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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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stande. Auch ducatus zeigt eben wie comitatus oft nur ein
Gefolge, und kein Herzogthum oder Grafschaft an.
§. 113.
Der Krieg geht von neuen an.

Die Aussöhnung Wedekinds und seine Bekehrung
lassen glauben, daß er seine Feldherrschaft niederge-
legt habe. Die Geschichte vermißt ihn ganz (a) und
Carl liebte keine stehende Feldherrn in Sassen.
Eine tiefe Stille folgte auf die bisherigen Verwü-
stungen. Doch scheint es nicht, daß der Kayser be-
reits damals die innere Einrichtung des Landes zu
Stande gebracht habe. Denn er nahm noch später
Geisseln, und diese nimmt man in jenem Falle so
leicht nicht. Beyde Nationen zogen jedoch als
gemeinschaftliche Reichsgenossen gegen die Hun-791
nen; aber auch vielleicht ungern. Denn die
Sassen konnten sich unmöglich mit gutem Willen an
der Donau (b) gebrauchen lassen. Vermuthlich
war dieses auch die Ursache ihres neuen Ver-
falls. Die Sassen fiengen wenigstens ihre793
Feindseeligkeiten von neuen damit an, daß sie
den Auf bot von Friesen und Sassen, welcher an die
Donau gehen sollte, auseinander jagten, (c) und
jene Zeit dazu wählten worinn der König seinen
Schmerz verbergen, und sich der Hunnen erwehren
muste. Jhr Glück währete nicht lange. Carl über-
zog sie mit zween Heeren von oben und unten,
und diejenigen welche ihm auf dem Sintfelde (d)794
zur Schlacht entgegen gerückt waren, musten
sich von neuen unterwerfen. Die Triebfedern dieser
Unternehmung schienen jenseits der Weser zu lie-

gen.
dritter Abſchnitt.
ſtande. Auch ducatus zeigt eben wie comitatus oft nur ein
Gefolge, und kein Herzogthum oder Grafſchaft an.
§. 113.
Der Krieg geht von neuen an.

Die Auſſoͤhnung Wedekinds und ſeine Bekehrung
laſſen glauben, daß er ſeine Feldherrſchaft niederge-
legt habe. Die Geſchichte vermißt ihn ganz (a) und
Carl liebte keine ſtehende Feldherrn in Saſſen.
Eine tiefe Stille folgte auf die bisherigen Verwuͤ-
ſtungen. Doch ſcheint es nicht, daß der Kayſer be-
reits damals die innere Einrichtung des Landes zu
Stande gebracht habe. Denn er nahm noch ſpaͤter
Geiſſeln, und dieſe nimmt man in jenem Falle ſo
leicht nicht. Beyde Nationen zogen jedoch als
gemeinſchaftliche Reichsgenoſſen gegen die Hun-791
nen; aber auch vielleicht ungern. Denn die
Saſſen konnten ſich unmoͤglich mit gutem Willen an
der Donau (b) gebrauchen laſſen. Vermuthlich
war dieſes auch die Urſache ihres neuen Ver-
falls. Die Saſſen fiengen wenigſtens ihre793
Feindſeeligkeiten von neuen damit an, daß ſie
den Auf bot von Frieſen und Saſſen, welcher an die
Donau gehen ſollte, auseinander jagten, (c) und
jene Zeit dazu waͤhlten worinn der Koͤnig ſeinen
Schmerz verbergen, und ſich der Hunnen erwehren
muſte. Jhr Gluͤck waͤhrete nicht lange. Carl uͤber-
zog ſie mit zween Heeren von oben und unten,
und diejenigen welche ihm auf dem Sintfelde (d)794
zur Schlacht entgegen geruͤckt waren, muſten
ſich von neuen unterwerfen. Die Triebfedern dieſer
Unternehmung ſchienen jenſeits der Weſer zu lie-

gen.
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[235/0265] dritter Abſchnitt. ⁽b⁾ ſtande. Auch ducatus zeigt eben wie comitatus oft nur ein Gefolge, und kein Herzogthum oder Grafſchaft an. §. 113. Der Krieg geht von neuen an. Die Auſſoͤhnung Wedekinds und ſeine Bekehrung laſſen glauben, daß er ſeine Feldherrſchaft niederge- legt habe. Die Geſchichte vermißt ihn ganz ⁽a⁾ und Carl liebte keine ſtehende Feldherrn in Saſſen. Eine tiefe Stille folgte auf die bisherigen Verwuͤ- ſtungen. Doch ſcheint es nicht, daß der Kayſer be- reits damals die innere Einrichtung des Landes zu Stande gebracht habe. Denn er nahm noch ſpaͤter Geiſſeln, und dieſe nimmt man in jenem Falle ſo leicht nicht. Beyde Nationen zogen jedoch als gemeinſchaftliche Reichsgenoſſen gegen die Hun- nen; aber auch vielleicht ungern. Denn die Saſſen konnten ſich unmoͤglich mit gutem Willen an der Donau ⁽b⁾ gebrauchen laſſen. Vermuthlich war dieſes auch die Urſache ihres neuen Ver- falls. Die Saſſen fiengen wenigſtens ihre Feindſeeligkeiten von neuen damit an, daß ſie den Auf bot von Frieſen und Saſſen, welcher an die Donau gehen ſollte, auseinander jagten, ⁽c⁾ und jene Zeit dazu waͤhlten worinn der Koͤnig ſeinen Schmerz verbergen, und ſich der Hunnen erwehren muſte. Jhr Gluͤck waͤhrete nicht lange. Carl uͤber- zog ſie mit zween Heeren von oben und unten, und diejenigen welche ihm auf dem Sintfelde ⁽d⁾ zur Schlacht entgegen geruͤckt waren, muſten ſich von neuen unterwerfen. Die Triebfedern dieſer Unternehmung ſchienen jenſeits der Weſer zu lie- gen. 791 793 794

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/265>, abgerufen am 25.11.2024.