Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte im Rücken schwächten, den Franken und SassenGelegenheit, ihnen einen Theil ihrer Eroberungen wieder zu entreissen, worüber sich die Römer ver- geblich beklagten. Nunmehr fieng die fränkische Macht an in Gallien eine Gestalt zu gewinnen, und den Römern nöthiger (d) als jemals zu werden. Das fränkische Reich dehnte sich darauf unter dem grossen Chlodowig durch Oberdeutschland aus, und schloß sich nach der Niederlage der thüringischen Chatten, gegen die Sassen an eben den Gebür- gen, (e) welche ehedem den Sueven gegen die Che- rusker zur Vormauer gedienet hatten. (a) Nach dem Constantio Presbytero Lugd. in vita S. Germ. beym VALES. L. IV. rer. Franc. p. 161. hat aber Aetius die Allemannen auch, eben wie vorhin Tiber die Mar- komannen, gegen die Franken und ihre Freunde die Sassen gebraucht. (b) S. §. 77. n a. (c) Die Erzählung HIERONYMI in epift. ad Ageruchiam tom I. opp. edit F ancof. p. 60 wirft alles durcheinander. Quicquid inter Alpes & Pyrenaeum est, quod Occano & Rheno ineluditur, Quadus, Vandalus, Sarmata, Alani, Gepides, Heruli, Saxones, Burgundiones, Alemanni & ho- stes Pannonii vastarunt. Man sollte daraus schliessen, als wenn alle diese Völker gemeinschaftlich gegen die Römer gekrieget hätten. Allein die Umstände ergeben daß die Franken und Sassen, eben wie ehedem die Belgier, S. §. 77. n. i. sich dem Strome entgegen gesetzet haben. Man bemerkt ein gleiches bey dem Einbruch der Hun- nen, wovon SIDON. carm. 7. v. 319 ss. eine gleiche Nach- richt giebt; die Franken und Sassen sequestrirten nur die römischen Provinzien. Daß sie aber solche nachwärts nicht wieder zurückgegeben haben, daran war der Römer Unglück Schuld. (d)
Oſnabruͤckſche Geſchichte im Ruͤcken ſchwaͤchten, den Franken und SaſſenGelegenheit, ihnen einen Theil ihrer Eroberungen wieder zu entreiſſen, woruͤber ſich die Roͤmer ver- geblich beklagten. Nunmehr fieng die fraͤnkiſche Macht an in Gallien eine Geſtalt zu gewinnen, und den Roͤmern noͤthiger (d) als jemals zu werden. Das fraͤnkiſche Reich dehnte ſich darauf unter dem groſſen Chlodowig durch Oberdeutſchland aus, und ſchloß ſich nach der Niederlage der thuͤringiſchen Chatten, gegen die Saſſen an eben den Gebuͤr- gen, (e) welche ehedem den Sueven gegen die Che- rusker zur Vormauer gedienet hatten. (a) Nach dem Conſtantio Presbytero Lugd. in vita S. Germ. beym VALES. L. IV. rer. Franc. p. 161. hat aber Aetius die Allemannen auch, eben wie vorhin Tiber die Mar- komannen, gegen die Franken und ihre Freunde die Saſſen gebraucht. (b) S. §. 77. n a. (c) Die Erzaͤhlung HIERONYMI in epift. ad Ageruchiam tom I. opp. edit F ancof. p. 60 wirft alles durcheinander. Quicquid inter Alpes & Pyrenæum eſt, quod Occano & Rheno ineluditur, Quadus, Vandalus, Sarmata, Alani, Gepides, Heruli, Saxones, Burgundiones, Alemanni & ho- ſtes Pannonii vaſtarunt. Man ſollte daraus ſchlieſſen, als wenn alle dieſe Voͤlker gemeinſchaftlich gegen die Roͤmer gekrieget haͤtten. Allein die Umſtaͤnde ergeben daß die Franken und Saſſen, eben wie ehedem die Belgier, S. §. 77. n. i. ſich dem Strome entgegen geſetzet haben. Man bemerkt ein gleiches bey dem Einbruch der Hun- nen, wovon SIDON. carm. 7. v. 319 ſs. eine gleiche Nach- richt giebt; die Franken und Saſſen ſequeſtrirten nur die roͤmiſchen Provinzien. Daß ſie aber ſolche nachwaͤrts nicht wieder zuruͤckgegeben haben, daran war der Roͤmer Ungluͤck Schuld. (d)
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
im Ruͤcken ſchwaͤchten, den Franken und Saſſen
Gelegenheit, ihnen einen Theil ihrer Eroberungen
wieder zu entreiſſen, woruͤber ſich die Roͤmer ver-
geblich beklagten. Nunmehr fieng die fraͤnkiſche
Macht an in Gallien eine Geſtalt zu gewinnen, und
den Roͤmern noͤthiger
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als jemals zu werden.
Das fraͤnkiſche Reich dehnte ſich darauf unter dem
groſſen Chlodowig durch Oberdeutſchland aus, und
ſchloß ſich nach der Niederlage der thuͤringiſchen
Chatten, gegen die Saſſen an eben den Gebuͤr-
gen,
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welche ehedem den Sueven gegen die Che-
rusker zur Vormauer gedienet hatten.
⁽a⁾ Nach dem Conſtantio Presbytero Lugd. in vita S. Germ.
beym VALES. L. IV. rer. Franc. p. 161. hat aber Aetius
die Allemannen auch, eben wie vorhin Tiber die Mar-
komannen, gegen die Franken und ihre Freunde die
Saſſen gebraucht.
⁽b⁾ S. §. 77. n a.
⁽c⁾ Die Erzaͤhlung HIERONYMI in epift. ad Ageruchiam
tom I. opp. edit F ancof. p. 60 wirft alles durcheinander.
Quicquid inter Alpes & Pyrenæum eſt, quod Occano &
Rheno ineluditur, Quadus, Vandalus, Sarmata, Alani,
Gepides, Heruli, Saxones, Burgundiones, Alemanni & ho-
ſtes Pannonii vaſtarunt. Man ſollte daraus ſchlieſſen, als
wenn alle dieſe Voͤlker gemeinſchaftlich gegen die Roͤmer
gekrieget haͤtten. Allein die Umſtaͤnde ergeben daß die
Franken und Saſſen, eben wie ehedem die Belgier, S.
§. 77. n. i. ſich dem Strome entgegen geſetzet haben.
Man bemerkt ein gleiches bey dem Einbruch der Hun-
nen, wovon SIDON. carm. 7. v. 319 ſs. eine gleiche Nach-
richt giebt; die Franken und Saſſen ſequeſtrirten nur
die roͤmiſchen Provinzien. Daß ſie aber ſolche nachwaͤrts
nicht wieder zuruͤckgegeben haben, daran war der Roͤmer
Ungluͤck Schuld.
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