> gehabt/ was ſoll ich mir<lb/> denn nicht fuͤr meine Perſohn verſprechen/ obgleich der Herr General-Feld-Marr-<lb/> ſchall Graff von Muͤnnich mich in ſeinem Schreiben bloß als <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Marquis de Monti tra-<lb/> cti</hi></hi>ret/ ohne dabey auff meinen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Character</hi></hi> eines <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ambaſſadeurs</hi></hi> zu ſehen. 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billig ſo viel Regard fuͤr meine Bedienten und Equipage gehabt/ was ſoll ich mir
denn nicht fuͤr meine Perſohn verſprechen/ obgleich der Herr General-Feld-Marr-
ſchall Graff von Muͤnnich mich in ſeinem Schreiben bloß als Marquis de Monti tra-
ctiret/ ohne dabey auff meinen Character eines Ambaſſadeurs zu ſehen. Ewr Excell. &c.
MARQUIS de MONTI.
Der Andre Brieff.
Mein Herr!
Es hat mich aͤuſſerſt wunder genommen/ daß Ew. Excell. auf mein Schreiben
nicht geantwortet; doch davon iſt weiter nichts zu gedencken. Die Herrn des
Magiſtrats haben mir heute eine Paſſage aus dem Schreiben communiciret/ ſo Ew.
Excell. an dieſelben abgehen laſſen und mich betrifft. Jch bleibe noch dabey/ was
ich in meinem vorigen gemeldt/ daß ich nicht zugeben werde/ daß man um meinet-
willen auch nur noch einmahl auf die Stadt Feuer gebe. Jch habe mir vorgedachte
Paſſage aus dem Deutſchen ins Frantzoͤſiſche uͤberſetzen laſſen. Jch weiß aber nicht/
ob es recht uͤberſetzet worden/ der Jnhalt lautet alſo: Der Marquis de Monti. ehe-
mahliger Ambaſſadeur von Franckreich/ der ſich noch in die Stadt befindet/ ſoll mor-
gen gegen Abend anhero der Rußiſchen Armêe ausgelieffert werden/ nebſt allen
Perſohnen/ ſo ſich bey ihm befinden/ allen Bedienten und Brieffſchafften/ wofern
man anders die Ungnade Jhro Rußl. Kaͤyſerl. Majeſt. vermeiden wil. Solte aber
der Dantziger Magiſtrat nicht darein willigen/ gedachten Marquis de Monti freywil-
lig auszulieffern/ ſo wird man denſelben durch ein Detachement von der Rußl. Armee
abholen laſſen &c. Jch Proteſtire vor allen Printzen von Europa wider die Gewalt/
ſo man meinem Character anthut. Zugleich mache ich mich fertig/ morgen Abends
von hier abzureiſen/ nebſt allen meinen Bedienten und Equipage. damit die Stadt
nicht noch mehr leiden duͤrffe/ weil ſie derſelben bedrohen/ die bisherige Feindſeelig-
keiten fortzuſetzen/ ſie zu bombardiren/ und weiter von keinen Friedens-Vorſchlaͤgen
zu hoͤren/ dafern ſie mich nicht auslieffert. Ew. Excell. werden mir das Thor
anzeigen laſſen/ durch welches ich meine Reiſe antretten/ und was ich fuͤr einen
Weg nehmen ſoll, mir auch dabey einen Paſſeport ſchicken. Jch gebe Jhnen nur
noch zu uͤberlegen anheim/ daß es mir nicht moͤglich iſt/ meine Equipage auf einmahl
herauszubringen. Wenn mein Herr dazu noch 1 oder 2 Tage daruͤber willigen
wolle/ ſo wird es mir angenehm ſeyn/ wonicht/ ſo koͤnnen ſie es machen/ wie ſie
wollen. Jch habe die Ehre zu ſeyn
Ewr. Excellence &c.
MARQUIS de MONTI.
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