Mörike, Eduard: Mozart auf der Reise nach Prag. Stuttgart u. a., 1856.unterdrückt, länger war es unmöglich, ich platzte her¬ "Woher kommt dir denn aber das Geld?" frag' "Eisenstadt u. s. w. Theuerster Freund! Seine "Postscript. Der lieben Frau in's Ohr: Sorgen unterdrückt, länger war es unmöglich, ich platzte her¬ „Woher kommt dir denn aber das Geld?“ frag' „Eiſenſtadt u. ſ. w. Theuerſter Freund! Seine „Poſtſcript. Der lieben Frau in's Ohr: Sorgen <TEI> <text> <body> <p><pb facs="#f0103" n="91"/> unterdrückt, länger war es unmöglich, ich platzte her¬<lb/> aus, er fiel mir um den Hals und beide kicherten<lb/> und lachten wir um die Wette.“</p><lb/> <p>„Woher kommt dir denn aber das Geld?“ frag'<lb/> ich, während daß er den Reſt aus dem Röllelchen<lb/> ſchüttelt. — „Vom Fürſten Eſterhazy! durch den Haydn!<lb/> Lies nur den Brief.“ Ich las.</p><lb/> <p>„Eiſenſtadt u. ſ. w. Theuerſter Freund! Seine<lb/> Durchlaucht, mein gnädigſter Herr, hat mich zu mei¬<lb/> nem größeſten Vergnügen damit betraut, Ihnen bei¬<lb/> folgende ſechzig Ducaten zu übermachen. Wir haben<lb/> letzt Ihre Quartetten wieder ausgeführt und Seine<lb/> Durchlaucht waren ſolchermaßen davon eingenommen<lb/> und befriediget als bei dem erſtenmal, vor einem<lb/> Vierteljahre, kaum der Fall geweſen. Der Fürſt be¬<lb/> merkte mir (ich muß es wörtlich ſchreiben): als Mozart<lb/> Ihnen dieſe Arbeit dedicirte, hat er geglaubt nur Sie<lb/> zu ehren, doch kann's ihm nichts verſchlagen, wenn<lb/> ich zugleich ein Compliment für mich darin erblicke.<lb/> Sagen Sie ihm, ich denke von ſeinem Genie bald<lb/> ſo groß wie Sie ſelbſt, und mehr könn' er in Ewig¬<lb/> keit nicht verlangen. — Amen! ſetz' ich hinzu. Sind<lb/> Sie zufrieden?“</p><lb/> <p>„Poſtſcript. Der lieben Frau in's Ohr: Sorgen<lb/></p> </body> </text> </TEI> [91/0103]
unterdrückt, länger war es unmöglich, ich platzte her¬
aus, er fiel mir um den Hals und beide kicherten
und lachten wir um die Wette.“
„Woher kommt dir denn aber das Geld?“ frag'
ich, während daß er den Reſt aus dem Röllelchen
ſchüttelt. — „Vom Fürſten Eſterhazy! durch den Haydn!
Lies nur den Brief.“ Ich las.
„Eiſenſtadt u. ſ. w. Theuerſter Freund! Seine
Durchlaucht, mein gnädigſter Herr, hat mich zu mei¬
nem größeſten Vergnügen damit betraut, Ihnen bei¬
folgende ſechzig Ducaten zu übermachen. Wir haben
letzt Ihre Quartetten wieder ausgeführt und Seine
Durchlaucht waren ſolchermaßen davon eingenommen
und befriediget als bei dem erſtenmal, vor einem
Vierteljahre, kaum der Fall geweſen. Der Fürſt be¬
merkte mir (ich muß es wörtlich ſchreiben): als Mozart
Ihnen dieſe Arbeit dedicirte, hat er geglaubt nur Sie
zu ehren, doch kann's ihm nichts verſchlagen, wenn
ich zugleich ein Compliment für mich darin erblicke.
Sagen Sie ihm, ich denke von ſeinem Genie bald
ſo groß wie Sie ſelbſt, und mehr könn' er in Ewig¬
keit nicht verlangen. — Amen! ſetz' ich hinzu. Sind
Sie zufrieden?“
„Poſtſcript. Der lieben Frau in's Ohr: Sorgen
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