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Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.

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zweyter Abschnitt.
eben gedachter Bischof eine schwächere Quelle gefunden
und verlassen. Die Herrn von Bussche zu Hünnefeld
haben auch seit 1447. eine Salzsütte auf dem Essener-
Berge, in ihrem Kaufbriefe.
(b) Die Kauffardey-Schiffe aus Frankreich und England
fahren die Emse hinauf bis Leer; auch wol bis Eider.
Von dannen wird jetzt ihre Ladung in Böten bis nach
Haselünne oder dem Ellerbruche, wohin ein Busem
aus der Emse geht, geführt, und weiter auf der Achse
ins Stift gebracht; da sie doch wenn man nur zwey
Brücken bey Löningen im Münsterischen erhöhete, bis
nach Quakenbrück zu Wasser gebracht werden könnte.
Besonders aber könnte die Hase genutzet werden, wenn
sie durch das so genannte weisse oder weite Feld,
einer wüsten Gegend von etlichen Stunden im Amte
Vörden geleitet würde. Zwischen dem Orte wo sie her-
ein- und heraus-geführet werden könnte, lieget und lei-
det keine Mühle.
(c) Die Farth auf der Hunte ist offen, und vordem das
Lüneburger Salz von Delmenhorst auf Diepholz, und
so weiter bis in die Hunteburg geführet worden, wo ein
zeitiger Bischof noch seinen eignen Salz-schiffer wohnen
hat, der die Freyheit dafür genießt. Allein man will
diese Farth nicht begünstigen; und so hat sich der Korn-
Handel, welcher sonst den Zoll zu Diepholz beträchtlich
machte, völlig nach andern Seiten gewandt.
(d) Der Lachs steigt bis Quakenbrück und bisweilen noch
weiter. Jm Jahr 1764 stieg er bis an die Stadt Os-
nabrück, welches seit Menschen Gedenken nicht geschehn.
§. 64.
Von der Viehzucht und dem Wilde.

Der Boden trägt insgemein Rocken, Haber und
Buchweitzen zur Nothdurft des Landes; an wenigern
Stellen aber Gärsten und Weitzen. Man zieht, dar-
auf auch viel, aber mittelmäßiges Flachs und einigen

Hanf.
J 2
zweyter Abſchnitt.
eben gedachter Biſchof eine ſchwaͤchere Quelle gefunden
und verlaſſen. Die Herrn von Buſſche zu Huͤnnefeld
haben auch ſeit 1447. eine Salzſuͤtte auf dem Eſſener-
Berge, in ihrem Kaufbriefe.
(b) Die Kauffardey-Schiffe aus Frankreich und England
fahren die Emſe hinauf bis Leer; auch wol bis Eider.
Von dannen wird jetzt ihre Ladung in Boͤten bis nach
Haſeluͤnne oder dem Ellerbruche, wohin ein Buſem
aus der Emſe geht, gefuͤhrt, und weiter auf der Achſe
ins Stift gebracht; da ſie doch wenn man nur zwey
Bruͤcken bey Loͤningen im Muͤnſteriſchen erhoͤhete, bis
nach Quakenbruͤck zu Waſſer gebracht werden koͤnnte.
Beſonders aber koͤnnte die Haſe genutzet werden, wenn
ſie durch das ſo genannte weiſſe oder weite Feld,
einer wuͤſten Gegend von etlichen Stunden im Amte
Voͤrden geleitet wuͤrde. Zwiſchen dem Orte wo ſie her-
ein- und heraus-gefuͤhret werden koͤnnte, lieget und lei-
det keine Muͤhle.
(c) Die Farth auf der Hunte iſt offen, und vordem das
Luͤneburger Salz von Delmenhorſt auf Diepholz, und
ſo weiter bis in die Hunteburg gefuͤhret worden, wo ein
zeitiger Biſchof noch ſeinen eignen Salz-ſchiffer wohnen
hat, der die Freyheit dafuͤr genießt. Allein man will
dieſe Farth nicht beguͤnſtigen; und ſo hat ſich der Korn-
Handel, welcher ſonſt den Zoll zu Diepholz betraͤchtlich
machte, voͤllig nach andern Seiten gewandt.
(d) Der Lachs ſteigt bis Quakenbruͤck und bisweilen noch
weiter. Jm Jahr 1764 ſtieg er bis an die Stadt Os-
nabruͤck, welches ſeit Menſchen Gedenken nicht geſchehn.
§. 64.
Von der Viehzucht und dem Wilde.

Der Boden traͤgt insgemein Rocken, Haber und
Buchweitzen zur Nothdurft des Landes; an wenigern
Stellen aber Gaͤrſten und Weitzen. Man zieht, dar-
auf auch viel, aber mittelmaͤßiges Flachs und einigen

Hanf.
J 2
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[131/0161] zweyter Abſchnitt. ⁽a⁾ eben gedachter Biſchof eine ſchwaͤchere Quelle gefunden und verlaſſen. Die Herrn von Buſſche zu Huͤnnefeld haben auch ſeit 1447. eine Salzſuͤtte auf dem Eſſener- Berge, in ihrem Kaufbriefe. ⁽b⁾ Die Kauffardey-Schiffe aus Frankreich und England fahren die Emſe hinauf bis Leer; auch wol bis Eider. Von dannen wird jetzt ihre Ladung in Boͤten bis nach Haſeluͤnne oder dem Ellerbruche, wohin ein Buſem aus der Emſe geht, gefuͤhrt, und weiter auf der Achſe ins Stift gebracht; da ſie doch wenn man nur zwey Bruͤcken bey Loͤningen im Muͤnſteriſchen erhoͤhete, bis nach Quakenbruͤck zu Waſſer gebracht werden koͤnnte. Beſonders aber koͤnnte die Haſe genutzet werden, wenn ſie durch das ſo genannte weiſſe oder weite Feld, einer wuͤſten Gegend von etlichen Stunden im Amte Voͤrden geleitet wuͤrde. Zwiſchen dem Orte wo ſie her- ein- und heraus-gefuͤhret werden koͤnnte, lieget und lei- det keine Muͤhle. ⁽c⁾ Die Farth auf der Hunte iſt offen, und vordem das Luͤneburger Salz von Delmenhorſt auf Diepholz, und ſo weiter bis in die Hunteburg gefuͤhret worden, wo ein zeitiger Biſchof noch ſeinen eignen Salz-ſchiffer wohnen hat, der die Freyheit dafuͤr genießt. Allein man will dieſe Farth nicht beguͤnſtigen; und ſo hat ſich der Korn- Handel, welcher ſonſt den Zoll zu Diepholz betraͤchtlich machte, voͤllig nach andern Seiten gewandt. ⁽d⁾ Der Lachs ſteigt bis Quakenbruͤck und bisweilen noch weiter. Jm Jahr 1764 ſtieg er bis an die Stadt Os- nabruͤck, welches ſeit Menſchen Gedenken nicht geſchehn. §. 64. Von der Viehzucht und dem Wilde. Der Boden traͤgt insgemein Rocken, Haber und Buchweitzen zur Nothdurft des Landes; an wenigern Stellen aber Gaͤrſten und Weitzen. Man zieht, dar- auf auch viel, aber mittelmaͤßiges Flachs und einigen Hanf. J 2

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Zitationshilfe: Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/moeser_osnabrueck_1768/161>, abgerufen am 24.11.2024.