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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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dritter Abschnitt.
mogte das erstemal seyn, daß ein Römisches Heer
aus Noth unser Land berührte. Denn alle diese Um-
stände lassen vermuthen, daß Varus bey Hervord
über die Werre (d) und so weiter in unser Land ge-
gangen sey.

(a) Wäre dieses Volk, wovon DIO LVI. 19. bloß sagt:
[fremdsprachliches Material - 6 Wörter fehlen], mit Nah-
men genannt, so hätte man die Marschroute der Römer.
(b) Aderat Amsibariis clarus per illas gentes & nobis quoque
fidus, Boiocalus vinctum se rebellione illa Cherusca jussu
Arminii referens. TAC. Ann. XIII.
15.
(c) Die übrigen Umstände sind alle genau aus dem DIO.
LVI.
19. 20. 21. wobey ich nur noch anmerke daß diejeni-
gen, welche das Schlachtfeld ins Lippische setzen, vor-
dem, und ehe zu unsern Zeiten Reimarus den Text des
Dio aus dem Zonaras ergänzt hat, durch die ältern
Ausgaben leicht auf einen andern Weg verführet werden
können, weil in diesen gesagt wird, daß Asprenas durch
eine Bewegung vom Niederrhein den Rest des geschlagenen
Varianischen Heers gerettet hätte; da doch aus dem Zona-
ras klar ist, daß dieses der Rest der Besatzung von Aliso
gewesen, die Arminius lange nach der Schlacht und nach-
dem er sich bereits aller übrigen Vestungen bemeistert,
belagert hatte.
(d) Dieses war der natürlichste Weg; den Carl der Grosse
aller Vermuthung nach auch nahm, wie er mit dem
Sächsischen Heerführer Widekind ebenfals zuerst im
Lippischen und hernach an der Hase schlug. Jch nehme
an, daß Varus eben diesen Weg genommen, sich auf
dem Haarschen Berg zwischen Wulften und Haaren,
worauf sich ein altes verschanztes Lager, nebst einem heid-
nisch-deutschen Denkmale an seinem Walle, befindet,
gesetzt und zuletzt unterm Düstrupper Berge an der Ha-
se, wo sich die Menge Deutscher Grabmähler zeigt, den
letzten Stoß empfangen habe. Dieses Schlachtfeld, wird
durch den Fluß Hase von dem Teufelsbruche am Gret-

dritter Abſchnitt.
mogte das erſtemal ſeyn, daß ein Roͤmiſches Heer
aus Noth unſer Land beruͤhrte. Denn alle dieſe Um-
ſtaͤnde laſſen vermuthen, daß Varus bey Hervord
uͤber die Werre (d) und ſo weiter in unſer Land ge-
gangen ſey.

(a) Waͤre dieſes Volk, wovon DIO LVI. 19. bloß ſagt:
[fremdsprachliches Material – 6 Wörter fehlen], mit Nah-
men genannt, ſo haͤtte man die Marſchroute der Roͤmer.
(b) Aderat Amſibariis clarus per illas gentes & nobis quoque
fidus, Boiocalus vinctum ſe rebellione illa Cheruſca juſſu
Arminii referens. TAC. Ann. XIII.
15.
(c) Die uͤbrigen Umſtaͤnde ſind alle genau aus dem DIO.
LVI.
19. 20. 21. wobey ich nur noch anmerke daß diejeni-
gen, welche das Schlachtfeld ins Lippiſche ſetzen, vor-
dem, und ehe zu unſern Zeiten Reimarus den Text des
Dio aus dem Zonaras ergaͤnzt hat, durch die aͤltern
Ausgaben leicht auf einen andern Weg verfuͤhret werden
koͤnnen, weil in dieſen geſagt wird, daß Aſprenas durch
eine Bewegung vom Niederrhein den Reſt des geſchlagenen
Varianiſchen Heers gerettet haͤtte; da doch aus dem Zona-
ras klar iſt, daß dieſes der Reſt der Beſatzung von Aliſo
geweſen, die Arminius lange nach der Schlacht und nach-
dem er ſich bereits aller uͤbrigen Veſtungen bemeiſtert,
belagert hatte.
(d) Dieſes war der natuͤrlichſte Weg; den Carl der Groſſe
aller Vermuthung nach auch nahm, wie er mit dem
Saͤchſiſchen Heerfuͤhrer Widekind ebenfals zuerſt im
Lippiſchen und hernach an der Haſe ſchlug. Jch nehme
an, daß Varus eben dieſen Weg genommen, ſich auf
dem Haarſchen Berg zwiſchen Wulften und Haaren,
worauf ſich ein altes verſchanztes Lager, nebſt einem heid-
niſch-deutſchen Denkmale an ſeinem Walle, befindet,
geſetzt und zuletzt unterm Duͤſtrupper Berge an der Ha-
ſe, wo ſich die Menge Deutſcher Grabmaͤhler zeigt, den
letzten Stoß empfangen habe. Dieſes Schlachtfeld, wird
durch den Fluß Haſe von dem Teufelsbruche am Gret-
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[175/0205] dritter Abſchnitt. mogte das erſtemal ſeyn, daß ein Roͤmiſches Heer aus Noth unſer Land beruͤhrte. Denn alle dieſe Um- ſtaͤnde laſſen vermuthen, daß Varus bey Hervord uͤber die Werre ⁽d⁾ und ſo weiter in unſer Land ge- gangen ſey. ⁽a⁾ Waͤre dieſes Volk, wovon DIO LVI. 19. bloß ſagt: ______, mit Nah- men genannt, ſo haͤtte man die Marſchroute der Roͤmer. ⁽b⁾ Aderat Amſibariis clarus per illas gentes & nobis quoque fidus, Boiocalus vinctum ſe rebellione illa Cheruſca juſſu Arminii referens. TAC. Ann. XIII. 15. ⁽c⁾ Die uͤbrigen Umſtaͤnde ſind alle genau aus dem DIO. LVI. 19. 20. 21. wobey ich nur noch anmerke daß diejeni- gen, welche das Schlachtfeld ins Lippiſche ſetzen, vor- dem, und ehe zu unſern Zeiten Reimarus den Text des Dio aus dem Zonaras ergaͤnzt hat, durch die aͤltern Ausgaben leicht auf einen andern Weg verfuͤhret werden koͤnnen, weil in dieſen geſagt wird, daß Aſprenas durch eine Bewegung vom Niederrhein den Reſt des geſchlagenen Varianiſchen Heers gerettet haͤtte; da doch aus dem Zona- ras klar iſt, daß dieſes der Reſt der Beſatzung von Aliſo geweſen, die Arminius lange nach der Schlacht und nach- dem er ſich bereits aller uͤbrigen Veſtungen bemeiſtert, belagert hatte. ⁽d⁾ Dieſes war der natuͤrlichſte Weg; den Carl der Groſſe aller Vermuthung nach auch nahm, wie er mit dem Saͤchſiſchen Heerfuͤhrer Widekind ebenfals zuerſt im Lippiſchen und hernach an der Haſe ſchlug. Jch nehme an, daß Varus eben dieſen Weg genommen, ſich auf dem Haarſchen Berg zwiſchen Wulften und Haaren, worauf ſich ein altes verſchanztes Lager, nebſt einem heid- niſch-deutſchen Denkmale an ſeinem Walle, befindet, geſetzt und zuletzt unterm Duͤſtrupper Berge an der Ha- ſe, wo ſich die Menge Deutſcher Grabmaͤhler zeigt, den letzten Stoß empfangen habe. Dieſes Schlachtfeld, wird durch den Fluß Haſe von dem Teufelsbruche am Gret- eſche

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/205>, abgerufen am 27.11.2024.