Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte brüche trafen damals (f) nicht leicht die Sachsen.Vielmehr sahe man diese sich verschiedentlich mit den Hunnen, Dänen, Wenden und Sklaven gegen die Franken verbinden. (a) Die Eroberungen waren damals überhaupt sehr schwer, weil man keine Söldner zu Besatzungen hatte, und also sein eigen Erbe verlassen muste, um ein fremdes zu bauen und zu schützen. Daher war eine Eroberung zugleich eine Wanderung. (b) S. §. 101. n. a. (c) RORICO ad ann. 526. GREG. TVR. IV. 16. ss. AIMON. II. 27. ss. (d) Dagobertus rex Saxonibus bello occurrit cui pater Lotharius accurrens, interfecto Bertoldo Saxonum duce victoriam ob- tinuit, & nullum omnino Saxonem mensuram gladii sui excedentem dimisit viventem. AIMON. de gest. Fr. IV. 14. HAINVLF I. 3. SIG. GEMBL. ad ann. 630. ADO ad ann 528. Diese Leute schreiben das einander so nach; und VALES. I. 18. rer. Franc. p. 59. hält es mit Recht für eine Ritter-geschichte ob Fredegarii aliorumque gra- vissimorum autorum silentium. Chlotar ritt durch die Weser, und erstach Bertholden wie ein Ritter den Drachen. Gesta Dagob. c. 14. Berthold soll damals ge- sagt haben: Consilio meorum tractandum est, bella cum quibus agendo erunt. Vita S. FARONIS e. 71. in act. SS. Ord. Bened. Saec. ll. p. 610. (e) Anno X. regni Dagoberti --- Saxones Winidis resistere spondent -- Exinde jam Saxones tributa, quae reddere con- sueverant --- habent indultum. Quingentas vaccas inferen- dales annis singulis a Chlotario Seniore censiti solvebant. CHRON. MOISS. ad ann. 631. (f) Wenn die Sassen zu mächtig wurden, traten jedoch die Sklaven auf die Seite der Franken. S. ANN. MET. ad ann. 748. §. 104.
Oſnabruͤckſche Geſchichte bruͤche trafen damals (f) nicht leicht die Sachſen.Vielmehr ſahe man dieſe ſich verſchiedentlich mit den Hunnen, Daͤnen, Wenden und Sklaven gegen die Franken verbinden. (a) Die Eroberungen waren damals uͤberhaupt ſehr ſchwer, weil man keine Soͤldner zu Beſatzungen hatte, und alſo ſein eigen Erbe verlaſſen muſte, um ein fremdes zu bauen und zu ſchuͤtzen. Daher war eine Eroberung zugleich eine Wanderung. (b) S. §. 101. n. a. (c) RORICO ad ann. 526. GREG. TVR. IV. 16. ſs. AIMON. II. 27. ſs. (d) Dagobertus rex Saxonibus bello occurrit cui pater Lotharius accurrens, interfecto Bertoldo Saxonum duce victoriam ob- tinuit, & nullum omnino Saxonem menſuram gladii ſui excedentem dimiſit viventem. AIMON. de geſt. Fr. IV. 14. HAINVLF I. 3. SIG. GEMBL. ad ann. 630. ADO ad ann 528. Dieſe Leute ſchreiben das einander ſo nach; und VALES. I. 18. rer. Franc. p. 59. haͤlt es mit Recht fuͤr eine Ritter-geſchichte ob Fredegarii aliorumque gra- viſſimorum autorum ſilentium. Chlotar ritt durch die Weſer, und erſtach Bertholden wie ein Ritter den Drachen. Geſta Dagob. c. 14. Berthold ſoll damals ge- ſagt haben: Conſilio meorum tractandum eſt, bella cum quibus agendo erunt. Vita S. FARONIS e. 71. in act. SS. Ord. Bened. Sæc. ll. p. 610. (e) Anno X. regni Dagoberti --- Saxones Winidis reſiſtere ſpondent -- Exinde jam Saxones tributa, quæ reddere con- ſueverant --- habent indultum. Quingentas vaccas inferen- dales annis ſingulis a Chlotario Seniore cenſiti ſolvebant. CHRON. MOISS. ad ann. 631. (f) Wenn die Saſſen zu maͤchtig wurden, traten jedoch die Sklaven auf die Seite der Franken. S. ANN. MET. ad ann. 748. §. 104.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0242" n="212"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Oſnabruͤckſche Geſchichte</hi></fw><lb/> bruͤche trafen damals <note place="end" n="(f)"/> nicht leicht die Sachſen.<lb/> Vielmehr ſahe man dieſe ſich verſchiedentlich mit den<lb/> Hunnen, Daͤnen, Wenden und Sklaven gegen die<lb/> Franken verbinden.</p><lb/> <note place="end" n="(a)">Die Eroberungen waren damals uͤberhaupt ſehr ſchwer,<lb/> weil man keine Soͤldner zu Beſatzungen hatte, und alſo<lb/> ſein eigen Erbe verlaſſen muſte, um ein fremdes zu bauen<lb/> und zu ſchuͤtzen. Daher war eine Eroberung zugleich<lb/> eine Wanderung.</note><lb/> <note place="end" n="(b)">S. §. 101. <hi rendition="#aq">n. a.</hi></note><lb/> <note place="end" n="(c)"> <hi rendition="#aq">RORICO ad ann. 526. GREG. TVR. IV. 16. ſs. AIMON.<lb/> II. 27. ſs.</hi> </note><lb/> <note place="end" n="(d)"><hi rendition="#aq">Dagobertus rex Saxonibus bello occurrit cui pater Lotharius<lb/> accurrens, interfecto Bertoldo Saxonum duce victoriam ob-<lb/> tinuit, & nullum omnino <hi rendition="#i">S</hi>axonem menſuram gladii ſui<lb/> excedentem dimiſit viventem. AIMON. de geſt. Fr. IV.<lb/> 14. HAINVLF I. 3. SIG. GEMBL. ad ann. 630. ADO ad<lb/> ann</hi> 528. Dieſe Leute ſchreiben das einander ſo nach;<lb/> und <hi rendition="#aq">VALES. I. 18. rer. Franc. p.</hi> 59. haͤlt es mit Recht<lb/> fuͤr eine Ritter-geſchichte <hi rendition="#aq">ob Fredegarii aliorumque gra-<lb/> viſſimorum autorum ſilentium.</hi> Chlotar ritt durch die<lb/> Weſer, und erſtach Bertholden wie ein Ritter den<lb/> Drachen. <hi rendition="#aq">Geſta Dagob. c.</hi> 14. Berthold ſoll damals ge-<lb/> ſagt haben: <hi rendition="#aq">Conſilio meorum tractandum eſt, bella cum<lb/> quibus agendo erunt. Vita S. FARONIS e. 71. in act. <hi rendition="#i">SS.</hi><lb/> Ord. Bened. <hi rendition="#i">S</hi>æc. ll. p.</hi> 610.</note><lb/> <note place="end" n="(e)"><hi rendition="#aq">Anno X. regni Dagoberti --- <hi rendition="#i">S</hi>axones Winidis reſiſtere<lb/> ſpondent -- Exinde jam <hi rendition="#i">S</hi>axones tributa, quæ reddere con-<lb/> ſueverant --- habent indultum. Quingentas vaccas inferen-<lb/> dales annis ſingulis a Chlotario <hi rendition="#i">S</hi>eniore cenſiti ſolvebant.<lb/> CHRON. MOISS. ad ann.</hi> 631.</note><lb/> <note place="end" n="(f)">Wenn die Saſſen zu maͤchtig wurden, traten jedoch die<lb/> Sklaven auf die Seite der Franken. S. <hi rendition="#aq">ANN. MET.<lb/> ad ann.</hi> 748.</note> </div><lb/> <fw place="bottom" type="catch">§. 104.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [212/0242]
Oſnabruͤckſche Geſchichte
bruͤche trafen damals
⁽f⁾
nicht leicht die Sachſen.
Vielmehr ſahe man dieſe ſich verſchiedentlich mit den
Hunnen, Daͤnen, Wenden und Sklaven gegen die
Franken verbinden.
⁽a⁾ Die Eroberungen waren damals uͤberhaupt ſehr ſchwer,
weil man keine Soͤldner zu Beſatzungen hatte, und alſo
ſein eigen Erbe verlaſſen muſte, um ein fremdes zu bauen
und zu ſchuͤtzen. Daher war eine Eroberung zugleich
eine Wanderung.
⁽b⁾ S. §. 101. n. a.
⁽c⁾ RORICO ad ann. 526. GREG. TVR. IV. 16. ſs. AIMON.
II. 27. ſs.
⁽d⁾ Dagobertus rex Saxonibus bello occurrit cui pater Lotharius
accurrens, interfecto Bertoldo Saxonum duce victoriam ob-
tinuit, & nullum omnino Saxonem menſuram gladii ſui
excedentem dimiſit viventem. AIMON. de geſt. Fr. IV.
14. HAINVLF I. 3. SIG. GEMBL. ad ann. 630. ADO ad
ann 528. Dieſe Leute ſchreiben das einander ſo nach;
und VALES. I. 18. rer. Franc. p. 59. haͤlt es mit Recht
fuͤr eine Ritter-geſchichte ob Fredegarii aliorumque gra-
viſſimorum autorum ſilentium. Chlotar ritt durch die
Weſer, und erſtach Bertholden wie ein Ritter den
Drachen. Geſta Dagob. c. 14. Berthold ſoll damals ge-
ſagt haben: Conſilio meorum tractandum eſt, bella cum
quibus agendo erunt. Vita S. FARONIS e. 71. in act. SS.
Ord. Bened. Sæc. ll. p. 610.
⁽e⁾ Anno X. regni Dagoberti --- Saxones Winidis reſiſtere
ſpondent -- Exinde jam Saxones tributa, quæ reddere con-
ſueverant --- habent indultum. Quingentas vaccas inferen-
dales annis ſingulis a Chlotario Seniore cenſiti ſolvebant.
CHRON. MOISS. ad ann. 631.
⁽f⁾ Wenn die Saſſen zu maͤchtig wurden, traten jedoch die
Sklaven auf die Seite der Franken. S. ANN. MET.
ad ann. 748.
§. 104.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |