Möser, Justus: Osnabrückische Geschichte. Osnabrück, 1768.zweyter Abschnitt. woraus der Acker nach und nach gewonnen und spä-ter angebauet worden. Von den edlen Holz-Arten haben sie dem Ansehen nach allein die einheimische Eiche und Büche gekannt, und von frucht-tragenden Bäumen als Fremdlingen (a) wol wenige Arten vor- gefunden. Jn den Mohren (b) und besonders in den schwarzen entdeckt man zwar noch viele Fuhren und Fichten, welche jetzt fremd und durch einen noch vorzüglich herrschenden Nord-westlichen Wind (c) ehedem umgestürzt zu seyn scheinen. Man kann aber den Zeit-punkt (d) worinn solches geschehn, und wann die Seemuscheln (e) welche man noch hie und da fin- det, versteinert worden, nicht angeben. Die Mei- nung (f) daß Westphalen und alles was darinn Seewärts gelegen, vordem mit Wasser bedeckt ge- wesen sey, ehe die Weser durch die Oefnung bey Haußberge ihren Lauf gewonnen, beruhet auf der- gleichen Muthmassungen. (a) TACIT. in G. c. 5. sagt überhaupt von Deutschland, quod frugiferarum arborum impatiens sit. (b) Eben dieses zeigt sich auch anderwärts. S. LEIBN. in protog. §. 47. (c) Sie liegen anderwärts auch wol von Nord-ost nach Süd- west. S. LAPPENB. Grundris etc. in den vermischten Abhandl. von Bremen etc. T. I. p. 298. (d) Quis conseripsit origines Alpium aut Caucasi aut montium lunae natales? BVRNET. in theoria sacra telluris I. 10. (e) Man findet hier dergleichen von verschiedner Art: Die in der Kritbecke Amts Wittlage sind schwarz und hart. Die aus der Mergel-Grube bey Astrup sind gleichsam nur in Mergel abgeformt. An der Gränze des Amts Hunteburg, in dem Steinwerder- jetzt Stemmer-Berge, welcher aus einem weichen Sandsteine besteht, findet H 5
zweyter Abſchnitt. woraus der Acker nach und nach gewonnen und ſpaͤ-ter angebauet worden. Von den edlen Holz-Arten haben ſie dem Anſehen nach allein die einheimiſche Eiche und Buͤche gekannt, und von frucht-tragenden Baͤumen als Fremdlingen (a) wol wenige Arten vor- gefunden. Jn den Mohren (b) und beſonders in den ſchwarzen entdeckt man zwar noch viele Fuhren und Fichten, welche jetzt fremd und durch einen noch vorzuͤglich herrſchenden Nord-weſtlichen Wind (c) ehedem umgeſtuͤrzt zu ſeyn ſcheinen. Man kann aber den Zeit-punkt (d) worinn ſolches geſchehn, und wann die Seemuſcheln (e) welche man noch hie und da fin- det, verſteinert worden, nicht angeben. Die Mei- nung (f) daß Weſtphalen und alles was darinn Seewaͤrts gelegen, vordem mit Waſſer bedeckt ge- weſen ſey, ehe die Weſer durch die Oefnung bey Haußberge ihren Lauf gewonnen, beruhet auf der- gleichen Muthmaſſungen. (a) TACIT. in G. c. 5. ſagt uͤberhaupt von Deutſchland, quod frugiferarum arborum impatiens ſit. (b) Eben dieſes zeigt ſich auch anderwaͤrts. S. LEIBN. in protog. §. 47. (c) Sie liegen anderwaͤrts auch wol von Nord-oſt nach Suͤd- weſt. S. LAPPENB. Grundris ꝛc. in den vermiſchten Abhandl. von Bremen ꝛc. T. I. p. 298. (d) Quis conſeripſit origines Alpium aut Caucaſi aut montium lunæ natales? BVRNET. in theoria ſacra telluris I. 10. (e) Man findet hier dergleichen von verſchiedner Art: Die in der Kritbecke Amts Wittlage ſind ſchwarz und hart. Die aus der Mergel-Grube bey Aſtrup ſind gleichſam nur in Mergel abgeformt. An der Graͤnze des Amts Hunteburg, in dem Steinwerder- jetzt Stemmer-Berge, welcher aus einem weichen Sandſteine beſteht, findet H 5
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zweyter Abſchnitt.
woraus der Acker nach und nach gewonnen und ſpaͤ-
ter angebauet worden. Von den edlen Holz-Arten
haben ſie dem Anſehen nach allein die einheimiſche
Eiche und Buͤche gekannt, und von frucht-tragenden
Baͤumen als Fremdlingen
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wol wenige Arten vor-
gefunden. Jn den Mohren
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und beſonders in
den ſchwarzen entdeckt man zwar noch viele Fuhren
und Fichten, welche jetzt fremd und durch einen noch
vorzuͤglich herrſchenden Nord-weſtlichen Wind
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ehedem umgeſtuͤrzt zu ſeyn ſcheinen. Man kann aber
den Zeit-punkt
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worinn ſolches geſchehn, und wann
die Seemuſcheln
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welche man noch hie und da fin-
det, verſteinert worden, nicht angeben. Die Mei-
nung
⁽f⁾
daß Weſtphalen und alles was darinn
Seewaͤrts gelegen, vordem mit Waſſer bedeckt ge-
weſen ſey, ehe die Weſer durch die Oefnung bey
Haußberge ihren Lauf gewonnen, beruhet auf der-
gleichen Muthmaſſungen.
⁽a⁾ TACIT. in G. c. 5. ſagt uͤberhaupt von Deutſchland, quod
frugiferarum arborum impatiens ſit.
⁽b⁾ Eben dieſes zeigt ſich auch anderwaͤrts. S. LEIBN. in
protog. §. 47.
⁽c⁾ Sie liegen anderwaͤrts auch wol von Nord-oſt nach Suͤd-
weſt. S. LAPPENB. Grundris ꝛc. in den vermiſchten
Abhandl. von Bremen ꝛc. T. I. p. 298.
⁽d⁾ Quis conſeripſit origines Alpium aut Caucaſi aut montium
lunæ natales? BVRNET. in theoria ſacra telluris I. 10.
⁽e⁾ Man findet hier dergleichen von verſchiedner Art: Die
in der Kritbecke Amts Wittlage ſind ſchwarz und hart.
Die aus der Mergel-Grube bey Aſtrup ſind gleichſam
nur in Mergel abgeformt. An der Graͤnze des Amts
Hunteburg, in dem Steinwerder- jetzt Stemmer-Berge,
welcher aus einem weichen Sandſteine beſteht, findet
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