Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.Osnabrücksche Geschichte eignes Reich zu errichten gedachte, auch wie dieservon seinen Freunden und Verwandten ermordet. (e) Die Römer sahen diese einheimischen Unruhen der Deutschen gern, und Tiber hielt es für das sicherste und bequemste sie |auf diese Art gegen einander zu reitzen; wiewol er dadurch den römischen Nahmen zuletzt fast in Verachtung brachte; (f) bis endlich Claudius solchen wiederherstellete, und die Sachen am Niederrhein zu ihrem vorigen Glanze erhob, aber auch zugleich plötzlich mitten unter dem Fortgange derselben (g) alle Eroberungen auf dieser Seite weißlich verachtete. (h) Dieser Entschluß, welcher von einem Kayser kam, der die Herrschaft der Römer über Britannien festsetzte, endigte die gröste Periode der römischen Kriege in unsern Gegenden. (a) TAC. Ann. II. 26. (b) Es ist dieses wahrscheinlich, quia Angrivarii nuper in fi- dem accepti redemtos ab interioribus captivos reddebant- ib. 25. Doch kann man es auch nicht überhaupt sagen, weil er bey seinem Abzuge den Marsern noch eins ver- setzte. (c) lb. 26. (d) lb. 46. (e) Nachdem er sein 37tes Jahr, und das zwölfte seiner Feldherrschaft erreichet hatte. TAC. Ann. ll. 88. (f) Gallias a Germanis vastari neglexit. SVET. in Tib. c. 41. (g) Galba gieng wider die Chatten und drang dort über die Weser. Gabinius schlug die Marser und Kauchen. Corbulo war in seinen Gedanken schon über der Emse, und jeder von diesen Generalen suchte mit Fleiß Ursache zu neuen Kriegen. DIO. LX. 30. TAC. XI. 18. 19. (h) Claudius adeo novam in Germanias vim prohibuit, ut referri praesidia cis Rhenum juberet. TAC. Ann. XI. 19. August Oſnabruͤckſche Geſchichte eignes Reich zu errichten gedachte, auch wie dieſervon ſeinen Freunden und Verwandten ermordet. (e) Die Roͤmer ſahen dieſe einheimiſchen Unruhen der Deutſchen gern, und Tiber hielt es fuͤr das ſicherſte und bequemſte ſie |auf dieſe Art gegen einander zu reitzen; wiewol er dadurch den roͤmiſchen Nahmen zuletzt faſt in Verachtung brachte; (f) bis endlich Claudius ſolchen wiederherſtellete, und die Sachen am Niederrhein zu ihrem vorigen Glanze erhob, aber auch zugleich ploͤtzlich mitten unter dem Fortgange derſelben (g) alle Eroberungen auf dieſer Seite weißlich verachtete. (h) Dieſer Entſchluß, welcher von einem Kayſer kam, der die Herrſchaft der Roͤmer uͤber Britannien feſtſetzte, endigte die groͤſte Periode der roͤmiſchen Kriege in unſern Gegenden. (a) TAC. Ann. II. 26. (b) Es iſt dieſes wahrſcheinlich, quia Angrivarii nuper in fi- dem accepti redemtos ab interioribus captivos reddebant- ib. 25. Doch kann man es auch nicht uͤberhaupt ſagen, weil er bey ſeinem Abzuge den Marſern noch eins ver- ſetzte. (c) lb. 26. (d) lb. 46. (e) Nachdem er ſein 37tes Jahr, und das zwoͤlfte ſeiner Feldherrſchaft erreichet hatte. TAC. Ann. ll. 88. (f) Gallias a Germanis vaſtari neglexit. SVET. in Tib. c. 41. (g) Galba gieng wider die Chatten und drang dort uͤber die Weſer. Gabinius ſchlug die Marſer und Kauchen. Corbulo war in ſeinen Gedanken ſchon uͤber der Emſe, und jeder von dieſen Generalen ſuchte mit Fleiß Urſache zu neuen Kriegen. DIO. LX. 30. TAC. XI. 18. 19. (h) Claudius adeo novam in Germanias vim prohibuit, ut referri præſidia cis Rhenum juberet. TAC. Ann. XI. 19. 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Oſnabruͤckſche Geſchichte
eignes Reich zu errichten gedachte, auch wie dieſer
von ſeinen Freunden und Verwandten ermordet.
⁽e⁾
Die Roͤmer ſahen dieſe einheimiſchen Unruhen der
Deutſchen gern, und Tiber hielt es fuͤr das ſicherſte
und bequemſte ſie |auf dieſe Art gegen einander zu
reitzen; wiewol er dadurch den roͤmiſchen Nahmen
zuletzt faſt in Verachtung brachte;
⁽f⁾
bis endlich
Claudius ſolchen wiederherſtellete, und die Sachen
am Niederrhein zu ihrem vorigen Glanze erhob, aber
auch zugleich ploͤtzlich mitten unter dem Fortgange
derſelben
⁽g⁾
alle Eroberungen auf dieſer Seite
weißlich verachtete.
⁽h⁾
Dieſer Entſchluß, welcher
von einem Kayſer kam, der die Herrſchaft der Roͤmer
uͤber Britannien feſtſetzte, endigte die groͤſte Periode
der roͤmiſchen Kriege in unſern Gegenden.
⁽a⁾ TAC. Ann. II. 26.
⁽b⁾ Es iſt dieſes wahrſcheinlich, quia Angrivarii nuper in fi-
dem accepti redemtos ab interioribus captivos reddebant-
ib. 25. Doch kann man es auch nicht uͤberhaupt ſagen,
weil er bey ſeinem Abzuge den Marſern noch eins ver-
ſetzte.
⁽c⁾ lb. 26.
⁽d⁾ lb. 46.
⁽e⁾ Nachdem er ſein 37tes Jahr, und das zwoͤlfte ſeiner
Feldherrſchaft erreichet hatte. TAC. Ann. ll. 88.
⁽f⁾ Gallias a Germanis vaſtari neglexit. SVET. in Tib. c. 41.
⁽g⁾ Galba gieng wider die Chatten und drang dort uͤber die
Weſer. Gabinius ſchlug die Marſer und Kauchen.
Corbulo war in ſeinen Gedanken ſchon uͤber der Emſe,
und jeder von dieſen Generalen ſuchte mit Fleiß Urſache
zu neuen Kriegen. DIO. LX. 30. TAC. XI. 18. 19.
⁽h⁾ Claudius adeo novam in Germanias vim prohibuit, ut referri
præſidia cis Rhenum juberet. TAC. Ann. XI. 19. Auguſt
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