Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.erster Abschnitt. Heermannie (a) oder ein Heerbann. (b) Und weildazu niemand einen Knecht an seinen Platz schicken mogte: (c) so war der Stand eines Mannes (d) oder Heer-Mannes nothwendig ein Ehrenstand. Wenn sie auszogen geschahe es unter der Fahne Got- tes; (e) und nicht unter der Fahne eines Herrn. Jhr erwählter Richter zu Hause war ihr Oberster im Fel- de. Sie dienten, wenn man es einen Dienst nennen kann, ohne Eid und ohne Sold; und fochten für ihren eignen Heerd; Bruder bey Bruder, Nachbar bey Nachbar. (f) Der Richter mahnte sie auf, ohne Ge- bot; (g) und der Priester war im Nahmen Gottes der General-Gewaltiger. (h) (a) S. §. 25. die n. a. b. (b) Das bannire folgte dem mannire; der Heribannus der Arimania; und der Bannalisi dem Mann. (c) Wenn es erlaubt gewesen wäre einen Knecht an seinen Platz zu schicken: so würde des Richters Knecht bald die Stelle des Obersten vertreten haben. Der Wehr oder Mann muste also selbst kommen; und der Krieges- Stand ein nothwendiger Ehren-Stand werden. (d) Mann muste auch daher ein Ehrenwort seyn; weil es in der zweyten Periode, wie der Lehn-Dienst den Heer- bann verdrungen hatte, dem Lehnmanne gegeben wurde. Gleiches Schicksal hatte Bar oder Baro, unter den Franken, indem es in eben dieser Periode, dem Königs-Leut beygelegt wurde. (e) Effigies & signa quaedam detracta lucis in praelium ferunt. TAC. G. 7. Hinc veteranarum cohortium signa; inde de- promtae sylvis lucisque ferarum imagines, ut cuique gent[i] inire proelium mos est --- obstupefecerant obsessos. Hist. IV. 22. (f) Non casus nec fortuita conglobatio turmam aut cuneum fa- cit, sed familiae & propinquitates. TAC. G. 7. Bey dieser erſter Abſchnitt. Heermannie (a) oder ein Heerbann. (b) Und weildazu niemand einen Knecht an ſeinen Platz ſchicken mogte: (c) ſo war der Stand eines Mannes (d) oder Heer-Mannes nothwendig ein Ehrenſtand. Wenn ſie auszogen geſchahe es unter der Fahne Got- tes; (e) und nicht unter der Fahne eines Herrn. Jhr erwaͤhlter Richter zu Hauſe war ihr Oberſter im Fel- de. Sie dienten, wenn man es einen Dienſt nennen kann, ohne Eid und ohne Sold; und fochten fuͤr ihren eignen Heerd; Bruder bey Bruder, Nachbar bey Nachbar. (f) Der Richter mahnte ſie auf, ohne Ge- bot; (g) und der Prieſter war im Nahmen Gottes der General-Gewaltiger. (h) (a) S. §. 25. die n. a. b. (b) Das bannire folgte dem mannire; der Heribannus der Arimania; und der Bannaliſi dem Mann. (c) Wenn es erlaubt geweſen waͤre einen Knecht an ſeinen Platz zu ſchicken: ſo wuͤrde des Richters Knecht bald die Stelle des Oberſten vertreten haben. Der Wehr oder Mann muſte alſo ſelbſt kommen; und der Krieges- Stand ein nothwendiger Ehren-Stand werden. (d) Mann muſte auch daher ein Ehrenwort ſeyn; weil es in der zweyten Periode, wie der Lehn-Dienſt den Heer- bann verdrungen hatte, dem Lehnmanne gegeben wurde. Gleiches Schickſal hatte Bar oder Baro, unter den Franken, indem es in eben dieſer Periode, dem Koͤnigs-Leut beygelegt wurde. (e) Effigies & ſigna quædam detracta lucis in prælium ferunt. TAC. G. 7. Hinc veteranarum cohortium ſigna; inde de- promtæ ſylvis lucisque ferarum imagines, ut cuique gent[i] inire prœlium mos eſt --- obſtupefecerant obſeſſos. Hiſt. IV. 22. (f) Non caſus nec fortuita conglobatio turmam aut cuneum fa- cit, ſed familiæ & propinquitates. TAC. G. 7. 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erſter Abſchnitt.
Heermannie
⁽a⁾
oder ein Heerbann.
⁽b⁾
Und weil
dazu niemand einen Knecht an ſeinen Platz ſchicken
mogte:
⁽c⁾
ſo war der Stand eines Mannes
⁽d⁾
oder Heer-Mannes nothwendig ein Ehrenſtand.
Wenn ſie auszogen geſchahe es unter der Fahne Got-
tes;
⁽e⁾
und nicht unter der Fahne eines Herrn. Jhr
erwaͤhlter Richter zu Hauſe war ihr Oberſter im Fel-
de. Sie dienten, wenn man es einen Dienſt nennen
kann, ohne Eid und ohne Sold; und fochten fuͤr ihren
eignen Heerd; Bruder bey Bruder, Nachbar bey
Nachbar.
⁽f⁾
Der Richter mahnte ſie auf, ohne Ge-
bot;
⁽g⁾
und der Prieſter war im Nahmen Gottes
der General-Gewaltiger.
⁽h⁾
⁽a⁾ S. §. 25. die n. a. b.
⁽b⁾ Das bannire folgte dem mannire; der Heribannus der
Arimania; und der Bannaliſi dem Mann.
⁽c⁾ Wenn es erlaubt geweſen waͤre einen Knecht an ſeinen
Platz zu ſchicken: ſo wuͤrde des Richters Knecht bald
die Stelle des Oberſten vertreten haben. Der Wehr
oder Mann muſte alſo ſelbſt kommen; und der Krieges-
Stand ein nothwendiger Ehren-Stand werden.
⁽d⁾ Mann muſte auch daher ein Ehrenwort ſeyn; weil es
in der zweyten Periode, wie der Lehn-Dienſt den Heer-
bann verdrungen hatte, dem Lehnmanne gegeben
wurde. Gleiches Schickſal hatte Bar oder Baro,
unter den Franken, indem es in eben dieſer Periode,
dem Koͤnigs-Leut beygelegt wurde.
⁽e⁾ Effigies & ſigna quædam detracta lucis in prælium ferunt.
TAC. G. 7. Hinc veteranarum cohortium ſigna; inde de-
promtæ ſylvis lucisque ferarum imagines, ut cuique genti
inire prœlium mos eſt --- obſtupefecerant obſeſſos. Hiſt.
IV. 22.
⁽f⁾ Non caſus nec fortuita conglobatio turmam aut cuneum fa-
cit, ſed familiæ & propinquitates. TAC. G. 7. Bey dieſer
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Zitationshilfe: | Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/77>, abgerufen am 16.02.2025. |