gemessen; wie DIO l. c. solches umständlich angiebt, da- her ich nicht begreife wie LA BARRE dans l' hist. d' Allem. T. I. diese ganze Begebenheit so schlecht habe er- zählen können.
§. 84. Die Niederlage des Varus.
Zu diesem Ende war ein Zug der Römer nach der Emse aus dem Lippischen unstreitig der Weg, um sie am besten zu verwickeln, und von aller Hülfe abzu- schneiden. Man bewog also ein entferntes Volk(a) zum Aufstande; und es ist glaublich, daß sich die Emsländer (b) dazu haben gebrauchen lassen. Der Weg dahin war ungebahnt. Varus aber ließ ihn mühsam öfnen; (c) und Brücken schlagen. Um das Maaß seiner Unvorsichtigkeit voll zu machen, befahl er den deutschen Hülfs-Völkern welche Armin an- führte, ihm zu folgen, und das war eigentlich wor- auf man gerechnet hatte. Denn kaum war er auf- gebrochen: so zog Armin alles unter diesem Vor- wande zusammen, räumte was von Römern zurück- geblieben war, in der Geschwindigkeit aus den We- ge, und folgte ihnen als Freund, mittlerweile andre den in vollkommenster Sicherheit und ohne alle Ord- nung fortrückenden Römern, durch Berg und Thal beyde Seiten abgewonnen hatten. Jetzt legten sie auf einmal die Maske ab; und fielen von allen Sei- ten auf ihre Feinde, welche drey Tage unter be- ständigem Gefechte, und unter den grösten Beschwer- lichkeiten, vermuthlich mit einer vernünftigen Wen- dung nach dem Niederrhein fortzogen, endlich aber insgesamt aufgerieben oder gefangen wurden. Dies
mogte
Oſnabruͤckſche Geſchichte
gemeſſen; wie DIO l. c. ſolches umſtaͤndlich angiebt, da- her ich nicht begreife wie LA BARRE dans l’ hiſt. d’ Allem. T. I. dieſe ganze Begebenheit ſo ſchlecht habe er- zaͤhlen koͤnnen.
§. 84. Die Niederlage des Varus.
Zu dieſem Ende war ein Zug der Roͤmer nach der Emſe aus dem Lippiſchen unſtreitig der Weg, um ſie am beſten zu verwickeln, und von aller Huͤlfe abzu- ſchneiden. Man bewog alſo ein entferntes Volk(a) zum Aufſtande; und es iſt glaublich, daß ſich die Emslaͤnder (b) dazu haben gebrauchen laſſen. Der Weg dahin war ungebahnt. Varus aber ließ ihn muͤhſam oͤfnen; (c) und Bruͤcken ſchlagen. Um das Maaß ſeiner Unvorſichtigkeit voll zu machen, befahl er den deutſchen Huͤlfs-Voͤlkern welche Armin an- fuͤhrte, ihm zu folgen, und das war eigentlich wor- auf man gerechnet hatte. Denn kaum war er auf- gebrochen: ſo zog Armin alles unter dieſem Vor- wande zuſammen, raͤumte was von Roͤmern zuruͤck- geblieben war, in der Geſchwindigkeit aus den We- ge, und folgte ihnen als Freund, mittlerweile andre den in vollkommenſter Sicherheit und ohne alle Ord- nung fortruͤckenden Roͤmern, durch Berg und Thal beyde Seiten abgewonnen hatten. Jetzt legten ſie auf einmal die Maske ab; und fielen von allen Sei- ten auf ihre Feinde, welche drey Tage unter be- ſtaͤndigem Gefechte, und unter den groͤſten Beſchwer- lichkeiten, vermuthlich mit einer vernuͤnftigen Wen- dung nach dem Niederrhein fortzogen, endlich aber insgeſamt aufgerieben oder gefangen wurden. Dies
mogte
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Oſnabruͤckſche Geſchichte
⁽e⁾
gemeſſen; wie DIO l. c. ſolches umſtaͤndlich angiebt, da-
her ich nicht begreife wie LA BARRE dans l’ hiſt. d’
Allem. T. I. dieſe ganze Begebenheit ſo ſchlecht habe er-
zaͤhlen koͤnnen.
§. 84.
Die Niederlage des Varus.
Zu dieſem Ende war ein Zug der Roͤmer nach der
Emſe aus dem Lippiſchen unſtreitig der Weg, um ſie
am beſten zu verwickeln, und von aller Huͤlfe abzu-
ſchneiden. Man bewog alſo ein entferntes Volk
⁽a⁾
zum Aufſtande; und es iſt glaublich, daß ſich die
Emslaͤnder
⁽b⁾
dazu haben gebrauchen laſſen. Der
Weg dahin war ungebahnt. Varus aber ließ ihn
muͤhſam oͤfnen;
⁽c⁾
und Bruͤcken ſchlagen. Um das
Maaß ſeiner Unvorſichtigkeit voll zu machen, befahl er
den deutſchen Huͤlfs-Voͤlkern welche Armin an-
fuͤhrte, ihm zu folgen, und das war eigentlich wor-
auf man gerechnet hatte. Denn kaum war er auf-
gebrochen: ſo zog Armin alles unter dieſem Vor-
wande zuſammen, raͤumte was von Roͤmern zuruͤck-
geblieben war, in der Geſchwindigkeit aus den We-
ge, und folgte ihnen als Freund, mittlerweile andre
den in vollkommenſter Sicherheit und ohne alle Ord-
nung fortruͤckenden Roͤmern, durch Berg und Thal
beyde Seiten abgewonnen hatten. Jetzt legten ſie
auf einmal die Maske ab; und fielen von allen Sei-
ten auf ihre Feinde, welche drey Tage unter be-
ſtaͤndigem Gefechte, und unter den groͤſten Beſchwer-
lichkeiten, vermuthlich mit einer vernuͤnftigen Wen-
dung nach dem Niederrhein fortzogen, endlich aber
insgeſamt aufgerieben oder gefangen wurden. Dies
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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/204>, abgerufen am 20.07.2024.
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